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#1

Heiligabend

in Rehmann Horst und seine Gedichte 24.12.2022 10:46
von Rehmann | 3.724 Beiträge | 8299 Punkte

Heiligabend

Ein armes Kind läuft durch die breiten Straßen,
überall kann es die bunten Lichter sehen,
Spielzeug in den Läden, in enormen Massen,
mit off´nen Augen bleibt das Kindlein stehen,
welch Farbenglanz, es ist so wunderschön.

Vor einem strahlend Fenster macht es halt, im Licht,
versteht den Rummel, auch den Trubel drinnen nicht,
es sieht ein Kind am reich gedeckten Tisch,
dort stapeln Getränke, Fleisch und Käse sich,
daneben liegen Gaben, von unsäglichem Gemisch.

Gelangweilt starrt das Kindlein die Geschenke an,
hat all die edlen Dinge hier, in großem Überfluss,
es gibt nichts, was man ihm noch schenken kann,
im Gesicht erkennt man Missmut und Verdruss,
ein Kind, das dazu auch noch lächeln muss.

Dieses Kind besitzt längst schon das Feinste, das Beste,
von den Eltern fest umsorgt, benötigt es nichts mehr,
Ich armer Tropf am Fenster, leb ständig nur von Reste,
verpöne diese Zeiten, auch die Gesellschaft sehr,
kann diese Welt nicht recht versteh´n, nicht das Gehetze.

Doch eines denkt das Kind: Trotz Armut und dem Leiden,
ich weiß trotz allem, wer das meiste Mitleid hat verdient.
Bei dir ist Reichtum, ich bin das Ärmste von uns Beiden,
aber du als stets verwöhnte Göre, bist in Wahrheit blind
und weiß Gott, ein total verarmtes, reiches Kind.

© Horst Rehmann


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#2

RE: Heiligabend

in Rehmann Horst und seine Gedichte 24.12.2022 11:43
von Anita | 138 Beiträge | 475 Punkte

Wieder mit viel Tiefgang gedichtet❤️


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#3

RE: Heiligabend

in Rehmann Horst und seine Gedichte 25.12.2022 14:14
von BlattimWind | 4.610 Beiträge | 8679 Punkte

Lieber Horst, wir wissen es - und manche Kinder vielleicht auch - die Geschenke, die uns wirklich reich machen, kann man nicht kaufen - - - sie sind unbezahlbar.


Die Fähigkeit, im Frieden mit anderen Menschen und mit der Welt zu leben, hängt sehr weitgehend von der Fähigkeit ab, im Frieden mit sich selbst zu leben. [Thich Nhat Hanh]
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