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Abschied vom Sommer...
in Gedichte und Geschichten 03.10.2016 07:09von BlattimWind •

...willkommen im Herbst! zeigt uns die unglaublich vielen Gesichter des Herbstes.
…Erntedank, Weinlese, Reife, Farbenfeuerwerk, Laubfall, Welken, Schmuddelwetter, goldene Sonnentage... Und macht uns bewußt:
Die Zeit vergeht – und sie dauert...beides geschieht im selben Moment...
Rosen welken - um wieder zu blühen...und sie blühen, weil sie welken werden.
Alles vergeht, aber alles hat seinen Sinn. Erich Kästner hat dafür wunderbare Worte gefunden:
DER OKTOBER
Fröstelnd geht die Zeit spazieren.
Was vorüber schien, beginnt.
Chrysanthemen blühn und frieren.
Fröstelnd geht die Zeit spazieren.
Und du folgst ihr wie ein Kind.
Geh nur weiter. Bleib nicht stehen.
Kehr nicht um, als sei's zuviel.
Bis ans Ende musst du gehen.
Hadre nicht in den Alleen.
Ist der Weg denn schuld am Ziel?
Geh nicht wie mit fremden Füssen,
und als hätt'st du dich verirrt.
Willst du nicht die Rosen grüßen?
Laß den Herbst nicht dafür büßen,
daß es Winter werden wird.
An den Wegen, in den Wiesen
leuchten, wie auf grünen Fliesen,
Bäume bunt und blumenschön.
Sind's Buketts für sanfte Riesen?
Geh nur weiter. Bleib nicht stehn.
Blätter tanzen sterbensheiter
ihre letzten Menuetts.
Folge folgsam den Begleiter.
Bleib nicht stehen. Geh nur weiter.
Denn das Jahr ist dein Gesetz.
Nebel zaubern in der Lichtung
eine Welt des Ungefährs.
Raum wird Traum. Und Rauch wird Dichtung.
Folg der Zeit. Sie weiß die Richtung.
"Stirb und werde!" nannte er's.

RE: Abschied vom Sommer...
in Gedichte und Geschichten 03.10.2016 22:36von BlattimWind •


RE: Abschied vom Sommer...
in Gedichte und Geschichten 09.09.2017 14:24von BlattimWind •

Vom zaudernden Monat September
"Ob ich schon gehen soll?"
Zögernd sah der September auf das Land hinab. Sommerlich warm war es und die Menschen machten nicht den Eindruck, als sehnten sie den Herbst herbei.
"Bestimmt komme ich zu früh", murmelte er. "Sie werden wütend sein da unten."
Er lugte zu der Stadt hinunter.
"Da! Sie vergnügen sich im Schwimmbad und auf Volksfesten, sie genießen die Tage in Straßencafes und Parks, auf den Stoppelfeldern lassen Kinder Drachen steigen und in den Gärten herrscht bunte Sommerstimmung. Mein Kollege, der August, macht keine Anstalten, das Monatszepter abzugeben. Nein, er verwöhnt das Land mit einer großen Extraportion 'Sommer'. Ich glaube, ich werde noch ein wenig warten und ..."
"Auf keinen Fall", fuhr der Oktober ihn an. "Unsere Herbstzeit bricht an und einer deiner Jobs ist es, den August, diesen Machtprotz, in die Schranken zu verweisen. Immer macht er Ärger und weicht nicht von der Stelle. Er bringt unsere Zeitpläne durcheinander."
"Das stimmt", warf der sonst so stille und friedliche November erregte ein. "Leben und leben lassen. Das gilt für jeden von uns. Die Lebenszeit des Sommers ist für dieses Jahr beendet. Auch wir Herbstmonate haben unsere Reize. Selbst wenn uns die Menschen nicht so freudig begrüßen wie die Kollegen von Frühling, Sommer und Winter."
Kläglich sah der September seine beide Herbstkollegen an. "Ihr habt Recht. Nur ... nur bin ich es, der als erster dem Groll der Menschen begegnet." Fast weinte er nun. "Das macht mich immer sooo unglücklich!"
"September kann auch schön sein", tröstete der Februar. "Wenn es ein lachender September ist."
"Und sagen nicht auch viele Leute, du seiest der 'Mai des Herbstes'?", fragte der Mai. "Als Kompliment solltest du dies auffassen!"
"Wie hübsch das klingt. Und wie passend!" Aufmunternd nickte der Dezember dem September zu. "Sie werden schnell begreifen, wie anmutig und lebenswert und wie schön du bist. Zeige es ihnen!"
"Ja", riefen alle Monate einstimmig. "Zeige es ihnen. Nur Mut!"
Der September nickte. Dann zog er los. Zaghaft schlich er sich ins Land und überzog es mit Abermillionen von silbern schimmernden Altweibersommerglitzerfäden und sanften, zartrosa färbenden Talnebelschleiern. Er bemalte die ersten Spitzen der Blätter mit gelben und roten Streifen und streute sein Zauberpulver über die Blumen, die ihm dies mit kräftigen, satten blauen, violetten, gelben, rostbraunen und tiefroten Farben dankten.
"Und wie in jedem Jahr kam der Tag, an dem ein Mensch "Ich habe ganz vergessen, wie zauberschön der September ist!" sagte und wie viele seiner Zuhörer zustimmend nickten. Das war dann auch der Tag, an dem der September lächlend aufatmete und der August beschämt das Feld räumte.
© Elke Bräunling (Elkes Kindergeschichten)

