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RE: Adventskalender 2017
in Advent 08.12.2017 06:55von Uschi • | 46.970 Beiträge | 49340 Punkte
Schöne Adventszeit
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Das Jahr eilt, rennt,
so, wie man's kennt.
Schon ist Advent,
und eine erste Kerze brennt;
die sanft ihr feines Lichtlein spend't.
Zeit für Genuss, Annehmlichkeit,
Gebäck, Glühwein und Mußezeit;
und wunderbar, wenn's dazu schneit!
C.M. Beisswenger
Kerzenschein
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Der Zauber dieser stillen Zeit
fängt sich im Kerzenschein.
Auf Tannenzweig und grünem Kranz
umwirbt er uns im Flammentanz
und zieht mit weihnachtlichem Glanz
in uns`re Herzen ein.
Anita Menger 2010
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RE: Adventskalender 2017
in Advent 09.12.2017 20:05von Uschi • | 46.970 Beiträge | 49340 Punkte
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2. Advent und es schneit und schneit und schneit!
Da kommt mir unweigerlich das Gedicht von Friedrich Güll in den Sinn,
das früher in jedem Lesebuch der Grundschulen stand.
Der erste Schnee
Ei, du liebe, liebe Zeit,
ei, wie hat´s geschneit, geschneit!
Rings herum, wie ich mich dreh´ ,
nichts als Schnee und lauter Schnee.
Wald und Wiesen, Hof und Hecken,
alles steckt in weißen Decken.
Und im Garten jeder Baum,
jedes Bäumchen voller Flaum!
Auf dem Sims, dem Blumenbrett
liegt er wie ein Federbett.
Auf den Dächern um und um
nichts als Baumwoll´ rings herum.
Und der Schlot vom Nachbarhaus,
wie possierlich sieht er aus:
Hat ein weißes Müllerkäppchen,
hat ein weißes Müllerjöppchen!
Meint man nicht, wenn er so raucht,
dass er just sein Pfeifchen schmaucht?
Und im Hof der Pumpenstock
hat gar einen Zottelrock
und die ellenlange Nase
geht schier vor bis an die Straße.
Und gar draußen vor dem Haus!
Wär´ nur erst die Schule aus!
Aber dann, wenn´ s noch so stürmt,
wird ein Schneemann aufgetürmt,
dick und rund und rund und dick,
steht er da im Augenblick.
Auf dem Kopf als Hut ´nen Tiegel
und im Arm den langen Prügel
und die Füße tief im Schnee
und wir rings herum, juhe!
Ei, ihr lieben, lieben Leut´,
was ist heut´ das eine Freud´!
Geschrieben wurde es Mitte des 19.Jahrhunderts. Manche der Wörter in diesem Gedicht sind heute nicht mehr in Gebrauch.
Wer weiß heute noch, was „possierlich“ ist oder was „schmaucht“ bedeutet? Was ist ein Pumpenstock? Was bedeutet „schier“?
Trotzdem gibt es beim Lesen des Gedichtes keine Verständnisprobleme. Es spiegelt wunderbar wider wie Schnee Vertrautes verändert. Und die Freude der Kinder über den ersten Schnee versteht auch heute noch jeder.
Also nix wie raus und einen Schneemann gebaut!
Bild entfernt (keine Rechte)
RE: Adventskalender 2017
in Advent 10.12.2017 08:36von Uschi • | 46.970 Beiträge | 49340 Punkte
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2. Advent
Der zweite Sonntag im Advent
Die zweite Kerze heute brennt.
Mit der ersten Kerze Schein,
möchte sie vereinigt sein.
Zwei Kerzen leuchten still und hell.
Die Zeit der Weihnacht geht so schnell.
Die Kinder steh´n vor den Schaufenstern still.
Weil jedes doch was haben will.
Zwei Kerzen leuchten uns nun zu.
Sie verstrahlen eine Ruh´.
In weißen oder bunten Farben.
Geben alles was sie haben.
Autor: Angelika Adams
für die wundervollen Gedichte und natürlich auch für die Bilder. Ich bin zwar aus Österreich, aber einige der Worte kenne ich auch noch und manche davon verwenden wir noch.
Nun brennt bereits
die zweite Kerze auf dem Kranz.
Mittlerweile gibt der Advent auch
unserer Siedlung einen festlichen Glanz.
