Dorotheentag
Dorotheentag (Heilige Dorothea, 6. Februar) Volksbrauchtum
Am 6.2. wird der Namenstag der Hl. Dorothea von Cäsarea (um 300 n. Chr.) gefeiert, die während der Christenverfolgungen unter Diokletian enthauptet wurde.
Sie ist die Patronin der Floristen und Gärtner. Dargestellt wird sie meist als Jungfrau mit Schwert und Palme, Krone und Lilie bwz. mit einem Körbchen voller Rosen und Äpfel und einem Blumenkranz im Haar.
Gottfried Keller erzählt die Legende von Dorotheas Blumenkörbchen, die auf dem Weg zu ihrer Hinrichtung dem ungläubigen Theophilus verspricht, ihm Rosen und Äpfel vom Himmel zu schicken und der sich daraufhin zum Glauben bekehrt.
... Sie sah den Theophilus am Wege stehen, der kein Auge von ihr wandte. Ihre Blicke begegneten sich, Dorothea stand einen Augenblick stille und sagte anmutig zu ihm: "O Theophilus, wenn du wüßtest, wie schön und herrlich die Rosengärten meines Herren sind, in welchen ich nach wenig Augenblicken wandeln werde, und wie gut seine süßen Äpfel schmecken, die dort wachsen, du würdest mit mir kommen!"
Da erwiderte Theophilus bitter lächelnd: "Weißt du was, Dorothea? Sende mir einige von deinen Rosen und Äpfeln, wenn du dort bist, zur Probe!" Da nickte sie freundlich und zog ihres Weges weiter. ...
Wie von einem ungekannten neuen Leben erfüllt, richtete der junge Mann sich auf; ein wunderschöner Knabe stand vor ihm, mit goldenen Ringelhaaren, in ein sternenbesäetes Gewand gekleidet und mit leuchtenden nackten Füßen, der in den ebenso leuchtenden Händen ein Körbchen trug. Das Körbchen war gefüllt mit den schönsten Rosen, dergleichen man nie gesehen, und in diesen Rosen lagen drei paradiesische Äpfel.