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RE: Advent 2020
in Adventskalender 2022 30.11.2020 04:24von Uschi • | 47.022 Beiträge | 49514 Punkte
Hast du schon eine Mistel über deiner Haustür angebracht?
Hier erzähle ich dir etwas von dieser Pflanze
und sie wird nun uns auch in die Welt des Advents
der Kinderträume und auch der insgeheimen Wünsche von Erwachsenen
der Vorweihnachtszeit begleiten
damit auch du den Zauber des Advents erleben kannst.
Ich habe nach einem Adventskalender der Welt gesucht
doch der war einfach zu groß,
daher habe ich die Türen auf der ganzen Welt eingefangen
die uns jeden Tag ein Stück weiter zur Weihnachtszeit begleiten
Bild entfernt (keine Rechte)
Kennst Du Geißkraut, Bocksfutter, Nistel, Wintergrün,
Hexenkraut und -besen, oder Donnerkraut und Donnerbesen ? Bestimmt!
Es handelt sich um die Mistel.
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Die immergrüne Pflanze erschien schon unseren Vorfahren geheimnisvoll.
Sie wächst hoch oben in den Bäumen, scheinbar losgelöst von Himmel und Erde
und streckt ihre Zweige kugelförmig und gleichmäßig in alle Richtungen und trägt im Winter weiße, zartschimmernde Beeren.
Es gibt viele Legenden und Mythen um die Mistel.
Schon in der griechischen Mythologie wurde sie erwähnt.
Der Mistel wurden übersinnliche Kräfte zugeschrieben.
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Mit ihrer Hilfe konnten die Helden der griechischen Mythologie
die Pforten des Hades überschreiten auch als Mittel gegen Gift wurde die Mistel gebraucht .Andere Völker glaubten, sie könne Schlösser aufbrechen und vor Feuer und Krankeiten schützen. Männer und Frauen trugen Armbänder,
an denen aus Mistelholz geschnitzte Amulette klapperten.
Den keltischen Priestern galt sie als heilige Pflanze das dann die Priester an Macht gewannen, wurde der Mistelzweig zum Symbol von Mut, Gesundheit, Fruchtbarkeit und Glück.
Auch für die Druiden, die Hohenpriester in Gallien und Britannien,
war die Mistel die heiligste aller Pflanzen. Sie wurde als ein Zeichen der Götter angesehen. Asterix und Obelix wurden durch die Mistel als Zutat zum Zaubertrank des Druiden Miraculix unbesiegbar.
Deshalb wurde die Mistel von den Druiden auch nur im Rahmen von Gottesdiensten mit einer goldenen Sichel geerntet und mit einem weißen Tuch aufgefangen.
Dabei wurde darauf geachtet, dass diese nicht mit dem Boden in Berührung kam.
Die Mistel war für alle erdenklichen Gesundheitsbelange unverzichtbarer
Bestandteil eines "Zaubertrankes".
Über der Haustür angebracht, schützte die Mistel außerdem gegen böse Geister.
Auch heute noch gilt ein an Weihnachten an den Türstock gebundener Mistelzweig als Glücksbringer für das bevorstehende Jahr.
Im Schweizer Kanton Aargau wurden sie mit Pfeil und Bogen heruntergeschossen. Wer sie mit der linken Hand auffing, besaß ein Allheilmittel gegen Kinderkrankheiten.
Auch in Holstein galt die Mistel als Glücksbringer.
Ein Mistelzweig am Jagdhut verhalf mit Sicherheit zu reicher Beute.
Die Bauern schmückten jede Kuh, die als erste im neuen Jahr kalbte,
mit Mistelzweigen, streuten die Beeren aufs Heu
und mischten sie zur Saatzeit unter die Hirse und anderes Getreide.
Die Männer trugen ein Mistelzweiglein im Rockaufschlag und schnitzten die Griffe ihrer Taschenmesser aus Mistelholz.
Frauen, die vergeblich auf Kindersegen hofften,
banden sich einen Zweig um den Hals oder legten ihn unters Kopfkissen.
Es gibt verschiedene Arten der Mistel.
Die eine gedeiht nur auf Laubholz,
eine weitere nur auf Tannen und eine dritte Art nur auf Kiefern und Fichten.
Aber nur die Laubholzmistel weist weiße Beeren und weißen Samen auf.
Die Beeren enthalten einen klebrigen kautschukartigen Schleim,
der am Schnabel der Vögel (Misteldrosseln) haften bleibt.
Um den klebrigen Stoff vom Schnabel von entfernen, wetzen sie diesen an Ästen.
Dabei wird die Rinde verletzt und der Samen bleibt, quasi an der vorbereiteten Stelle,
haften und fängt an zu keimen.
Das Schmarotzertum der Mistel besteht darin,
daß Senkerwurzeln in das Holz getrieben werden und so die Nährstoffversorgung erfolgt.
Sie zählt zu den Epiphyten, das sind Pflanzen, die auf anderen Pflanzen wachsen.
Der medizinische Gebrauch des Mistelstrauches und seiner Früchte geht bis in die Antike zurück. Die Pflanze galt als blutstillend und sollte die Geburt erleichtern, war aber auch Mittel gegen angezauberte Krankheiten wie Depression, Epilepsie und Schwindelanfälle. Sebastian Kneipp pries ihre Wirkung gegen Fallsucht. , Veitstanz und Hysterie.
Die moderne Arzneimittelforschung erbrachte den Beweis, dass Mistelextrakte bei erhöhtem Blutdruck eine normalisierende Wirkung ausüben, die Herztätigkeit stabilisieren, der Arterienverkalkung vorbeugen und bei rheumatischen Erkrankungen Linderung bringen. Neuerdings werden Wirkstoffe aus Misteln auch in der Krebstherapie mit Erfolg eingesetzt.
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RE: Advent 2020
in Adventskalender 2022 01.12.2020 06:50von Uschi • | 47.022 Beiträge | 49514 Punkte
24 Türen habe ich für dich in aller Welt gesucht
und habe sie auch gefunden.