Es gibt inzwischen doch einige Balkone,
die geschmückt und beleuchtet sind.
Ich liebe das.
Da werde ich noch gerne wieder zum Kind.
Jeder Balkon sieht anders aus
und haucht nicht nur Leben in deren Haus.
Der Lichterglanz verbreitet
Stimmung, die sich in der Dunkelheit
gut anfühlt.
Das hitzige Treiben des Tages etwas abkühlt.
Nun brennt bereits
die zweite Kerze auf dem Kranz.
Die Flammen versprühen Wohlbehagen,
das mein Herz erfüllt voll und ganz.
Ich hoffe, Eures auch.
(c) bei mir
RE: Adventskalender 2017
in Advent 11.12.2017 07:24von Uschi • | 46.970 Beiträge | 49340 Punkte
Das Christkind kommt Morgen in 13 Tagen, und 17 Stunden
ADVENTZEIT von Brigitte Kemptner
Weihnachtsduft steigt in die Nase,
ein Hauch von Nüssen, Mandeln fein.
Tannenzweige in der Vase,
dazu verzaubert Kerzenschein.
Den Teig geknetet mit den Händen,
die Kinder stechen Plätzchen aus.
Bunter Schmuck hängt an den Wänden,
Ein Wohlgeruch im ganzen Haus.
Der Ofen macht jetzt Überstunden,
backt Zimtsterne und Marzipan.
Die feinen Lebkuchen, die runden
und Spritzgebäck – allem voran.
Am Abend sitzt man hin und wieder
In trauter Runde, froh gestimmt.
Singt mit den Kindern Weihnachtslieder,
wenn im Kamin das Feuer glimmt.
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Christkindl`s Lebkuchen sehr fein
Zutaten
6 Eier
500 g Farinzucker oder brauner Zucker
500 g gemahlene Haselnüsse
100 g fein gemahlenes Organgenat
100 g sehr fein gemahlenes Zitronat
1 EL Kakao
2 EL Mehl
1/2 Päckchen Lebkuchengewürz
runde Backoblaten
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Zubereitung Alle Zutaten der Reihe nach zusammenrühren.
Den Teig mit einem in kaltes Wasser getauchten Teelöffel auf Oblaten streichen
(jedoch nicht bis zum Rand !!!) und bei 200 Grad 10 bis 15 Minuten backen.
Anschliessend in Schokoladenglasur tauchen und eventuell mit abgezogenen Mandeln verzieren.
Bild entfernt (keine Rechte)
Der Tag der lachenden Lebkuchen
„Warum sind viele Menschen in der Weihnachtszeit so schlecht gelaunt?”,
fragte sich der Lebkuchengeist eines Tages. “Das gefällt mir nicht.
Nein, überhaupt nicht gefällt mir das.”
Und er machte eine nächtliche Runde durch alle Backstuben der Stadt.
“Wir müssen etwas ändern”, sagte er zu den Lebkuchen und Pfefferkuchenmännern.
“Die Weihnachtszeit soll eine frohe Zeit sein. Ich will, dass ihr ab sofort alle fröhlich lacht.”
“Wie soll das gehen?”, fragte eine Lebkuchenfrau. “Unser Bäcker ist so müde, dass er immer brummig guckt. Wie soll er uns da mit fröhlichen Lachgesichtern backen?”
“Keine Bange”, sagte der Lebkuchengeist, der immer grimmiger wurde. “Weihnachten soll kein muffiges Griesgramfest sein. Lasst mich nur machen.” Und er murmelte einige Zauberworte, die keiner verstehen konnte, und eilte weiter zur nächsten Bäckerei.
Viel zu tun hatte er in dieser Nacht, doch als die Leute am nächsten Tag in die Bäckerei kamen, lachten ihnen von Broten, Brötchen, Hefestückchen, Weihnachtsplätzchen, Lebkuchen und Pfefferkuchenmännern nur fröhlich grinsende Gesichter entgegen. Lustig sah das aus, und die Leute kauften mit einem Lächeln im Gesicht die fröhlich lachenden Backwaren.
An diesem Tag blickten viel weniger Leute in der Stadt muffig drein. Ab und zu war sogar fröhliches Lachen zu hören. Am lautesten aber lachten die Lebkuchen und Pfefferkuchenmänner. Das aber konnte keiner hören – außer dem Lebkuchengeist natürlich.
