Spionage im Stromnetz
"Russland ist in unseren Netzen"
Stand: 28.07.2022 05:02 Uhr
Seit Jahren warnen deutsche Behörden vor einer Hackergruppe, die gezielt das Stromnetz ausspioniert. Ermittlern ist es gelungen, einen mutmaßlichen Täter zu identifizieren. Die Spur führt zum russischen Geheimdienst FSB.
Von Hakan Tanriverdi, BR, und Florian Flade, WDR
Es war eine breit angelegte Spionageoperation, bei der allein in Deutschland mehr als 150 Unternehmen gehackt werden sollten - vor allem aus dem Bereich der sogenannten Kritischen Infrastrukturen. Konkret ging es den Hackern darum, die Strom- und Wasserversorgung auszukundschaften. Nach Informationen von BR und WDR ist es dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg nach jahrelangen Ermittlungen gelungen, einen der mutmaßlichen Täter zu identifizieren.
Pawel A. soll zu einer Hackergruppe gehören, die IT-Sicherheitsfirmen "Berserk Bear" oder "Dragonfly" nennen. Das Justizministerium der USA geht davon aus, dass die Hacker für den russischen Geheimdienst FSB arbeiten, genauer: für die Abteilung "Center 16", deren Sitz sich in Moskau befindet. Laut Anklageschrift des US-Justizministeriums sollen die Hacker der russischen Regierung ermöglichen, wichtige Anlagen für die Stromerzeugung "wenn gewünscht zu unterbrechen und zu beschädigen".https://www.tagesschau.de/investigativ/b...ab-global-de-DE