24 Türen die wenn du sie aufmachst dir viel von der
Advents und Weihnachtswelt erzählen
Bild entfernt (keine Rechte)
und damit du all diese Türen auch aufmachen kannst
habe ich dir noch den passenden Schlüssel dazu gefunden.
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Der Schneemann
Guten Morgen weißer Herr,
dick und schwer!
In unserem Garten stehn,
ist das nicht schön?
Schau´n sie nur die Bäume an!
Im Sommer hängen Kirschen dran!
Bild entfernt (keine Rechte)
Ihr Hut mein Herr ist wirklich sonderbar;
ob er nicht einmal ein Kochtopf war?
Ihre Nase spitz und gelb, lag sie nicht drüben
im Küchenkorb noch gestern bei den Rüben?
Ach, Ihre Pfeife gibt ja keinen Rauch!
Und Knöpfe fehlen an der Weste auch!
Welcher Schneider hat ihre Kleider
über Nacht
schön gemacht?
Ihr Wanderstecken ist famos!
Sie wollen mich fangen? Bitte! Los!
Der stille Riese rührt sich nicht;
was ist er doch für dich ein armer Wicht! Die Spatzen gehen ohne Manieren auf einem Eisenhut spazieren.
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Nun schmilzt er gar im Sonnenschein!
Ich möchte wirklich kein Schneemann sein!
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RE: Advent 2020
in Adventskalender 2022 01.12.2020 07:51von Uschi • | 47.022 Beiträge | 49514 Punkte
der Schneemann
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Hans Christian Andersen
"Eine so wunderbare Kälte ist es, das mir der ganze Körper knackt!" sagte der Schneemann. "Der Wind kann einem wirklich Leben einbeißen. Und wie die Glühende dort glotzt!" Er meinte die Sonne, die gerade im Untergehen begriffen war. "Mich soll sie nicht zum Blinzeln bringen, ich werden schon die Stückchen festhalten."
Er hatte nämlich statt der Augen zwei große, dreieckige Stückchen von einem Dachziegel im Kopf; sein Mund bestand aus einem alten Rechen, folglich hatte sein Mund auch Zähne.
Geboren war er unter dem Jubelruf der Knaben, begrüßt vom Schellengeläut und Peitschenknall der Schlitten.
Die Sonne ging unter, der Vollmond ging auf, rund, groß, klar und schön in der blauen Luft.
"Da ist sie wieder von einer anderen Seite!" sagte der Schneemann. Damit wollte er sagen: die Sonne zeigt sich wieder. "Ich habe ihr doch das Glotzen abgewöhnt! Mag sie jetzt dort hängen und leuchten, damit ich mich selber sehen kann. Wüsste ich nur, wie man es macht, um von der Stelle zu kommen! Ich möchte mich gar zu gern bewegen! Wenn ich es könnte, würde ich jetzt dort unten auf dem Eis hingleiten, wie ich die Knaben gleiten gesehen habe; allein ich verstehe mich nicht darauf, weiß nicht, wie man läuft."
"Weg! weg!" bellte der alte Kettenhund; er war etwas heiser und konnte nicht mehr das echte "Wau! wau!" aussprechen; die Heiserkeit hatte er sich geholt, als er noch Stubenhund war und unter dem Ofen lag. "Die Sonne wird dich schon laufen lehren! Das habe ich vorigen Winter an deinem Vorgänger und noch früher an dessen Vorgänger gesehen. Weg! weg! Und weg sind sie alle!"
"Ich verstehen dich nicht, Kamerad", sagte der Schneemann. "Die dort oben soll mich laufen lehren?" Er meinte den Mond; "ja, laufen tat sie freilich vorhin, als ich sie fest ansah, jetzt schleicht sie heran von einer anderen Seite."
"Du weißt gar nichts!" entgegnete der Kettenhund, "du bist aber auch eben erst aufgekleckst worden. Der, den du da siehst, das ist der Mond; die, welche vorhin davongegangen ist, das war die Sonne; die kommt morgen wieder, die wird dich schon lehren, in den Wallgraben hinabzulaufen. Wir kriegen bald anderes Wetter, ich fühle es schon in meinem linken Hinterbein, es sticht und schmerzt; das Wetter wird sich ändern!"
"Ich verstehe ihn nicht", sagte der Schneemann, "aber ich habe es im Gefühl, dass es etwas Unangenehmes ist, was er spricht. Sie, die so glotzte und sich alsdann davonmachte, die Sonne, wie er sie nennt, ist auch nicht meine Freundin, das habe ich im Gefühl!"
"Weg! weg!" bellte der Kettenhund, ging dreimal um sich selbst herum und kroch dann in seine Hütte um zu schlafen.
Das Wetter änderte sich wirklich. Gegen Morgen lag ein dicker, feuchter Nebel über der ganzen Gegend; später kam der Wind, ein eisiger Wind; das Frostwetter packte einen ordentlich, aber als die Sonne aufging, welche Pracht! Bäume und Büsche waren mit Reif überzogen, sie glichen einem ganzen Wald von Korallen, alle Zweige schienen mit strahlend weißem Blüten über und über besät. Die vielen und feinen Verästelungen, die der Blätterreichtum während der Sommerzeit verbirgt, kamen jetzt alle zum Vorschein. Es war wie ein Spitzengewebe, glänzend weiß, aus jedem Zweig strömte ein weißer Glanz. Die Hängebirke bewegte sich im Wind, sie hatte Leben wie alle Bäume im Sommer; es war wunderbar und schön! Und als die Sonne schien, nein, wie flimmerte und funkelte das Ganze, als läge Diamantenstaub auf allem und als flimmerten auf dem Schneeteppich des Erdbodens die großen Diamanten, oder man konnte sich auch vorstellen, dass unzählige kleine Lichter leuchteten, weißer selbst als der weiße Schnee.