© Elke Bräunling
RE: Adventskalender 2017
in Advent 12.12.2017 06:05von Uschi • | 46.970 Beiträge | 49340 Punkte
Advent
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Aus der Stille erwachen Nelken und Zimt
Besinnlichkeit der Vorbereitungszeit
Kommt von oben ganz weit her
Harfen klingen
Engel lauschen
Tannen die Kiefern auffordern zu rauschen
Schneegestapfe vor dem Fenster
Aus der Lichtung lockt ein lieblich Licht
Ein Schneemantel umhüllt das Haus
Und Silbersterne in die Scheiben ziehen
Tannenzapfen an dem Dache
Wie Soldaten halten Wache
Im stolzen Grün der Baum am Bache
Ungeduldig sich müht
Will an Weihnachten im Festtagskleide
In den schönsten Farben sprühen
©heidrun@brenjo.de
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RE: Adventskalender 2017
in Advent 13.12.2017 06:54von Uschi • | 46.970 Beiträge | 49340 Punkte
Engelszauber im Advent
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Geschichte von einem besonderen Adventskalender und einem kleinen Engel
Einen aufregenden Adventskalender hat Anna bekommen. Er ist nicht aus Pappe, nein, quer durch ihr Zimmer hängt eine lange Kette mit vierundzwanzig bunt verpackten Päckchen. Darauf stehen die Zahlen eins bis vierundzwanzig. Spannend sieht das aus. Vorsichtig befühlt Anna die einzelnen Päckchen, doch den Inhalt kann sie leider nicht erraten. Sie seufzt.
„Warten ist ja sooo schwer! Wenn doch nur schon bald Weihnachten wäre.“ Vorsichtig schnuppert und rüttelt sie an dem Päckchen mit der Nummer eins.
„Aua!“, tönt es leise aus dem Päckchen. „Das tut weh.“
Anna erschrickt. Da ist jemand in dem Päckchen versteckt. Sie will es von der Leine nehmen und rasch öffnen.
„Warte, ruft da eine helle Stimme. „Ich bin erst morgen für dich da. Und nun wünsche ich dir eine gute Nacht. Träume schön!“
„Ich kann nicht schlafen, bevor ich nicht weiß, wer du bist“, sagt Anna. „Ich …“ Sie muss gähnen und schläft – schwups – ein.
Plötzlich steht eine helle Gestalt mit einem fröhlich lächelnden Gesicht vor Anna. Sie trägt ein weißes, mit goldenen Sternchen geschmücktes Kleid und hält eine Posaune unter dem Arm geklemmt.
„W-wer bist du?“, staunt Anna.
„Rate!“, antwortet das fremde Wesen.
Anna überlegt. „Ein Engel. Bist du Weihnachtsengel?“
„Stimmt.“ Der Engel setzt die Posaune an die Lippen und spielt „Alle Jahre wieder kommt das Christuskind …“
Schön klingt das. Anna kann nicht anders. Sie singt mit.
„Advent ist die Zeit der Lieder und Geschichten“, freut sich der kleine Engel. „In diesem Jahr werde ich im Advent bei dir sein.“ Er grinst schelmisch. „Aber nur, wenn du das auch so haben willst.“
„Jaaa“, ruft Anna. „Ich hab mir schon immer meinen eigenen Engel gewünscht. Jajaja.“
Sie ruft dieses „Jajaja“ so laut, dass sie davon aus dem Schlaf schreckt. Verwundert setzt sie sich im Bett auf. Wer hat da eben „Jajaja“ gerufen?
In der Küche hört Anna, wie Papa Kaffee kocht, und aus dem Bad klingt Mamas Stimme. Ist die Nacht schon vorbei? Anna schüttelt sich. Sie ist doch eben erst zu Bett gegangen, und dann ist dieser Engel gekommen. Oder hat sie das nur geträumt? „Schade eigentlich“, murmelt Anna.
Dann fällt ihr ein, dass heute erster Adventstag ist. Schnell schlüpft sie aus dem Bett und pflückt sich das Päckchen mit der Nummer eins von der Adventskalenderkette. Vorsichtig packt sie es aus – und was findet sie? Einen kleinen Engel mit einer Posaune unter dem Arm. Lieb lächelt er, der Engel.
