Das Ende vom Lied
Es ist eine wunderschöne Hochzeit, das wunderschöne Kleid, die Fahrt in der Kutsche und zu guter Letzt, die berauschende Feier.
Doch auch das schönste Fest geht einmal zuende, und zwar, um genau vier Uhr fünfzehn in der Früh. Der letzte Gast verlässt schaukeln den Saal.
Die Braut, leicht angeheitert, ist hellauf begeistert, zieht ihren Angetrauten an sich und flüstert: "Das hast Du perfekt organisiert, es ist der schönste Tag in meinem Leben."
"Ich hab das doch alles nur für Dich getan, Du bist für mich die hübscheste, zauberhafteste und beste Frau der Welt", flüstert er zärtlich zurück, drückt sie eimal fest an seine Brust, fasst sie dann entschlossen bei der Hand und führt sie ins Schlafzimmer.
Als die Braut das Ehebett sieht, bleibt sie zunächt wie versteinert stehen, dann reisst sie die Arme in die Höhe und schreit aus voller Kehle ihren total verdutzten Gegenüber an: "Ich habe es mir doch geahnt, immer wenn man mal mit einem netten Mann feiert, etwas trinkt, sich an ihn schmiegt und ihm schöne Augen macht, ist d a s das Ende vom Lied - ihr seit doch alle gleich - ihr wollt immer nur das Eine!"
© Horst Rehmann