"Das ist wunderbar schön!" sagte ein junges Mädchen, das mit einem jungen Mann in den Garten trat. Beide blieben in der Nähe des Schneemanns stehen und betrachteten von hier aus die flimmernden Bäume. "Einen schöneren Anblick gewährt der Sommer sicht!" sprach sie, und ihre Augen strahlten.
"Und so einen Kerl wie diesen hier hat man im Sommer erst recht nicht", erwiderte der junge Mann und zeigte auf den Schneemann. "Er ist hübsch".
Das junge Mädchen lachte, nickte dem Schneemann zu und tanzte darauf mit ihrem Freund über den Schnee dahin, der unter ihren Schritten knarrte und pfiff, als gingen sie auf Stärkemehl.
"Wer waren die beiden?" fragte der Schneemann.
"Liebesleute!" Gab der Kettenhund zur Antwort. "Sie werden in eine Hütte ziehen und zusammen am Knochen nagen. Weg! weg!"
"Sind denn die beiden auch solche Wesen wie du und ich?" fragte der Schneemann.
"Die gehören ja zur Herrschaft!" versetzte der Kettenhund, "freilich weiß man sehr wenig, wenn man den Tag zuvor erst zur Welt gekommen ist. Ich merke es dir an! Ich habe das Alter, auch die Kenntnisse; ich kenne alle hier im Haus, und auch eine Zeit habe ich gekannt, da lag ich nicht hier in der Kälte und an der Kette. Weg! weg!"
"Die Kälte ist herrlich!" sprach der Schneemann. "Erzähle, erzähle! Aber du darfst nicht mit den Ketten rasseln; es knackt in mir, wenn du das tust."
"Weg! weg!" bellte der Kettenhund. "Ein kleiner Junge bin ich gewesen, klein und niedlich, sagte man; damals lag ich auf einem mit Sammet überzogenen Stuhl dort oben im Herrenhaus, im Schoß der obersten Herrschaft; mir wurde die Schnauze geküsst, und die Pfoten wurden mir mit einem gestickten Taschentuch abgewischt, ich hieß Ami! lieber Ami! süßer Ami! Aber später wurde ich ihnen dort oben zu groß, und sie schenkten mich der Haushälterin. Ich kam in die Kellerwohnung! Du kannst dorthin hinunterschauen, wo ich Herrschaft gewesen bin, denn das war ich bei der Haushälterin. Es war zwar ein geringerer Ort als oben, aber er war gemütlicher, ich wurde nicht in einem fort von Kindern angefasst und gezerrt wie oben. Ich bekam ebenso gutes Futter wie früher, ja besseres noch! Ich hatte mein eigenes Kissen, und ein Ofen war da, der ist um diese Zeit das Schönste von der Welt! Ich ging unter den Ofen, konnte mich darunter ganz verkriechen. Ach, von ihm träume ich noch. Weg! weg!"
"Sieht denn ein Ofen so schön aus?" fragte der Schneemann. "Hat er Ähnlichkeit mit mir?"
"Der ist gerade das Gegenteil von dir! Rabenschwarz ist er, hat einen langen Hals mit Messingtrommel. Er frisst Brennholz, dass ihm das Feuer auf dem Munde sprüht. Man muss sich an der Seite von ihm halten, dicht daneben, ganz unter ihm, da ist es sehr angenehm. Durch das Fenster wirst du ihn sehen könne, von dort aus, wo du stehst."
Und der Schneemann schaute danach und gewahrte einen blank polierten Gegenstand mit messingner Trommel; das Feuer leuchtete von unten heraus. Dem Schneemann wurde ganz wunderlich zumute, es überkam ihn ein Gefühl, er wusste selber nicht welches, er konnte sich keine Rechenschaft darüber ablegen; aber alle Menschen, wenn sie nicht Schneemänner sind, kennen es.
"Und warum verließest du sie?" fragte der Schneemann. Er hatte es im Gefühl, dass es ein weibliches Wesen sein musste. "Wie konntest du nur einen solchen Ort verlassen?"
"Ich musste wohl!" sagte der Kettenhund. "Man warf mich zur Tür hinaus und legte mich hier an die Kette. Ich hatte den jüngsten Junker ins Bein gebissen, weil er mir den Knochen wegstieß, an dem ich nagte: Knochen um Knochen, so denke ich! Das nahm man mir aber sehr übel, und von dieser Zeit an bin ich an die Kette gelegt worden und habe meine Stimme verloren, hörst du nicht, dass ich heißer bin? Ich kann nicht mehr so sprechen wie die anderen Hunde: weg! weg! Das war das Ende vom Lied!"
Der Schneemann hörte ihm aber nicht mehr zu, er schaute immerfort in die Kellerwohnung der Haushälterin, in ihre Stube hinein, wo der Ofen auf seinen vier eisernen Beinen stand und sich in derselben Größe zeigte wie der Schneemann.
"Wie das sonderbar in mir knackt!" sagte er. "Werde ich nie dort hineinkommen? Es ist doch ein unschuldiger Wunsch, und unsere unschuldigen Wünsche werden gewiss in Erfüllung gehen. Ich muss dort hinein, ich muss mich an sie anlehnen, und wollte ich auch das Fenster eindrücken!"
"Dort hinein wirst du nie gelangen!" sagte der Kettenhund, "und kommst du an den Ofen hin, so bist du weg! weg!"
Ich bin schon so gut wie weg!" erwiderte der Schneemann, "ich breche zusammen, glaube ich."
Den ganzen Tag stand der Schneemann und schaute durchs Fenster hinein; in der Dämmerstunde wurde die Stube noch einladender; vom Ofen her leuchtete es mild, gar nicht wie der Mond, nicht wie die Sonne; nein, wie nur der Ofen leuchten kann, wenn er etwas zu verspeisen hat. Wenn die Stubentür aufging, hing ihm die Flamme zum Munde heraus, diese Gewohnheit hatte der Ofen; es flammte deutlich rot auf um das weiße Gesicht des Schneemannes, es leuchtete rot seine ganze Brust herauf.