„Hallo, Engel“, flüstert Anna. „Da bin ich wieder.“
„Hallo, Anna. Ich wünsche dir einen schönen Advent.“
Mama steht an der Tür und lächelt Anna zu.
War es Mama, die ihr eben einen schönen Advent gewünscht hat – oder ist es doch der kleine Engel gewesen, der vielleicht ein Zauberengel ist und sprechen kann?
© Elke Bräunling
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RE: Adventskalender 2017
in Advent 14.12.2017 06:35von Uschi • | 46.970 Beiträge | 49340 Punkte
Der Zauberkranz aus dem Wald
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Manche Tannenkränze sind „Zauberkränze“, und da haben die Waldmännlein ihre Hand im Spiel
Überall auf dem Waldweg lagen Tannenzweige. Gestern nämlich war es im Wald laut zugegangen. Holzfäller waren da gewesen. Mit kreischenden Sägen hatten sie die Tannen am Hang gefällt und auf einen Lastwagen geworfen. „Für Weihnachten“, hatte einer gesagt. „Mit dem Grünzeug lässt sich viel Geld verdienen“, hatte ein anderer gemeint. Sie hatten sich vergnügt die Hände gerieben und waren mit ihrem Laster davon gebrummt. Die Tannenzweige hatten sie einfach liegen gelassen. Die brachten nämlich nicht viel Geld ein.
Im Wald war es wieder ruhig geworden. Wenn man aber genauer hinhörte, vernahm man leises Wimmern bei den Zweigen. Dort hatten sich die Waldmännlein versammelt und weinten. Mit jedem Baum, der sterben musste, schrumpften sie nämlich ein bisschen mehr vor Kummer. Sie waren schon so klein, dass man sie mit bloßem Auge nicht mehr erkennen konnte. Das war schlimm, denn mit ihrer Größe verloren sie auch ihre Zauberkraft.
„So kann es nicht weiter gehen!“, sagte das Oberwaldmännlein. „Immer mehr Bäume sterben. Irgendwann sind alle kaputt, und auch uns wird es nicht mehr geben.“
Die Waldmännlein erschraken. „Wer passt dann auf den Wald auf?“, fragten sie.
„Niemand“, antwortete das Oberwaldmännlein grimmig. „Den wird es nämlich auch nicht mehr geben.“
„Wie schrecklich!“
„Oje oje oje!“
Nun waren sie noch betrübter als zuvor, und am liebsten hätten sie sich für immer unter die Tannenzweige verkrochen.
„Wir dürfen nicht den Kopf in den Sand stecken“, befahl das Oberwaldmännlein und zog energisch einige seiner Untertanen wieder unter den Zweigen hervor.
„Aber was können wir tun?“, fragte ein Waldmännlein.
„Wir machen eine Konferenz“, schlug ein anderes vor. „Alle Waldmännlein der Welt treffen sich hier in unserem Wald!“
Das Oberwaldmännlein, das ein sehr weises Oberwaldmännlein war, schüttelte den Kopf. „Konferenzen hat es genug gegeben. Reden allein genügt nicht. Wir müssen etwas tun! Mit all der Zauberkraft, die uns noch verblieben ist.“
„Davon ist nicht mehr viel übrig“, rief ein Männlein.
„Ich spüre fast nichts mehr…“, sagte ein anderes kläglich.
„Und ich habe gar keine Zauberkraft mehr“, jammerte ein drittes.
„Ich auch nicht…“ „Ich auch nicht…!“
Aufgeregt hallten ihre Stimmen durch den Wald. Es ging so laut zu, dass die Waldfee vor Schreck beinahe von der hohen Tanne, in deren Wipfel sie gerne zu sitzen und zu träumen pflegte, gefallen wäre. Was war los? Wozu dieser Lärm?
„Die Waldmännlein!“, murmelte die Waldfee. „Es scheint, als brauchten sie Hilfe.“
Sie drehte am obersten Knopf ihres lindgrünsilber gestreiften Waldfeengewandes und sang:
„Über Gipfel, Baumeswipfel, trag mich fort zu jenem Ort!“
Schon landete sie inmitten der Waldmännleinschar.
