Wilhelmsdorf bekommt eine Bürgermeisterin
Sandra Flucht wird Nachfolgerin von Hans Gerstlauer
– 66,5 Prozent stimmten für die 43-Jährige
Wilhelmsdorf sz Die Wahl ist gelaufen, die Siegerin steht fest. Es ist Sandra Flucht aus Horgenzell, die im Juni ihr Amt als Bürgermeisterin von Wilhelmsdorf antreten wird. Sie wird dann die erste Bürgermeisterin im Landkreis Ravensburg sein. 66,5 Prozent der wahlberechtigten Bürger haben am Sonntag für die 43-jährige Ortsvorsteherin aus Ailingen gestimmt. Die Wahlbeteiligung lag bei 73 Prozent.
Still wird es um 19.30 Uhr auf dem Saalplatz, als Bürgermeister Hans Gerstlauer auf die Rathaustreppe tritt. Die Spannung steigt. Dass die Wahl bereits im ersten Wahlgang entschieden wurde, hatten die paar Hundert Menschen, die sich hier versammelt hatten, zwar bereits geahnt, als die Musikkapellen aus Wilhelmsdorf und seinen Teilorten aufmarschierten. Doch dass die Wahlbeteiligung so hoch und das Ergebnis so deutlich ausfallen würde, war dann eine faustdicke Überraschung.
Dass 70 Prozent zur Urne gehen würden, sei so etwas wie sein „letzter Wunsch“ gewesen, gestand Gerstlauer. Dass es dann 73 Prozent wurden, machte den noch amtierenden Schultes stolz auf seine Wilhelmsdorfer. Verschafften sie Sandra Flucht „mit diesem klaren Ergebnis doch ein eindeutiges Mandat“. Und das auszuüben wünschte er ihr „Freude, Kraft und Mut für eine gelungene Amtsführung“. Dank und Respekt zollte er aber auch den übrigen Kandidaten, dank deren Bewerbung die Wilhelmsdorfer erst eine echte Wahl hatten.
Eine Wahl, von der viele Bürger erwartet hatten, dass sie eng ausgehen und in einem zweiten Urnengang münden würde. Aber es kam anders: Sandra Flucht fuhr 66,5 Prozent der Stimmen ein. Als Gerstlauer dies verkündet, bandet heftiger Beifall auf. Zu diesem Zeitpunkt steht die Wahlsiegerin mit ihrem Mann Joachim, den Kindern Selina und Nico sowie ihren Eltern noch unten auf dem Saalplatz. Die Anspannung ist ihr anzumerken. Als dann die erlösende Nachricht kommt, wischt sie ein Tränchen aus den Augen. Ihr Mann nimmt sie in die Arme, sie drückt ihre Kinder. Um dann mit ihrer Familie aufs Rathauspodest zu ziehen. Hier gibt es Blumen, unter anderem den Allgäu-Schussenmarsch als musikalischen Glückwunsch und dann die erste Rede der künftigen Rathauschefin. Sie war herzlich, emotional und von Freude und Dankbarkeit geprägt.
Es war ein fairer Wahlkampf – und einer auf Augenhöhe. Dafür be-dankt sich Sandra Flucht bei ihren Mitbewerbern, aber auch bei den Wählern und allen anderen, die „am längsten Vorstellungsgespräch meines Lebens“ teilhatten. Ein ganz dicker Dank galt ihrer Familie: „Die ist ein bissle zu kurz gekommen in den letzten Wochen . Aber ich werd’s wieder gutmachen, verspricht sie“.
Und dann durfte gratuliert und gefeiert werden. Weil draußen der Wind gar zu stark blies, zog die Gemeinde in den Bürgersaal, um ihre künftige Bürgermeisterin zu beglückwünschen, die Reihe der Gratulanten war riesig. Unter ihnen auch viele heutige Kollegen aus der Verwaltung Friedrichshafen und Ailingen, aber auch viele künftige Bürgermeisterkollegen. Darunter viele aus den direkten Nachbargemeinden: Volker Restle aus Horgenzell und Christoph Schulz aus Ostrach, Roland Fuchs aus Königseggwald, Helmut Grieb aus Berg, Daniel Steiner aus Wolpertswende, Holger Lehr aus Grünkraut, Patrick Bauser von Altshausen, Christoph Frick aus Bodnegg, Günter Binder aus Baienfurt, Oliver Spieß aus Fronreute und Manuela Hugger von Schmalegg und eben Timo Egger aus Fleischwangen.
Egger erreichte das zweitbeste Ergebnis bei der Wilhelmsdorfer Bürgeremeisterwahl, war mit 27,7 Prozent jedoch weit abgeschlagen. Enttäuscht? „Schon“, sagt er. Doch der Traum, Bürgermeister zu werden, ist weder bei ihm noch bei Lederer ausgeträumt. „Ich bin noch jung, es werden sich neue Chancen und neue Türen öffnen“, jedenfalls habe er viel Erfahrung aus diesem Wahlkampf mitgenommen, sagt Egger.
Carsten Lederer erreichte 3,8 Prozent , Alexander Roß, ohne überhaupt einen Wahlkampf geführt zu haben, ein Prozent, und Roland Bodenmüller 0,8 Prozent.
Erleben Sie die Freude von Sandra Flucht unter www.schwaebische.de/sandraflucht.
Wilhelmsdorf ric Wilhelmsdorf hat ab 1. Juni eine Rathauschefin:
Sandra Flucht hat die Bürgermeisterwahl in der Riedgemeinde gewonnen.
Sie ist damit die erste Bürgermeisterin im Landkreis Ravensburg.
Um 19.30 Uhr hat Bürgermeister Hans Gerstlauer am Sonntag
auf der Rathaustreppe am Saalplatz das Wahlergebnis bekanntgegeben:
Sandra Flucht: 66,5 Prozent
Timo Egger: 27,7 Prozent
Carsten Lederer: 3,8 Prozent
Alexander Roß: 1,0 Prozent
Roland Bodenmüller: 0,8 Prozent
Die Wahlbeteiligung lag bei 73 Prozent.