"Ich halte es nicht mehr aus!" sagte er. "Wie schön es ihr steht, die Zunge so herauszustrecken!"
Die Nacht war lang, dem Schneemann ward sie aber nicht lang, er stand in seine eigenen schönen Gedanken vertieft, und die froren, dass es knackte.
Am Morgen waren die Fensterscheiben der Kellerwohnung mit Eis bedeckt; sie trugen die schönsten Eisblumen, die nur ein Schneemann verlangen konnte, allein sie verbargen den Ofen. Die Fensterscheiben wollten nicht auftauen; er konnte den Ofen nicht sehen, den er sich als ein so liebliches weibliches Wesen dachte. Es knackte und knickte in ihm und rings um ihn her; es war gerade so ein Frostwetter, an dem ein Schneemann seine Freude haben musste. Er aber freute sich nicht - wie hätte er sich auch glücklich fühlen können, er hatte Ofensehnsucht.
"Das ist eine schlimme Krankheit für einen Schneemann", sagte der Kettenhund, "ich habe an der Krankheit gelitten; aber ich habe sie überstanden. Weg! weg!" bellte er. "Wir werden anderes Wetter bekommen!" fügte er hinzu.
Und das Wetter änderte sich; es wurde Tauwetter.
Das Tauwetter nahm zu, der Schneemann nahm ab. Er sagte nichts, er klagte nicht, und das ist das richtige Zeichen.
Eines Morgens brach er zusammen. Und sieh, es ragte so etwas wie ein Besenstiel da, wo er gestanden hatte, empor. Um den Stiel herum hatten die Knaben ihn aufgebaut.
"Ja, jetzt begreife ich es, jetzt verstehe ich es, dass er die große Sehnsucht hatte!" sagte der Kettenhund. "Da ist ja ein Eisen zum Ofenreinigen an dem Stiel, der Schneemann hat einen Ofenkratzer im Leib gehabt! Das ist es, was sich in ihm geregt hat, jetzt ist das überstanden; weg! weg!"
Und bald darauf war auch der Winter überstanden.
"Weg! weg!" bellte der heisere Kettenhund; aber die Mädchen aus dem Hause sangen:
Waldmeister grün! Hervor aus dem Haus,
Weide! Die wollenen Handschuhe aus;
Lerche und Kuckuck! Singt fröhlich drein,
Frühling im Februar wird es sein!
Ich singe mit: Kuckuck" Kiwitt"
Komm, liebe Sonne, komm oft - kiwitt!
Und dann denkt niemand an den Schneemann.
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RE: Advent 2020
in Adventskalender 2022 02.12.2020 06:55von Uschi • | 47.022 Beiträge | 49514 Punkte
Bild entfernt (keine Rechte)
der Pfefferkuchenmann
Bild entfernt (keine Rechte)
Es war einmal ein Pfefferkuchenmann
von Wuchse groß und mächtig,
und was seinen inneren Wert betraf,
so sagte der Bäcker: "Prächtig!"
Auf dieses glänzende Zeugnis hin
erstand ihn der Onkel Heller
und stellte ihn seinem Patenkind,
dem Fritz, auf den Weihnachtsteller.
Doch war mit dem Pfefferkuchenmann
der Fritz ins Gespräch gekommen,
da hatte er schon - aus Höflichkeit -
die Mütze ihm abgenommen.
Als schlafen ging der Pfefferkuchenmann,
da bog er sich krumm vor Schmerze:
An der linken Seite fehlte fast ganz
sein stolzes Rosinenherze!
Als Fritz tags darauf den Pfefferkuchenmann
besuchte, ganz früh und alleine,
da fehlten, o Schreck, dem armen Kerl
ein Arm schon und beide Beine!
Und wo einst saß am Pfefferkuchenmann
die mächtige Habichtsnase,
da war ein Loch! Und er weinte still
eine bräunliche Sirupblase.
Von nun an nahm der Pfefferkuchenmann
ein reißendes, schreckliches Ende:
Das letzte Stückchen kam schließlich durch Tausch
in Schwester Margretchens Hände.
Die kochte als sorgliche Hausfrau daraus
für ihre hungrige Puppe
auf ihrem neuen Spiritusherd
eine kräftige, leckere Suppe.
Und das geschah dem Pfefferkuchenmann,
den einst so viele bewundert
in seiner Schönheit bei Bäcker Schmidt,
im Jahre neunzehnhundert.
Paul Richter
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RE: Advent 2020
in Adventskalender 2022 02.12.2020 14:59von Painterling • | 649 Beiträge | 2405 Punkte
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Kunst ist Schokolade für die Seele
RE: Advent 2020
in Adventskalender 2022 03.12.2020 05:28von Uschi • | 47.022 Beiträge | 49514 Punkte
Bild entfernt (keine Rechte)
Bild entfernt (keine Rechte)
Im Weihnachtshimmel
Im Weihnachtshimmel war Hochbetrieb
die Englein schafften mit Mehl und Sieb,
sie schleppten Eier herbei und Speck,
und wirkten mit Schüsseln und Nudelbrett.Bild entfernt (keine Rechte)
Das war ein Kneten und ein Rühren,
ein formen stechen und Feuerschüren,
da wurden Rosinen gewaschen und Nüsse geknackt,
und auch die Mandeln ganz fein gehackt.
Viel hatte der Weihnachtsmann zu bedenken,
denn er musste das ganze Backfest ja lenken,
,Bild entfernt (keine Rechte) und alles probieren und darauf achten
daß die Englein auch nichts verkehrtes machten.
Gerade wollte er ein neues Gebäck anfangen,
da war ihm der Zucker ausgegangen.
Er rief: "He, Pausback,
hol uns rasch einen neuen Zuckersack!"
Der strich sich zurecht die verwirrten Locken,
und machte sich hurtig auf die Socken.
Er flog in den Vorratsraum hinaus
und suchte den größten Zuckersack aus.
