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#1

Traditionelles Bärbele- und Klausentreiben im Allgäu am 5.+6. 12.

in Brauchtum und Feiertage 05.12.2016 07:16
von Uschi | 47.009 Beiträge | 49468 Punkte

Traditionelles Bärbele- und Klausentreiben im Allgäu

In zahlreichen Orten ziehen am Abend als schaurige Gestalten verkleidete Mädchen und Burschen mit lautem Getöse durch die Straßen, um Wintergeister zu vertreiben.

Im schwäbischen Fischen im Allgäu etwa ziehen am Sonntagabend Bärbele von Haustür zu Tür und fordern die Kinder auf, Lieder zu singen. Manche spielen auf Instrumenten, es gibt Getränke. Im Bereich Sonthofen sind der Polizei zufolge am Sonntagabend rund 160 Bärbele und am Montagabend rund 200 Klausen unterwegs. Das traditionelle Treiben der Bärbele und Klausen lockt jedes Jahr viele Besucher an. Die Bärbele sind am Abend des 4. Dezember, am Namenstag der Heiligen Barbara, unterwegs. Bei diesem alten Brauch verkleiden sich junge Frauen als alte Weiber und ziehen mit lautem Getöse durch die Straßen. An den Abenden des 5. und 6. Dezember folgt das Klausentreiben, bei dem die Burschen mit Fellen, Rasseln, Ruten und Masken mit Geweihen und Hörnern für Angst und Schrecken sorgen.


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#2

RE: Traditionelles Bärbele- und Klausentreiben im Allgäu am 5.+6. 12.

in Brauchtum und Feiertage 05.12.2016 18:58
von Mai | 4.252 Beiträge | 11345 Punkte

Ich finde es toll, dass bei Euch das Brauchtum noch gepflegt wird. Bei uns verschwinden sie immer mehr.
Hier hat es am Wochenende einige Perchtenumzüge gegeben, aber da benötigt man schon so viel Polizei und Sicherheitspersonal, dass die Vereine (die bauen die Perchten aus Holz und kommen aus den unterschiedlichen Bundesländern) darauf verzichten.
Der Nikolaus kommt allerdings noch in manche Haushalte. Früher ist er in die Kindergärten gekommen, aber da sind sie zum Teil leider nicht mehr gerne gesehen.
Ich bin froh, dass mein Kind schon erwachsen ist und sich gerne an die Kindheit mit diversen Brauchtums und Ritualen zuhause, im Kindergarten und Schule.

Ich finde es schade, dass sie immer mehr und mehr verschwinden.

Uschi für Deine interessanten Zeilen.


Nicht alles ist sichtbar und trotzdem hat es eine Existenz.
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#3

RE: Traditionelles Bärbele- und Klausentreiben im Allgäu am 5.+6. 12.

in Brauchtum und Feiertage 05.12.2016 19:07
von Uschi | 47.009 Beiträge | 49468 Punkte

ja ich finde es toll wenn solches Brauchtum noch gepflegt wird
doch so manche verschwindet auch ohne das ein Wort darüber verloren wird.

Beispiel an Fronleichnahrm früher 4 Altäre und die ganzen Wege geschmückt mit Blütenteppichen
und Morgens um 5 Uhr wurde von der Musik die Tagwacht gespiel > das heist die Musik zog spielen um und n dem Dorf um die Leute zu wecken damit sie die Blütenteppiche erarbeiten > doch heute ist
nur noch in unserem Dorf 2 Altäre keine Blütenteppiche >und die Tagwacht fehlt auch
eines Tages bleibt alles aus


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#4

RE: Traditionelles Bärbele- und Klausentreiben im Allgäu am 5.+6. 12.

in Brauchtum und Feiertage 05.12.2016 19:12
von Mai | 4.252 Beiträge | 11345 Punkte

Die Fronleichnamsumzüge sind auch bei uns sehr rar geworden und wenn, dann ziehen sie gerade mal eine Runde um die Kirche.
Früher sind die Kinder vom Kindergarten am Hl. Martin mit ihren Laternen durch unsere Siedlung gegangen, aber auch das gibt es nicht mehr und die Heiligen Drei Könige am 6. Jänner besuchen uns schon Jahre nicht mehr. Ob sie sich verkrochen haben?
Das macht mich traurig, aber man kann es nicht ändern.


