Absolute Ruhe

Schon seit Tagen liegt Herr Gruber mit einer schweren Grippe, Kopfschmerzen und hohem Fieber zuhause in seinem Bett. Der Hausarzt kommt täglich vorbei und erkundigt sich nach dem Befinden seines Patienten. Frau Gruber empfängt ihn regelmäßig schon an der Haustür. Mit einem nervenzerreibenden, schrillen und pausenlosen, undefinierbaren Gerede führt sie ihn ans Krankenbett. Der Arzt lässt es über sich ergehen, macht in aller Ruhe seine Routineuntersuchung; Fieber, Puls, Herzschlag messen. Zwischendurch beantwortet er auch kurz, schon fast abfällig, aber höflich, Fragen, der ständig schnatternden Frau Gruber.
Doch auch irgendwann wird es dem guten Arzt zuviel, er bleibt breitbeinig vor der Quasselstrippe stehen, schaut sie mit strengen Augen an, sagt dann forsch und bestimmend: „Ihr Mann braucht ab sofort, ich betone es, ab sofort, ab-so-lu-te Ruhe ! Ich gebe ihnen jetzt eine Packung sehr starker Schlaftabletten“, und mit dem Zeigefinger auf Frau Gruber weisend, fügt er hinzu, „davon nehmen SIE ab sofort jeden Abend um achtzehn Uhr eine !“

© Horst Rehmann

Der böse, böse Arzt.

100%

...Klasse...welch gute Lösung

Genau so muss es gemacht werden.
Bei der Geschichte musste ich daran denken, wie es meinem Schwiegervater ging, als er auf dem Sterbebett lag und seine Frau ihn dauernd traktierte. Da hat er selbst dann ziemlich barsch (und es war das einzige Mal, dass ich ihn so erlebt habe) gesagt: "Setzt dich jetzt endlich mal hin und sei still."
Der Pfarrer war nämlich gekommen, um ihm das Sterbesakrament zu geben.
Gert