Aufgeregt umringten die Waldmännlein die gute Fee und plapperten wild auf sie ein, bis das Oberwaldmännlein ein lautes „Ruhe!“ brüllte und sich vor dem Gast verneigte:
„Ein herzliches Willkommen, verehrte Frau Waldfee!“, schnarrte es ehrerbietig. „Dein Besuch freut uns zutiefst.“
Die Waldfee lächelte. „Ihr wart nicht zu überhören, ihr lieben Geister.“ Dann wurde sie ernst: „Euer Problem ist mir bekannt. Es ist auch das meine. Nur ein Wunder kann uns retten.“
„Ein Wunder?“, riefen die Waldmännlein. „Was für ein Wunder?“
„Ein Wunder, das uns unsere Zauberkräfte zurückgewinnen lässt“, antwortete die Waldfee. „Aber wir müssen etwas dafür tun. Seid ihr bereit?“
„Jaaa!“ riefen die Waldmännlein in einem vielstimmigen Chor.
„Gut“, sagte die Waldfee. „Fangt gleich damit an: Bindet aus diesen Zweigen einen Kranz und packt euren Zauber hinein! Den Kranz legt auf die Bank am Waldrand und wünscht euch ganz stark, dass er in gute Menschenhände gelangt! Er darf nie verwelken, und das wird er auch nicht, solange sich einmal am Tag ein Mensch über ihn freut. Mit jedem Tag, an dem der Kranz nach frischem Grün duftet, gewinnt ihr ein Stück eurer Zauberkräfte zurück.“
„Oh je oje“, jammerte ein Waldmännlein. „Ob sich Menschen an einem Kranz noch freuen können?“
„Das wäre wirklich ein Wunder“, murmelte ein anderes.“
„Wir müssen es versuchen!“, rief das Oberwaldmännlein energisch. „Und wir werden unser Bestes tun.“ Es klatschte in die Hände und rief: „Eins, zwei, drei, seid dabei, eure Kräfte, gebt sie frei, hurtig, eilig, blitzgeschwind für das Zauberkranzgebind‘!“
Sogleich wimmelte es auf dem Waldweg von Waldmännlein, die den Kranz banden. Und jedes verbarg all seine Zauberkräfte, die es noch besaß, im dichten Tannengeflecht.
Am nächsten Morgen lag ein Tannenkranz auf der Bank am Waldrand. Die Menschen gingen achtlos an ihm vorüber. Manche warfen einen neugierigen Blick auf die Bank, doch sie dachten sich nichts dabei. Beim Gärtner gab es schönere Kränze zu kaufen. Mit Kerzen, Schleifen, Silberflimmmer und Goldperlen.
Auch Jana hatte den Kranz auf dem Weg zur Schule gesehen. Ihr war, als hätte er „Nimm-mich-mit!“ gerufen. Immer wieder musste sie daran denken, und als sie auf dem Heimweg den Kranz noch immer daliegen sah, nahm sie ihn mit, schmückte ihn mit Kerzen und Äpfeln und stellte ihn auf den Küchentisch. Das sah hübsch aus.
Papa und Mama und ihre Brüder freuten sich, als sie Janas Überraschungskranz sahen, und an diesem Abend blieben sie lange in der Küche sitzen, blickten ins Kerzenlicht und erzählten einander dies und das. Das hatten sie lange nicht mehr getan. Einfach dasitzen und reden.
„Das sollten wir öfter tun“, meinte Mama. „Es ist so gemütlich.“
Auch in den nächsten Tagen saßen sie oft in der Küche. Es war eine schöne Vorweihnachtszeit.
„Das ist ein Zauberkranz“, sagte Papa einmal scherzhaft. „Er zaubert euch vom Fernseher weg.“
„Und dich vom Computer“, rief Jana vergnügt.
Der Advent ging vorüber, und an Heiligabend hatte der Kranz noch keine Nadel verloren. Bis tief in den Januar hinein stand er frisch und grün und duftig in der Küche.
„Jetzt ist aber Schluss“, sagte Mama eines Tages. „Am Ende steht euer Kranz noch an Fasching hier.“
„Bitte nicht wegwerfen!“, bettelten die Kinder. „Er ist noch nicht verwelkt.“
So nahm Mama den Kranz und hängte ihn an die Haustür. „Früher“, erzählte sie, „hatten die Leute immer Tannengrün vor der Tür hängen. Damit glaubten sie, böse Geister vom Haus fernzuhalten.“
„Das tut unser Kranz bestimmt auch“, meinte Jana.