Nicht alles ist sichtbar und trotzdem hat es eine Existenz.
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#5

RE: Traditionelles Bärbele- und Klausentreiben im Allgäu am 5.+6. 12.

in Brauchtum und Feiertage 05.12.2016 21:36
von Bergfee (gelöscht)
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Bei uns war heute hier auch das Klausentreiben. Es hielt sich jedoch in Grenzen und die Burschen zogen mit Kuhschellen durch das Dorf. Doch die Mädchen haben sich in den Häusern aufgehalten, sodaß es zum Glück zu keinen Ausschreitungen gekommen ist.
Es war früher sehr schlimm, denn da haben die Klausen sehr viel Alkohol getrunken und dann die Mädels mit ihren Peitschen und Ketten so geschlagen, dass da einige ins Krankenhaus eingeliefert werden mußten. Das hat man dann verboten und hier waren Gott sei Dank nicht viele unterwegs. Es ging ca 1 1/2 Stunden wo man die Kuhschellen und das Gebrüll der Burschen gehört hat, doch dann wurde alles wieder sehr still.
Es ist auch sehr kalt heute Abend und vielleicht ist es denen auch zu kalt geworden.

Wenn das Brauchtum - so wie es früher war - aufrecht erhalten bliebe, wäre es sehr schön, doch was man da draus gemacht hat, ist nicht mehr sehr erfreulich.

Die heiligen drei Könige sind ja normalerweise immer am 6. Januar gekommen, doch dann hat man es hier am 2. Weihnachtsfeiertag eingeführt und da haben die Leute gesagt, dass dies nicht erwünscht sei. Sie wollen, dass die heiligen drei Könige am 6. Januar kommen und nicht in der Weihnachtswoche. Da wurde erklärt, dass viele Kinder mit ihren Eltern dann weg fahren, weil dann Schulferien sind und die Kinder auf den Urlaub nicht verzichten wollen. Da haben dann die Leute hier gesagt, dass sie dann lieber darauf verzichten.Seit 2 Jahren kommen nun auch keine mehr.

Ja es ist sehr traurig, doch diese Traditionen werden sicherlich bald ganz aufhören. Ich selbst kann nur sagen, dass ich sehr dankbar bin, dass ich noch den Nikolaus erleben durfte und wir als Kinder vieles geglaubt haben, was uns erzählt wurde. Doch geschadet hat mir das nicht.


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#6

RE: Traditionelles Bärbele- und Klausentreiben im Allgäu am 5.+6. 12.

in Brauchtum und Feiertage 06.12.2016 18:13
von Mai | 4.252 Beiträge | 11345 Punkte

Zitat: Ja es ist sehr traurig, doch diese Traditionen werden sicherlich bald ganz aufhören. Ich selbst kann nur sagen, dass ich sehr dankbar bin, dass ich noch den Nikolaus erleben durfte und wir als Kinder vieles geglaubt haben, was uns erzählt wurde. Doch geschadet hat mir das nicht.

Ich bin auch sehr dankbar dafür und ich erinnere mich immer wieder gerne daran. Geschadet hat es mir gewiss nicht und ich habe es auch an mein Kind, sowie Neffen und Nichten weiter gegeben, die auch keinen Schaden davon getragen haben und es wieder ihren Kinder weiter gegeben haben.

Es ist so schade, wie alles gekommen ist.

Wir lassen uns aber trotzdem nichts vermiesen.


Nicht alles ist sichtbar und trotzdem hat es eine Existenz.
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