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Vor langer, langer Zeit gab es noch keine bunten Ostereier. Sie waren so weiß, wie die Hühner sie gelegt hatten. Die Osterhasen kochten sie ab und versteckten sie in der Osternacht in den Garten und auf den Wiesen. Aber da passierte es einmal, dass es in der Osternacht schneite. Es schneite und schneite und wollte gar nicht mehr aufhören. Als die Kinder am Ostermorgen aus dem Fenster sahen, war alles weiß. Und als sie draußen überall nach den Ostereiern suchten und suchten, sie fanden kein einziges. Wie sollten sie auch im Schnee weiße Eier entdecken? Mit rot gefrorenen Nasen und kalten Füßen kamen die Kinder zurück. Sie waren sehr enttäuscht und sehr traurig.
Ein kleiner Hase saß am Wegrand und dachte: „Wir sollten die Eier bunt färben, damit man sie auch im Schnee finden kann!“ Er lief nach Hause und berichtete von seinem Einfall. „Das ist eine gute Idee!“, sagte der Hase Kaspar, der ein begeisterter Landschaftsmaler war. Und er malte gleich ein paar Mustereier. Die Hasenkinder wollten auch Pinsel und Farben haben. Sie übten und übten. Als es Sommer war, stöhnte die Hasenmutter: „Ich kann keine Rühreier und Pfannkuchen mehr sehen! Und die Backen tun mir schon weh vom Eierausblasen.“ Denn selbstverständlich übten die Hasen an ausgeblasenen Eiern.
Die schönsten hängten sie an die Bäume. Dort schaukelten sie lustig im Wind. Alle, die vorbeikamen und es sahen, freuten sich daran. Noch heute findet man in manchen Gegenden solche bunt geschmückten Osterbäume. Die Hasenkinder aber konnten es gar nicht erwarten, bis endlich wieder Ostern war und sie ihre Kunst an echten Eiern ausprobieren konnten. Seitdem gibt es bunte Ostereier! Uns seitdem finden die Kinder alle Ostereier. Auch wenn es mal an Ostern geschneit hat.
autor unbekannt
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