So hing der Zauberkranz das ganze Jahr an der Haustür, und viele Male am Tag freute sich die Familie an seinem Anblick. Ja, und in der nächsten Adventszeit stand er wieder in der Küche, geschmückt mit Kerzen und roten Äpfelchen.
Übrigens: Er lebt noch immer, der Kranz. Bei Jana und ihrer Familie.
Die Waldmännlein gibt es auch noch. Von Tag zu Tag erlangen sie ihre Zauberkräfte ein Stück zurück, doch genauso schnell verlieren sie sie auch wieder. Es sterben nämlich immer mehr Bäume, und die Waldmännlein verbringen ihre Zeit zumeist in tiefer Trauer. Dann aber denken sie an den Zauberkranz. Solange er lebt, ist Hoffnung da…, ja, und vielleicht wird ja doch noch einmal alles wieder gut. Irgendwann…
© Elke Bräunling
RE: Adventskalender 2017
in Advent 15.12.2017 07:16von Uschi • | 46.970 Beiträge | 49340 Punkte
Die Überraschungstanne im Garten von Oma Klein
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In den Wochen vor der Advenszeit hat Oma Klein viel zu tun und das hat mit einer kleinen Tanne und kleinen Überraschungen zu tun
Vor einigen Jahren hatte ein Eichhörnchen einen Tannenzapfen in Oma Kleins Vorgarten nahe beim Gartenzaun vergraben und dort vergessen. Oma Klein staunte nicht schlecht, als im nächsten Jahr ein Tannentrieb aus der Erde lugte.
„Hallo, kleine Überraschungstanne!“, sagte sie. „Hast du dir meinen Garten als Zuhause ausgesucht? Wie schön!“
Oma Klein hatte keine Tannen in ihrem Garten. Deshalb freute sie sich umso mehr über dieses Geschenk und sie hegte den kleinen Baumtrieb ganz besonders. Sie sprach auch oft mit ihm, so wie sie mit all ihren Blumen und Kräutern und Büschen und Bäumen sprach. Die Tanne dankte es ihr und wuchs zu einem prächtigen Bäumchen heran. In diesem Jahr war sie schon so hoch gewachsen, dass sie Oma Klein um Haupteslänge überragte.
„Das feiern wir!“, beschloss Oma Klein, als der Herbst kam. „Du wirst eine Überraschungs-Weihnachtstanne sein.“
Ihr gefiel dieser Gedanke sehr und sie hatte auch gleich eine tolle Idee.
In den folgenden Wochen hatte Oma Klein viel zu tun. Sie bastelte kleine Weihnachtssternchen und backte Lebkuchen und Weihnachtsplätzchen. Und sie strickte Strümpfe.Bild entfernt (keine Rechte) Viele lustige kunterbunte Strümpfe aus Wollresten, die sie in zwei großen Kisten im Dachboden aufbewahrte. Jedes Sockenpaar füllte sie mit Lebkuchenherzen, Pfeffernüssen, Mandelkeksen, Butterplätzchen und Nüssen.Bild entfernt (keine Rechte)
Am Abend vor dem ersten Adventssonntag hängte sie kleine rote Äpfelchen, Strohsterne und die Überraschungsstrümpfe in die Zweige der kleinen Tanne. Toll sah diese nun aus!
„Toll!“, sagte auch Oma Klein und rieb sich vor Freude die Hände.
Wie aber freuten sich erst die Kinder der Straße, als sie die bunte Überraschungstanne in Oma Kleins Vorgarten entdeckten! Noch größer war die Freude, als jedes von ihnen einen Überraschungsstrumpf von der Tanne „abpflücken“ durfte, während Oma Klein lächelte und überlegte, welche Überraschung sie zum nächsten Adventswochenende an die Tannenzweige hängen würde. Viele bunte Geschichten vielleicht, schön geschrieben mit Tinte auf dickem Papier, zusammengerollt und verziert mit rotem Schmuckband? Wer weiß?
© Elke Bräunling
RE: Adventskalender 2017
in Advent 16.12.2017 07:41von Uschi • | 46.970 Beiträge | 49340 Punkte
24 gute Taten – Mein Adventskalender für dich!
Bild entfernt (keine Rechte)
Vierundzwanzig gute Taten,
eine mindestens am Tag,
möcht ich bis zum Weihnachtsabend
für dich tun, weil ich dich mag:
Hände waschen, an dich denken,
und von meiner Zeit dir schenken.
