Schlafende Träume
Manchmal gehen Träume einfach fort,
schlummern an einem unbekannten Ort.
Das innere Pendel unruhig schwingt,
das Leben uns in die Knie zwingt.
Dunkel ist’s in der Seele, düster und kalt
Und nirgendwo scheint ein fester Halt.
Doch dann...ein freundliches Wort, ein lieber Blick
und einige Takte schöne Musik –
In der Seele erwacht ein feines Licht,
wie wenn ein neuer Morgen anbricht.
Und manch ein Traum beginnt aufzuleben,
wenn wir ihm wieder Nahrung geben.
Ein wenig verändert mag er nun sein,
nicht mehr ganz so klar, nicht ganz so rein.
Und trotzdem lohnt es sich, ihn anzuschauen,
wenn wir dabei unserer Wahrnehmung trauen.
Auch wieder unsere Mitte spüren
und nicht den Boden unter den Füssen verlieren.
Dann kann solch ein Traum, der wieder erwacht
sanft beenden manch quälende Nacht.
© Heidemarie Susanna Kießlich
Aus dem Buch
Seelensouffleuse
Lyrika-Verlag