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Am 20. Januar findet in Weingarten die Schneller-Weltmeisterschaft statt. Dabei darf die Karbatsche nicht den Boden berühren. Der Knall entsteht anders.
Rund 300 Menschen aus drei Nationen werden am 20. Januar ab 10 Uhr im Klosterhof der Basilika in Weingarten um einen Titel kämpfen: Weltmeister oder Weltmeisterin im Schnellen der Karbatsche. Die Plätzlerzunft Altdorf Weingarten, die die WM durchführt, sucht derzeit noch ein paar weibliche Teilnehmer, denn es sind nur 20 Prozent an Frauen, die antreten möchten.
Das Schnellen an sich ist gut erlernbar, man darf nur nicht zu viel Angst haben. Das sagt Benjamin Sauter, Gruppenführer der rot-weißen Plätzler. Er erklärt auch, warum die Plätzler das erste Mal auf ihre Holzmasken verzichten
Schnellen bei Volksfesten in Bayern
Die siebte Weltmeisterschaft im Schnellen wird im Rahmen des Großen Narrentreffens vom 19. bis 21. Januar veranstaltet. Die meisten Teilnehmer kommen laut Sauter aus einer Fasnets-Zunft der Gegend - insbesondere aus Pfullendorf, Markdorf, Villingen und Weingarten - oder aus dem Bayerischen und aus Südtirol. Dort ist das Schnellen nicht mit dem Närrischen verbunden, vielmehr gibt es Schneller-Meisterschaften in Zusammenhang mit Volksfesten. Und noch einen Unterschied gibt es: Bei Nicht-Narren werden langstielige Karbatschen genutzt.
Die Plätzler nutzen hingegen die kurzstielige Karbatsche. Darunter versteht man übrigens eine Peitsche, gefertigt aus Hanfseilen. Nur der Urplätzler hat eine Karbatsche aus Leder. Für Männer ist eine Standard-Karbatsche etwa 3,50 Meter lang und kostet um die 150 Euro. „Die hält schon 50 Jahre, wenn man ordentlich damit umgeht“, sagt Benjamin Sauter. Er hat mit neun Jahren angefangen zu schnellen, sein Sohn beherrsche schon jetzt mit zwei Jahren die Grundtechniken.
Nicht auf Kraft, auf Technik kommt es an
Überhaupt sei es von Vorteil, sich die Kunst des Schnellens schon früh anzueignen. Denn später steigt die Angst, man könnte sich beim Üben verletzen.
Trotzdem kann man es in jedem Alter lernen. Erst die Technik und dann gilt üben, üben, üben,
so Sauter.
Man schwingt die Karbatsche in einer liegenden Acht über dem Kopf, das ist das Grundprinzip. Ganz am Ende des Seiles ist ein Nylonbändel angebracht und der erzeugt den Knall in dem Moment, in dem er die Schallmauer durchbricht.
Benjamin Sauter: „Es gibt Methoden, da schlägt die Karbatsche auf dem Boden auf, in der Regel darf sie den Boden allerdings nie berühren.“ Wer gut sei, könne bis zu einer Minute am Stück schnellen. Besser sei es, die Karbatsche mit wenig Kraft zu bewegen, sondern die Technik für sich arbeiten zu lassen.
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