Schwere Taschen für dich tragen
und dir ein Gedicht aufsagen.
Und, – eins, zwei, drei- siehst du dich um,
ist schon eine Woche rum.
Schuhe putzen, Freude zeigen,
wenn es sein muss auch mal schweigen,
nichts verschmutzen, Abwasch machen
und mit dir ganz einfach lachen.
Und, -eins, zwei, drei- siehst du es nicht,
brennt am Kranz das zweite Licht.
Ordnung machen, artig bleiben
und ´ne gute Note schreiben,
mit dir lachen, früh aufstehen
und mit Bello Gassi gehen.
Und, -eins, zwei, drei- ist´s nicht mehr weit,
schon beginnt die Weihnachtszeit.
Plätzchen backen, Fenster schmücken
und dir Tannenzweige pflücken,
Päckchen packen, Schrank aufräumen
und mit dir ´was Schönes träumen.
Und, -eins, zwei, drei- du glaubst es kaum,
stehn wir unterm Weihnachtsbaum.
Diesen Weihnachtswunschkalender
schenk ich dir zum Weihnachtstag.
Vierundzwanzig gute Taten
und noch mehr, weil ich dich mag.
© Elke Bräunling
Bild entfernt (keine Rechte)
RE: Adventskalender 2017
in Advent 17.12.2017 07:45von Uschi • | 46.970 Beiträge | 49340 Punkte
Dezember
Bild entfernt (keine Rechte)
Das Jahr ward alt. Hat dünnes Haar.
Ist gar nicht sehr gesund.
Kennt seinen letzten Tag, das Jahr.
Kennt gar die letzte Stund.
Ist viel geschehn. Ward viel versäumt.
Ruht beides unterm Schnee.
Weiß liegt die Welt, wie hingeträumt.
Und Wehmut tut halt weh.
Noch wächst der Mond. Noch schmilzt er hin.
Nichts bleibt. Und nichts vergeht.
Ist alles Wahn. Hat alles Sinn.
Nützt nichts, dass man’s versteht.
Und wieder stapft der Nikolaus
durch jeden Kindertraum.
Und wieder blüht in jedem Haus
der goldengrüne Baum.
Warst auch ein Kind. Hast selbst gefühlt,
wie hold Christbäume blühn.
Hast nun den Weihnachtsmann gespielt
und glaubst nicht mehr an ihn.
Bald trifft das Jahr der zwölfte Schlag.
Dann dröhnt das Erz und spricht:
„Das Jahr kennt seinen letzten Tag,
und du kennst deinen nicht.“
(Erich Kästner)
Bild entfernt (keine Rechte)
Ja. Ich bin gerne hier und lese gerne die wunderbaren Gedichte und Geschichten von Autoren, die man nie vergisst und erfreue mich auch an den wunderschönen Bildern.
dafür liebe Uschi.
Als wir noch gesund waren, habe ich meine Pinnwand aus Kork (leider ist sie inzwischen kaputt) weihnachtlich geschmückt und wir haben täglich, abwechselnd ein kleines Briefchen/Kärtchen beschrieben und an diese gehängt. Das hat ganz viel bewirkt und am 24. Dezember hat das richtig schön ausgesehen.
RE: Adventskalender 2017
in Advent 17.12.2017 11:28von Hessemädle • | 4.165 Beiträge | 10183 Punkte
Besinnliche Weihnachten
Das Fest der Hoffnung und des Lichtes,
es rückt nun näher Tag für Tag.
Geborgenheit und Glück verspricht es,
Vertrauen was auch kommen mag.
Lasst dieses Fest vor allen Dingen,
ein Fest euch der Besinnung sein.
Und Frieden in die Herzen bringen,
ein schönes Fest bei Kerzenschein.
Verfasser unbekannt
RE: Adventskalender 2017
in Advent 18.12.2017 10:22von Uschi • | 46.970 Beiträge | 49340 Punkte
Weihnachts-Winterweiß
Zum Weihnachtsfest uns stets gefällt,
sinkt Schnee herab vom Himmelszelt;
hofft, dass die kalte Schönheit hält;
Väterchen Frost sich zu gesellt!
Der Winter, - fleißig und gewillt -,
die Landschaft fabelhaft verhüllt;
den Traum von Schnee zum Fest erfüllt;
offenbart 's schönste Winterbild!
C.M. Beisswenger
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