Am 12. März 1094 wurde jene Urkun-de ausgestellt, in der Judith von Flan-dern der Abtei Weingarten die Heilig-Blut-Reliquie dauerhaft anvertraute.
Dieses Ereignis wurde 1994 als großes 900-Jahr-Jubiläum
mit einer spektakulä-ren Ausstellung ebenso würdig gefeiert, wie die Heilig-Blut-Verehrung mit der Herausgabe der dreibändigen Festschrift
umfassend und profund dargestellt wur-de.
Demgegenüber nimmt sich 25 Jahre später das 925-jährige Jubiläum
bewusst kleiner aus.Und doch will dieses für Weingarten und Oberschwaben,
für unseren Glauben und unsere Kultur wichtig gewordene Ereig-nis
eine Generation später neu bedacht, gefeiert und entdeckt werden.
Die Kir-chengemeinde St. Martin lädt dazu herz-lich ein!Quelle
dazu wird heuer die Trachtenkapelle Berg den Zug anführen
weil damals vor 925 Jahren
Judith von Flandern Berg dem Kloster Weingaten geschenkt hat
siehe auch hier
Geschichtlicher Überblick
Die Gemeinde Berg verfügt über eine langjährige Geschichte. Einen kurzen Überblick können Sie der nachstehenden Aufstellung entnehmen.
1094: Judith und Welf IV schenken dem Kloster Weingarten die Pfarrkirche zu Berg mit allem, was dazugehört. Damit wird Berg erstmals urkundlich erwähnt.
1167: Die „Geschichte der Welfen“ wird geschrieben. Sie berichtet, dass Konrad, zum Bischof von Konstanz erhoben, um das Jahr 934 sein väterliches Erbe – unter anderem Berg – an seinen Bruder Rudolf weitergab.
1181:Welf VI, der Herzog von Ravensburg, versammelt seine Gefolgsleute an der „Altinbrugg“. Das ist die erste Erwähnung der alten Brücke, die bei Kasernen über die Schussen führt.
1191: Nachdem Welf VI seinen Besitz im Schussental an die Staufer verkauft hatte, werden Land und Leute in und um Berg staufisch.
1227: Ritter Burchard von Tobel bricht zum Kreuzzug auf.
1244: Burchard von Tobel hat das Amt eines königlichen Kämmerers unter dem staufischen König Konrad IV inne.
1273: König Rudolf von Habsburg nimmt das Kloster Weingarten in seinen Schutz. Darin eingeschlossen sind ausdrücklich die Leibeigenen und die Zinser des Klosters, die zur Kirche von Berg gehören.
1282: Ritter Herrmann von Zange verkauft einen Hof zu Atzenhofen an das Kloster Baindt. Im 13. Jahrhundert wurde der romanische Christus geschaffen, der über dem Chorbogen der Pfarrkirche hängt.
Um 1300: In einem Zinsverzeichnis des Klosters Weingarten erscheinen viele Namen von Ortsteilen und von Leuten, die in Berg ansässig sind.
1383/1386: Viele Mitglieder der Familie von Tobel werden ins Ravensburger Bürgerrecht aufgenommen.
1474: Das gotische Netzgewölbe im Chor der Pfarrkirche Berg ist fertiggestellt.
1525: Bauernkrieg: Bis Ostern lagern zirka 4000 Bauern auf den Wiesen unter dem Pfarrhaus. Am Ostermontag ziehen sie hinüber nach Weingarten, da der Bauernjörg mit seinem Heer im Anmarsch ist. Es kommt nicht zur Schlacht, sondern zum Weingartener Vertrag.
1628: Pest. Das erste Opfer in Berg ist die Magd Anna,
die bei Johannes Staudacher in Endratobel (heute Kleintobel)
wohnt und arbeitet.
1632: Die Schweden versetzen Oberschwaben in Angst und Schrecken.