Doch weil der zum Tragen ihm viel zu schwer,
schleifte er ihn einfach hinter sich her.
Als er vorbei kam am Sternentor,
zog der Mond mit seiner Herde hervor.
Rasch wollte der Engel vorbei sich zwängen,
doch der Sack blieb an der Mondsichel hängen.
Es gab einen Riss und tat einen Knack,
ein großes Loch hatte der Zuckersack,
und wie ein Glitzerstrahl rieselte munter,
der Zucker auf die Erde hinunter.
Am Himmelsfenster stands Engelein,
und wusste vor Schreck nicht aus noch ein.
Doch auf der Erde war große Freud,
Ein Kinderjubel: "Es schneit! Es schneit!"
Und Dächer und Zäune schauten herauf,
mit schneeweißen, zuckrigen Häubchen auf.
Da hat der Weihnachtsmann herzlich gelacht:
"Pausback, das hast du fein gemacht!"
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RE: Advent 2020
in Adventskalender 2022 03.12.2020 14:55von Penelope • | 1.622 Beiträge | 2628 Punkte
Eine Arbeitskollegin hat mir erzählt, dass Sie von Ihrer Tochter einen Adventskalender der besonderen Art geschenkt bekommen hat. Einen, bei der jeden Tag ein Foto aus "alten Zeiten" der Familie rauskommt. Gestern war ein Bild Ihrer schon verstorbenen Mutter, die im Garten stand herausgekommen. Sie hat sich darüber so sehr gefreut, und es kamen schöne Erinnerungen in ihr hoch. Man merkte ihr die Freude darüber wirklich an. Wenn man diese Erinnerungen vor dem inneren Auge nochmals ausleben lässt, schwingt nämlich diese Freude mit, die man in sich selbst hineingelegt hat.
RE: Advent 2020
in Adventskalender 2022 03.12.2020 17:55von Painterling • | 649 Beiträge | 2405 Punkte
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RE: Advent 2020
in Adventskalender 2022 04.12.2020 07:18von Uschi • | 47.022 Beiträge | 49514 Punkte
Bild entfernt (keine Rechte)
ST. BARBARATAG
Der 4. Dezember ist der Tag der heiligen Barbara und es ist üblich,
an diesem Tag Kirschbaumzweige - die sogenannten Barbarazweige
- ins Wasser zu stellen.
Wenn sie am Weihnachtsfest blühen, gilt dies als
gutes Omen für die Zukunft.
So schlossen die Bauern auf eine gute Obsternte
und für junge Mädchen waren sie ein Liebesorakel.
Der Brauch ist seit 1800 bekannt und geht
auf das Schicksal der Kaufmannstochter Barbara zurück,
die zu den beliebtesten Heiligengestalten gehört.
Kurz vor ihrem Tod benetzte sie einen verdorrten Kirschbaumzweig mit
Wasser und der Zweig begann bald darauf zu blühen.
Als Barbarazweige eignen sich neben der Kirsche auch andere
Obstgehölze und Forsythien. Dem Blütenglück kann man ein wenig
nachhelfen, indem man die Zweige vor dem Aufstellen eine Nacht
lang in lauwarmes Wasser legt und an jedem zweiten Tag das Wasser in
der Vase wechselt.
Bild entfernt (keine Rechte)
Zur Zeit der Christenverfolgung im 3.Jahrhundert, lebte Barbara in
Nikomedien am Marmarameer.Sie war die schöne Tochter eines
wohlhabenden Mannes, der sie (nat. ohne sie zu fragen) einem
Manne zur Frau versprochen hatte.
Aber Barbara war schon lange heimlich dem Christentum beigetreten,
dachte nicht an Heirat, sondern wollte fürderhin ein Leben in Demut
und Armut führen, was den Vater zur Raserei brachte.
Als er auf eine Geschäftsreise ging, ließ er Barbara, in der Hoffnung,
sie möge wieder zu Sinnen kommen in einen Turm einschließen. Sie aber
wandelte die Not in Tugend, ließ ein dreifaltiges Fenster in den Turm
brechen, brachte ein Kreuz zum Zeichen ihres Glaubens an und lebte so
wie die erste Nonne.
Als der Vater zurückkam, war sie gläubiger und fester, als je zuvor
und er schwor, sie höchst selbst den Folterknechten zu übergeben, was sie
aber nicht ängstigte. Also schleifte der Vater sie vor den Richter und
alles Drängen, sie möge sich wieder vom Irrglauben des Christentums
trennen, half nichts. Und selbst unter der schwersten Folter starb
sie nicht, so daß der eigene Vater ihr den Kopf abschlagen mußte.
Da aber fuhr ein Blitzstrahl vom Himmel und erschlug den Vater.
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RE: Advent 2020
in Adventskalender 2022 04.12.2020 09:55von Elke • | 771 Beiträge | 2205 Punkte
Und noch eine positive "Variante" zum Barbara Tag:
Die älteste Tochter (Barbara) meiner besten Freundin heiratet heute (-endlich, nach mehr als 20 Jahren Partnerschaft und 2 Kindern!)
Leider durch Corona "geschrumpft", aber trotzdem - immerhin
Liebe Grüße Elke
RE: Advent 2020
in Adventskalender 2022 04.12.2020 15:53von Painterling • | 649 Beiträge | 2405 Punkte
Barbarazweige haben wir als Kinder immer ins Wasser gestellt. Meine Mutter war da immer hinterher und hat uns auch die Geschichte vermittelt.
Danke @Uschi für die Erinnerung heute im Adventskalender.
Liebe Grüsse von Painterling
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Kunst ist Schokolade für die Seele
RE: Advent 2020
in Adventskalender 2022 05.12.2020 05:26von Uschi • | 47.022 Beiträge | 49514 Punkte
Bild entfernt (keine Rechte)
Es rauscht der Wind im Winterwalde
durch die kühle graue Flur
und ein Jeder hofft, – schon balde
find er St. Niklolauses Spur.
