Rituale & Bräuche am Thomastag
Um den künftigen Ehepartner zu erkennen
Daselbst werden am h. Abende, in der Thomasnacht und am Johannesabende aus neun Arten Holz Kränze verfertigt. Man setzt sie auf den bloßen Kopf, und begibt sich, wenn die Sterne am Himmel stehen, zu einem Bach, wo ein Baum steht. Da schaut man nun in’s Wasser und es erscheint das Bild des künftigen Ehegenossen.
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Um ihren künftigen Ehegenossen zu erkunden, gehen die Dirnen und Burschen zu dem Gartenzaun hinaus, fassen einen Pfahl desselben, wo möglich Holz von der Haselstaude und sprechen dabei:
„Gartenzaun, ich schütt’r dich,
Feines Lieb, ich witt’r dich“.
Darauf sehen sie entweder die Gestalt oder hören den Namen des oder der Zukünftigen.
In der Thomasnacht kann man dies auch erfahren, indem man um zwölf mit einem Fuß auf das Bett tritt, sich aber ja nicht umsieht uns spricht:
Bettschemel ich tritt dich,
heil’ger Thoams, ich bitt dich,
zeig‘ mir an
mein künft’gen Mann. Oder:
Zeig‘ mir glei‘
mein künftigs Wei‘.
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Will jemand wissen, wen er heiraten werde, so muß er am Thomasabend vor dem schlafengehen den Bettstaffel treten. Dies besteht darin, dass man den untersten Teil des Bettes mit dem linken Fuße dreimal tritt, unddabei jedes Mal folgende Worte spricht:
Bettstaffel ich trit‘ dich,
heiliger Thomas ich bit‘ dich,
lass‘ mir erscheinen
den allerliebsten meinen.
Nachdem dieses dreimal gesprochen, muß man sich umgekehrt in das Bett legen, also dass der Kopf dahin zu liegen kommt, wo gewöhnlich die Füße liegen; auch darf man nicht auf der gewöhnlichen Seite in das Bett steigen, oder nach dem Bettstaffeltreten noch Anordnungen für den nächsten Tag machen und dergleichen, sondern man muß gleich unmittelbar nach demselben über den Bettstaffel in das Bett steigen. Man glaubt, dass dann im Traum die erwünschte Person erscheinen werde.
In der Nacht vor dem Feste des h. Stefan wandern die Jungfrauen zu dem Brunnen bei Pösteny (in Ungarn). Füllen ihre Krüge und beten, dass der heilige Landespatron ihnen den zukünftigen Lebensgefährten offenbare. Derjenige ist es, welcher ihnen am folgenden Tage beim Kirchgang zuerst begegnet.
Um die/den Liebste/n zu beobachten
Man nehme in der Thomasnacht einen Spiegel und ein brennendes Licht und gehe damit ins Feie. Schlag 12 Uhr schaue man in den Spiegel und man wird in diesem Augenblick sehen, was diejenige Person tut, die einem lieb ist.
Um Gewissheit über die Zukunft zu bekommen
Man schneidet in der Thomasnacht einen Apfel entzwei und zählt dann die in einem Teile enthaltenen Kerne. Sind sie paar, so heiratet man bald; sind sie unpaar, so ist noch nicht daran zu denken. Schneidet man beim teilen des Apfels einen Kern entzwei, so deutet dies auf häufigen Streit, schneidet man aber zwei Kerne, so hat man bald den Tod der Ehehälfte zu beklagen.
Die Landleute glauben, wenn man der Thomasnacht (21. Chistmonat) um 12 Uhr auf den Friedhof gehe, eine Sarg oder das Brett eines gewesenen Sarges nehme, in welchem ein Ast sich befindet, so könne man durch das gemachte Loch alle jene vorübergehen sehn, welche im künftigen Jahre sterben werden.
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Wenn man sich in der Thomasnacht so in das Bett legt, dass der Kopf dort liegt, wo gewöhnlich die Füße liegen, so geschieht alles, was man in dieser Nacht träumt, im folgenden Jahre.
Will man wissen, was man werden wird, so schreibt man mehrere Berufe auf verschiedene Zettel, legt sie unter das Kopfkissen, und nimmt dann um Mitternacht einen Zettel hervor, was auf diesem steht, das wird man.
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In die Knödel, welche am Thomasabend gekocht werden, steckt man verschiedene Zettel mit Nummern. Derjenige Knödel, der beim kochen [sic] zuerst an die Oberfläche des Wassers kommt, enthält die Nummer, die in die Lotterie zu setzen ist.