Keine Panik
Eine Lufthansa-Maschine kommt zurück aus Amerika und steuert im Sinkflug den Flughafen München an. Wie üblich, verabschiedet der Pilot seine Passagiere über Bordfunk und wünscht einen angenehmen Aufenthalt in Deutschland. Versehentlich vergisst er sein Mikrofon abzuschalten, sodass jedermann im Flugzeug den weiteren Dialog mit seinem Copiloten hören kann.
„Es war ein anstrengender Flug, ich bin totmüde", sagt der Pilot gähnend zu seinem Kollegen, „ich fahre heute sofort nach Hause und schlafe mich richtig aus - und Sie, was machen Sie?"
„Ach, wissen Sie, ich genehmige mir erst einmal ein kühles Bier und dann werde ich mit der hübschen, blonden Stewardess, die heute das erste Mal mit uns geflogen ist, ins Bett gehen und den wohlverdienten Feierabend so richtig genießen," entgegnet, händereibend und lächelnd, der Copilot.
Unter den Passagieren herrscht völlige Stille, jeder Einzelne hört gebannt auf die Worte aus dem Lautsprecher.
Die blonde Stewardess, die sich gerade im hinteren Teil des Flugzeugs aufhält, wird vor Verlegenheit rot wie eine Tomate und rennt wutentbrannt durch den schmalen Gang in Richtung Cockpit, um Schlimmeres zu verhindern.
Doch schon nach ein paar Schritten muss sie abrupt stehenbleiben, ein älterer Herr hält sie am Ärmel fest, zieht sie zu sich herunter und flüstert schmunzelnd: „Keine Panik - und nicht so eilig, junges Fräulein, - nun lassen Sie den Mann da vorne doch erst mal in Ruhe landen ! Auf Ihren wohlverdienten Feierabend können Sie doch bestimmt noch ein paar Minuten warten !?"
© Horst Rehmann