Ach, wann wird er endlich kommen,
dieser heiß ersehnte Gast?
Kinder blicken teils benommen
von Baum zu Baum, von Ast zu Ast.
In den Blicken heißes Sehnen,
Fragen, was wird dann geschehn?
Und mancher tut schon mal erwähnen,
“Ich hab St. Nikolaus gesehn”.
Langsam neigt der Tag sich nieder,
Die Winternacht, sie steigt herauf,
als ein leises Raunen wieder,
stoppt der Kinder frommen Lauf.
Da aus dunstigem Gefilde
steigt wie eine Nebelnacht,
ein stilles schattiges Gebilde,
und die Dämmerung ist erwacht.
Kinderblicke werden helle
die Gesichter sind verzückt,
als Nikolaus an der Tagesschwelle,
tritt in ihren Sehnsuchtsblick.
Du guter alter Nikolaus,
du Freund der Kinder nah und fern,
leer Deinen Sack heut bei uns aus,
wir alle haben dich so gern.
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unbekannter Verfasser
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RE: Advent 2020
in Adventskalender 2022 05.12.2020 10:24von arawal • | 5.542 Beiträge | 5127 Punkte
Die Kerze duftet nach Wachs,
das Lied nach Liebe.
Schau, eine Schneeflocke lacht,
sie bringt uns den Winter wieder
Denke nicht so oft an das, was dir fehlt,
sondern an das, was du hast.
RE: Advent 2020
in Adventskalender 2022 06.12.2020 07:18von Uschi • | 47.022 Beiträge | 49514 Punkte
Bild entfernt (keine Rechte)
Die Legende von der Rettung aus Seenot
Lang, lang ist's her. Es gab noch keine Autos,
keine Eisenbahnen und auch noch keine Flugzeuge.
Die Seeleute, die damals mit ihren Schiffen über das Meer fuhren,
spannten große Segel auf. Die Kraft des Windes trieb ihr Schiff von Hafen zu Hafen.
Aus dieser Zeit erzählt man sich die Geschichte, wie der heilige Nikolaus,
der Bischof von Myra, zum Schutzpatron der Schiffer geworden ist.
Eines Tages segelte ein stolzes Schiff durch das Mittelmeer.
Es wollte nach Konstantinopel. An Bord trug es reiche Schätze Arabiens.
Es war wohlausgerüstet und hatte eine tüchtige Mannschaft.
Der Kapitän war ein alter, erfahrener Seemann.
Schon war der ersehnte Hafen nicht mehr weit, da verdüsterte sich der Himmel,
Wind sprang auf, und die Kämme der Wellen wurden schaumig und weiß.
Doch der Kapitän hatte mit seinem Schiff schon so manches böse Wetter durchgestanden.
Er wußte, was zu tun war. Er ließ die Segel reffen. Das Ruder nahm er selber in die Hand. Genau dem Wind entgegen, drehte er den Bug seines Schiffes. Die Seeleute gehorchten seinen Befehlen aufs Wort. Doch der Wind wurde immer wütender, wuchs zum Sturm,
heulte in den Tauen und Masten und riß den Leuten die Worte vom Mund.
Noch kämpfte das Schiff unverdrossen gegen die Wellen an.
Aber schon türmte der Sturm das Wasser zu Bergen,
schon warfen sich die Wellen über die Bordwand und überspülten das Deck.
Breitbeinig stand der Kapitän und hielt das Ruder fest.
Sein Steuermann half ihm dabei. Jetzt prasselten Regenschauer hernieder.
Es wurde finster wie in der Nacht; eine Nacht ohne Stern, ohne Mond.
Wieder schäumte ein Wellengebirge hoch auf, zerbrach und stürzte auf das Schiff.
Das Holz ächzte. Ein Zittern durchlief den Schiffsrumpf und alle, die er trug.
Pfeifen und Knirschen fuhr durch den Mast, ein Splittern, ein Krachen!
In halber Höhe zerbarst ein Mast. Wie wild hieben die Männer mit Beilen
und Äxten die Taue durch, damit das Wasser das gebrochene Holz wegschwemmen konnte.
Doch eine Woge riß den mächtigen Mast hoch auf, schlug ihn gegen das Schiff
und stieß ein Loch in die Bordwand. Immer noch hielten die Taue den Rammbock.
Da liefen die Seeleute fort, um dem wildgewordenen Mastholz zu entgehen.
Schon sah der Kapitän sein Schiff verloren,
da fiel ihm in der höchsten Not ein, was er einst vom Bischof Nikolaus von Myra gehört hatte.
„Sankt Nikolaus, Sankt Nikolaus! Bitte für uns!”, schrie er dem Sturm entgegen.
Die Seeleute, die ihm am nächsten standen, hörten seinen Schrei.
Sie nahmen den Ruf auf. So drang er bis in das Vorschiff.
„Sankt Nikolaus! Bitte für uns!”, schrien die Matrosen.
Mit einem Male wurde es ein wenig heller. Plötzlich stand mitten auf dem Schiff ein Mann, den sie nie zuvor gesehen hatten. Er schwang seine Axt und hieb auf die Haltetaue ein.
Die Matrosen faßten durch sein Beispiel wieder Mut und kappten die letzten Taue,
die den gefährlichen Mastbaum noch hielten.
Die nächste Woge trug ihn weit vom Schiffsrumpf fort.
Stunden noch wütete das Wasser, doch nach und nach wurden die Wellen zahmer,
und allmählich flaute der Wind ab.
Als schließlich die Sonne zwischen jagenden Wolken hin und wieder hervorschaute,
da war die ärgste Gefahr vorbei.
Aber wie sah das stolze Schiff aus!
Wie ein zerzauster Vogel trieb es auf dem Meer. Zerrissen die Planken, zersplittert die Bordwand, verwüstet das Deck, weggeschwemmt die Ladung.
Endlich übergab der Kapitän dem Steuermann wieder das Ruder.