RE: Abschied vom Sommer...
in Gedichte und Geschichten 09.09.2017 14:37von BlattimWind •

SEPTEMBERMORGEN
Kleiner Spaziergang in aller Früh' - Begegnungen am Weg
Wolken, schwer und grau - verhängen das Blau des Himmels
Nebel, wie riesige Spinnennetze über der Wiese
Schimmernder Morgentauschleier auf den Gräsern
Vogelstimmen-Stille begrüßt den neuen Tag
DER SOMMER WEINT
Später, auf dem Heimweg - zaghafter Sonnenaufgang
Über leuchtendem Herbstaster-Blau in den Gärten
Gelbe Sonnenhut-Strahlenkränze recken sich zum Licht
Vogelbeerrot und Apfelgrün hängt schwer in den Bäumen
HERBSTZAUBER
Trocknet wehmütige Sommer-Abschieds-Tränen
Freudenfünkchen tanzen in der Morgenfrische
Atme sie ein - spüre wieder - meine Mitte
SEPTEMBERMORGEN
Bin freudig angekommen - zu hause - IM HERBST
©byme
Bild entfernt (keine Rechte)
'Polsambach' gleich hinterm Haus

RE: Abschied vom Sommer...
in Gedichte und Geschichten 09.09.2017 14:50von Brigitte •

@BlattimWind
Du hast die Herbststimmung in deinem Gedicht wunderbar getroffen!
Man kann sich das alles bildlich vorstellen mit der zauberhaften Beschreibung. Tatsächlich ist es für mich jedesmal ein Wermutstropfen wenn der Sommer geht aber mit deinem Gedicht hast du mir grade die Schönheit des Herbstes aufgezeigt!

RE: Abschied vom Sommer...
in Gedichte und Geschichten 09.09.2017 14:54von BlattimWind •

Ach wie gut auch ich den September verstehe...bin ja selbst ein SEPTEMBER-Kind.
Und begrüße, zögernd wie er, jedes Jahr in alt bekannter und doch immer wieder neuer Weise – mit bitter-süßen und traurig-freudigen Gedanken und Gefühlen - - - den Herbst.
@Brigitte
Da sind wir schon zu zweit

RE: Abschied vom Sommer...
in Gedichte und Geschichten 10.09.2017 11:17von Mai •

für die tollen Gedichte und Geschichten zum Herbst.
Ich liebe den Herbst mit seinen Nebel und Farben.
Der Herbst schenkt uns ganz besondere Gaben.
Er ist ein großer Künstler der Natur.
Fast über Nacht verwandelt er unter seinem Nebel-Kleid
eine Farbenpracht pur.
Auch bringt er uns am Tag eine angenehme Temperatur
und Nachts müssen wir nicht mehr schwitzen.
Ich liebe den Herbst und liebe es
seine Gaben mit der Digikamera zu blitzen.
Ich wünsche Euch einen schönen Herbst-Sonntag.

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