1635: Die Pest erreicht ihren Höhepunkt. Die Eintragungen in den Berger Kirchenbüchern werden immer spärlicher und hören dann ganz auf. Aus dieser Zeit könnte das Pestkreuz auf dem Berger Kirchhof stammen. 17. Jhdt.: Die Lücken, die die Pest auch in die Bevölkerung von Berg gerissen hat, werden durch Zuwanderer aus Vorarlberg und der Schweiz wieder geschlossen.
1715/24: Die Ziegelhütte Kasernen liefert für den Bau der Basilika Weingarten ca. 3,6 Millionen Ziegel.
1737: In Aichach wird Anselm Rittler geboren. Er ist der letzte Abt der Reichsabtei Weingarten, als das Kloster 1803 aufgelöst wird.
1742: Der Pfarrhof Berg wird neu gebaut, so wie er heute noch steht.
1806: Die Einwohner von Berg werden Untertanen des Königs von Württemberg.
1826: Am 21. Mai wird die politische Gemeinde Berg gebildet; sie setzt sich zusammen aus den drei Schultheißereien Aichach, Ettishofen und Schussen und umfasst damals 872 Einwohner.
1846: In Neubaumgarten wird Josef Leser geboren. Er wird Pfarrer und Zentrumspolitiker und vertritt den Wahlkreis Ravensburg im Reichstag bis zum Ersten Weltkrieg.
1914-1918: Im ersten Weltkrieg fallen 23 Männer aus Berg.
1923: Baubeginn des Klosters Kellenried. 1924 ziehen die Nonnen ein.
1933: Auch in Berg ergreifen die Nationalsozialisten die Macht. Bürgermeister Gindele muss weichen, der Gemeinderat wird gleichgeschaltet.
1945: Der Zweite Weltkrieg hat mehr als 80 Männer aus Berg das Leben gekostet.
Seit 1945: Die Gemeinde Berg wandelt sich zu einermodernen Wohngemeinde im Einzugsbereich der Städte Ravensburg und Weingarten. Die Einwohnerzahl verdreifacht sich innerhalb von 50 Jahren, wobei Flüchtlinge und Heimatvertriebene aus Siebenbürgen, dem Banat, der Bukowina, aus Russland und Ostdeutschland einen guten Teil ausmachen.
Seit 1960 findet Berg durch die Ansiedlung moderner Gewerbebetriebe, z.B. der Firma Rafi, Anschluss an die High-Tech-Industrie. Die neuen Wohngebiete in Ettishofen und in Vorberg, die Neugestaltung der Berg-Kuppe mit Rathaus und Gemeindezentren, die Grundschule und das Ladenzentrum am Brunnenplatz prägen das neue Ortsbild. Ab den 90er Jahren haben die Baugebiete „In den Obstwiesen“, „Kasernenbreite“, „Obere Weiler Halde“, „Kleintobler Höhe“ , „Obere Panoramastraße“, "Obere Halde" sowie die Gewerbeflächen in Kasernen und Ettishofen die Entwicklung der Gemeinde in den vergangenen Jahren geprägt. Für eine nachhaltige Entwicklung werden weitere Bauflächen zur Eigentumsförderung erarbeitet. Sie dienen der Weiterentwicklung einer traditonsbewussten und doch modernen Gemeinde. Im Tiefbaubereich wurden bei der Abwasserbeseitigung und im Straßenbau wichtige Akzente gesetzt. Mit den fünf Kinderhäusern, dem Feuerwehrgerätehaus sowie der neuen Sporthalle hat Berg seine gute Infrastruktur weiter ausgebaut. Mit den Einrichtungen für unsere Kinder, die Jugend und unsere Senioren erfüllen wir wichtige Aufgaben der Zukunft. Das jährliche Veranstaltungsprogramm unterstreicht das vielseitige Angebot in Sachen Kultur, Sport, Soziales, Heimat- und Brauchtumspflege. Kurzum: Die Gemeinde Berg zeichnet sich als Wohlfühlgemeinde aus.
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