„Bringt mir den Mann her, der uns gerettet hat!”, befahl der Kapitän.
Doch so sehr die Seeleute auch suchten, sie fanden ihn nicht
.
Am nächsten Tag tauchte die Küste von Kleinasien in der Ferne auf.
Ein Notsegel, am Maststumpf mühsam aufgeknüpft,
trieb sie langsam in den Hafen von Myra.
Die Matrosen vertäuten das verwundete Schiff.
Sie warfen sich in ihre Kojen und wollten nichts als schlafen, schlafen, schlafen.
Der Kapitän aber ging mit seinem Steuermann zur Kirche von Myra hinauf.
Er wollte dem Herrn für die Rettung aus Seenot danken.
In der Kirche wurde gerade ein Gottesdienst gefeiert.
Vorne am Altar stand der Bischof. Als die Seeleute näher kamen, erkannten sie ihn.
Sie sahen, daß er der Mann war, der ihnen auf dem Meer so wunderbar geholfen hatte.
Da priesen sie Gottes wunderbare Güte.
Überall verbreitete sich unter den Seeleuten diese Geschichte.
So wurde der heilige Nikolaus der Patron aller Seeleute und Schiffer.
© Willi Fährmann
niemals aufgeben
RE: Advent 2020
in Adventskalender 2022 06.12.2020 20:31von Penelope • | 1.622 Beiträge | 2628 Punkte
Hab heut eine inspirierende Sendung mit Gedanken zum Advent angeschaut die ich mit euch teilen möchte.
... sitzen wir die Zeit nur ab und warten, während wir unseren gewohnten Tätigkeiten nachgehen?
--- oder nützen wir die Zeit, nehmen uns Zeit und bereiten uns auf das heilige Fest vor?
Wie sieht es mit unserer Gedankenwelt aus? Welche Gefühle hegen wir uns selbst und anderen..
Wie fühlt sich unser Alltag mit unseren Handlungen an? Können wir darin noch verweilen oder ist es Zeit einen Schritt nach vorne zu gehen?
So gereinigt können wir dann die Geburt Christi ganz neu in uns erleben.
RE: Advent 2020
in Adventskalender 2022 07.12.2020 07:23von Uschi • | 47.022 Beiträge | 49514 Punkte
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Der Engel der nicht singen wollte
von Werner Reiser
Als die Menge der himmlischen Heerscharen über den Feldern von Betlehem jubelte:
"Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden",
hörte ein kleiner Engel plötzlich zu singen auf.
Obwohl er im unendlichen Chor nur eine kleine Stimme war,
machte sich sein Schweigen doch bemerkbar. Engel singen in geschlossenen Reihen,
da fällt jede Lücke sogleich auf. Die Sänger neben ihm stutzten und setzten ebenfalls aus. Das Schweigen pflanzte sich rasch fort und hätte beinahe den ganzen Chor ins Wanken gebracht, wenn nicht einige unbeirrbare Großengel mit kräftigem Anschwellen der Stimmen den Zusammenbruch des Gesanges verhindert hätten. Einer von ihnen ging dem gefährlichen Schweigen nach. Mit bewährtem Kopfnicken ordnete er das weitere Singen in der Umgebung und wandte sich dem kleinen Engel zu.
Bild entfernt (keine Rechte)
Warum willst du nicht singen?" fragte er ihn streng. Er antwortete: "Ich wollte ja singen.
Ich habe meinen Part gesungen bis zum "Ehre sei Gott in der Höhe". Aber als dann das mit dem "Frieden auf Erden unter den Menschen" kam, konnte ich nicht mehr weiter mitsingen.
Auf einmal sah ich die vielen Soldaten in diesem Land und in allen Ländern.
Immer und überall verbreiten sie Krieg und Schrecken, bringen Junge und Alte um
und nennen das Frieden. Und auch wo nicht Soldaten sind, herrschen Streit und Gewalt, fliegen Fäuste und böse Worte zwischen den Menschen und regiert die Bitterkeit gegen Andersdenkende. Es ist nicht wahr, daß auf Erden Friede unter den Menschen ist, und ich singe nicht gegen meine Überzeugung! Ich merke doch den Unterschied zwischen dem, was wir singen, und dem, was auf Erden ist.
Er ist für mein Empfinden zu groß, und ich halte diese Spannung nicht länger aus."
Der große Engel schaute ihn lange schweigend an. Er sah wie abwesend aus. Es war, als ob er auf eine höhere Weisung lauschen würde. Dann nickte er und begann zu reden:
"Gut. Du leidest am Zwiespalt zwischen Himmel und Erde, zwischen der Höhe und der Tiefe. So wisse denn, daß in dieser Nacht eben dieser Zwiespalt überbrückt wurde.
Dieses Kind, das geboren wurde und um dessen Zukunft du dir Sorgen machst
, soll unseren Frieden in die Welt bringen.
Gott gibt in dieser Nacht seinen Frieden allen und will auch den Streit der Menschen gegen ihn beenden. Deshalb singen wir, auch wenn die Menschen dieses Geheimnis mit all seinen Auswirkungen noch nicht hören und verstehen. Wir übertönen mit unserem Gesang
nicht den Zwiespalt, wie du meinst. Wir singen das neue Lied."
Der kleine Engel rief: "Wenn es so ist, singe ich gerne weiter."
Der Große schüttelte den Kopf und sprach: "Du wirst nicht mitsingen.
Du wirst einen anderen Dienst übernehmen.
Du wirst nicht mit uns in die Höhe zurückkehren. Du wirst von heute an den Frieden Gottes und dieses Kindes zu den Menschen tragen. Tag und Nacht wirst du unterwegs sein.
Du sollst an ihre Häuser pochen und ihnen die Sehnsucht nach ihm in die Herzen legen.
Du musst bei ihren trotzigen und langwierigen Verhandlungen dabei sein und mitten ins Gewirr der Meinungen und Drohungen deinen Gedanken fallen lassen.
