Experte erklärt, warum Meisenknödel nicht gut sind
Ob Spatz, Meise oder Amsel: Unsere Wildvögel nehmen gerne mal einen Happen vom Balkon. Worauf es dabei ankommt, erklärt ein Förster.
Für viele gehören ein Vogelhäuschen und Meisenknödel im Winter für Balkon oder Garten dazu. Doch ist es überhaupt sinnvoll, Vögel zusätzlich zu füttern? Ja, findet der Trossinger Revierförster Klaus Butschle. „Das hat eine lange Tradition und ist ein toller Einstieg, um die Natur kennenzulernen“, sagt er.
Dadurch, dass die Vogelpopulation in den letzten Jahren stark zurückgegangen sei, ist zusätzliches Futter hilfreich. Ein paar Dinge gibt es allerdings zu beachten.
Finger weg von Meisenknödeln
Die beliebten Meisenknödel sind laut Butschle nicht ideal. In den kleinen Plastiknetzen können sich die Vögel verfangen, die Überreste landen oft in der Natur. „Da gibt es auf jeden Fall bessere Alternativen für Natur- und Tierfreunde“, erklärt er.
Wenn das Häuschen dreckig wird, ist die Empfehlung, es einmal in der Woche mit ein wenig heißem Wasser sauberzumachen.
Klaus Butschle
Butschle rät beim Füttern zum „einfachen Futterhäusle“ oder zu Futtersilos, bei denen das Futter nach und nach nach unten rutscht. Bei Vogelhäusern sollten man jedoch kontrollieren, ob sie sauber bleiben. Dadurch, dass die Tiere sich auch mal mitten ins Häuschen setzen, kann sich Vogelkot mit dem Futter mischen.
Dadurch können die Vögel krank werden. „Wenn das Häuschen dreckig wird, ist die Empfehlung, es einmal in der Woche mit ein wenig heißem Wasser sauberzumachen“, erklärt der Förster.
Was kann verfüttert werden?
Sonnenblumenkerne und verschiedene andere Saaten. Billiges Futter wird oft mit Weizen gestreckt, die harten Weizenkörner werden aber nicht gut angenommen und laut Butschle erst gefressen, wenn nichts anderes mehr da ist. Gepresste Körner in Form von Haferflocken kann man ebenfalls verfüttern.
Erdnüsse darf man ebenfalls ins Vogelhäuschen legen, diese sollten jedoch auf keinen Fall gesalzen sein. „Das ist tabu“, sagt Butschle. Finger weg außerdem von Brotkrumen und Backwaren, diese sind laut Butschle für den Organismus der Vögel nicht geeignet.
Der Tipp vom Förster: Ungeschälte Sonnenblumenkerne nehmen, bei denen die Vögel länger brauchen, um sie zu knacken. „So hat man länger Zeit, die Vögel zu beobachten und zu bestimmen“, rät Butschle.