Mythologie und Brauchtum in den Rauhnächten:
Da in dieser Zeit das Geisterreich offen steht, haben diese, ebenso wie die Seelen der Verstorbenen, Ausgang und somit Eingang in die reale Welt. So bricht in der Mitte der Zwölfnächte (Silvester) die „Wilde Jagd“ auf. Daher durfte im Haus keine Unordnung herrschen und keine weiße Wäsche auf der Leine hängen. Die Reiter würden diese sonst stehlen und als Leichentücher für die Besitzer benützen. Frauen und Kinder sollten in der Dunkelheit nicht alleine unterwegs sein, auch war das Kartenspiel in der Zeit verboten.
Eine weitere Besonderheit betraf das Vieh, das um Mitternacht in einigen Nächten die menschliche Sprache sprechen konnte – wer allerdings die Sprache hörte, sollte kurz darauf sterben. Sterben sollte auch der zukünftige Bräutigam, wenn sein Geist, der um Mitternacht an einem magischen Ort oder Kreuzweg für unverheiratete Frauen schweigend sichtbar wurde, angesprochen wurde. Diese Vorstellung ist in der Bretagne, Wales und Schottland zu Hause.
In der Eifel, den Ardennen aber auch in Bulgarien und Griechenland gibt es die Vorstellung, dass Menschen, die einen Pakt mit dem Teufel geschlossen haben, in dieser Zeit sich in Werwölfe verwandeln. Die Vorstellung, dass sich diese Nächte auch dazu eigen, dass man die Zukunft befragen kann (Orakel), hat sich bis heute in Form des „Bleigießens“ erhalten.
Es gab aber auch besondere Tage, in denen man alles wieder auflösen und erlösen konnte. Dies waren z.Bsp. der 28.12. oder der 05.01. Darum wurden diese Rauhnächte besonders vorsichtig und wachsam begangen, da sie das gesamte kommende Jahr in sich bargen und jeder selber dafür verantwortlich war, wie er die Weichen stellte.
Das Ende der Rauhnächte war dann der „Perchtenabend“, der in manchen Gegenden noch heute mit „Perchtenläufen“( im Alpenraum) begangen wird.
Hier nun mein Tipp für sie für den Dreikönigstag:
„Eine Wünschelrute, die am Dreikönigstag geschnitten wird, ist unfehlbar. Sie kann, je nachdem was sie finden soll, auf einen der drei Magier aus dem Morgenland getauft werden. Auf Caspar, dann schlägt sie aus bei Gold, Balthasar findet Silber und Melchior Wasser.“