Du musst ihre heuchlerischen Worte aufdecken und die anderen gegen die falschen Töne misstrauisch machen. Sie werden dir die Türe weisen,
aber du wirst auf den Schwellen sitzen bleiben und hartnäckig warten.
Du musst die Unschuldigen unter deine Flügel nehmen und ihr Geschrei an uns weiterleiten. Du wirst nichts zu singen haben, du wirst viel zu weinen und zu klagen haben.
Du hast es so gewollt.
Du liebst die Wahrheit mehr als das Gotteslob.
Dieses Merkmal deines Wesens wird nun zu deinem Auftrag.
Und nun geh. Unser Gesang wird dich begleiten, damit du nie vergisst,
daß der Friede in dieser Nacht zur Welt gekommen ist."
Der kleine Engel war unter diesen Worten zuerst noch kleiner, dann aber größer und größer geworden, ohne daß er es selber merkte.
Er setzte seinen Fuß auf die Felder von Betlehem. Er wanderte mit den Hirten
zu dem Kind in der Krippe und öffnete ihnen die Herzen,
daß sie verstanden, was sie sahen. Dann ging er in die weite Welt und begann zu wirken. Angefochten und immer neu verwundet, tut er seither seinen Dienst und sorgt dafür,
daß die Sehnsucht nach dem Frieden nie mehr verschwindet, sondern wächst,
Menschen beunruhigt und dazu antreibt, Frieden zu suchen und zu schaffen.
Wer sich ihm öffnet und ihm hilft, hört plötzlich wie von ferne einen Gesang,
der ihn ermutigt, das Werk des Friedens unter den Menschen weiterzuführen.
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RE: Advent 2020
in Adventskalender 2022 08.12.2020 07:34von Uschi • | 47.022 Beiträge | 49514 Punkte
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der Grog
Bild entfernt (keine Rechte)
Getränke mit Schuss
Klirrende Kälte, durchgefrorene Hände und Füße -
da tut ein kräftiger, heißer Punsch oder ein echter Grog richtig gut.
Die aromatischen Getränke mit Schuss stammen ursprünglich
aus unterschiedlichen Gegenden der Erde.
Admiral Grog"
Den Grog soll ein britischer Admiral Mitte des 18. Jahrhunderts erfunden haben.
Der Seemann trug ausschließlich Hosen aus derbem Grogramstoff
und hatte den Spitznamen "Admiral Grog".
Da er den rationierten Rum auf hoher See meist mit heißem Wasser verdünnte,
bekam das Getränk schließlich seinen Namen.
Verfeinern
Heute kann man Grog mit verschiedenen aromatischen Tees
oder mit Rotwein und Kaffee verfeinern.
Kleine Inseln in der Karibik, übersät von Zuckerrohrplantagen,
sind die Heimat des Rums. Zunächst ist das Zuckerrohrdestillat wasserklar.
Und bleibt "Weißer Rum", wenn es in Edelstahltanks reift.
"Brauner Rum" erhält seinen goldgelben Farbton in Fasern
aus amerikanischer Weißeiche, bernsteinfarben
wird er durch Zusatz von Zuckercouleur. "Original Rum" darf sich das flüssige Feuer
von den sonnigen Inseln nur bei einem Alkoholgehalt von 73-80 Volumenprozent nennen. Der "Echte Rum" wurde bereits mit Wasser auf Trinkstärke herabgesetzt,
muss aber mindestens 37,5 Alkoholprozente haben.
"Rum-Verschnitt" ist eine Mischung von mindestens
5 Prozent Originalrum mit anderem Alkohol.
Wir schätzen den "steifen Grog" an kalten Winterabenden als Seelenwärmer.
Dabei hat der Rum-Klassiker eine ganz andere Ursprungsgeschichte.
Und die ist eng verknüpft mit der Karibik und der britischen Royal Navy.
Es war im 17. Jahrhundert, als die Besatzung eines britischen Schiffes
vor dem sicheren Tod bewahrt wurde, weil sie statt des faulig gewordenen Trinkwassers
an Bord Rum zu trinken bekommen hatte.
Diese wundersame Rettung sprach sich schnell auf den Weltmeeren herum,
und 1731 wurde auf allen Schiffen seiner Majestät die tägliche Ration von einer Gallone Bier (4,5 Liter) durch ein Pint Rum (1/2 Liter) ersetzt.
Die Folgen blieben jedoch nicht aus! Auch der beliebte Admiral Vernon mußte feststellen, daß das großzügig ausgeschenkte hochprozentige Getränk die Disziplin seiner Truppe erheblich einschränkte. So erließ er am 21. August 1740 die berühmte Order,
den Rum mit einem Quart (1,14 Liter) Wasser zu verdünnen.
Der Admiral hatte den Spitznamen "Old Grog",
da er bei kalter Witterung stets einen "Grogham",
einen Mantel aus lodenähnlichem Material, trug.
Er wurde zum Namen seines neu kreierten Bordgetränks.
Die verdünnte Rum-Ration wurde den Offizieren täglich um 11 Uhr
vormittags im "Spirit room" serviert. Die Mannschaft durfte eine Stunde später und nochmals um sechs Uhr abends auftanken.
Erst 239 Jahre später, am 1. August 1970, ging diese Tradition zu Ende.
Auf sämtlichen britischen Kriegsschiffen leerte man an diesem Tag
ein letztes Mal die Grogbecher mit einem Toast auf die Königin.
niemals aufgeben
RE: Advent 2020
in Adventskalender 2022 08.12.2020 10:25von Painterling • | 649 Beiträge | 2405 Punkte
Diese Geschichte des Rums und des Grogs hatte ich zwar schon mal gehört,. nun wurde das Wissen aufgefrischt.
Wenn es draussen mal so richtig kalt und stürmisch ist, geht doch nichts über einen heissen Grog. Es schmeckt doch!
Liebe Grüsse von Painterling
🐞🐞Homepage:Painterling.de ✍️✍️
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Kunst ist Schokolade für die Seele
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