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#1

Aberglauben in der Weihnachtszeit

in Weihnachtszeit 12.12.2017 06:25
von Uschi | 47.006 Beiträge | 49461 Punkte

Aberglauben in der Weihnachtszeit

Bild entfernt (keine Rechte)

Aberglauben und abergläubische Vorstellungen und Bräuche gab es zu allen Zeiten. Zu bestimmten Ereignissen des Lebens- und Jahresablaufs traten sie besonders häufig auf. So auch in den langen Winternächten um die Wintersonnenwende. Schon in vorchristlicher Zeit fürchtete man sich vor den bösen Geistern der Rauhnächte, und der Glaube an die Wunderkraft der Weihnachtstage hat christliche Vorstellung damit vermischt. Reste des Aberglaubens sind bis heute erhalten.

So unternahm man lärmende Umzüge mit Schießen und Peitschenknallen, um böse Geister zu vertreiben. Davon stammt auch das heute noch bekannte Perchtenlaufen ab. In Schwaben nannte man die entsprechende Figur Pelzmärte und in Niederösterreich Budelfrau. Diese Figuren bestraften die Kinder mit der Rute, wenn sie nicht brav waren, und belohnten sie, wenn sie fleißig waren. Früher schloß man die Haustüre ab, damit das 'Wilde Heer' nicht herein konnte. Auch mußten alle unnötigen Arbeiten wie Spinnen, Wäschewaschen, Schuhputzen, Haarschneiden und dergleichen unterbleiben, um die Aufmerksamkeit Frau Holles und ihres Gefolges nicht auf sich zu lenken.

Dagegen wurden die Häuser mit Weihrauch und Weihwasser versehen, um die Geister zu verscheuchen. Aus dem gleichen Grund wurden die Besen umgekehrt in die Ecke gestellt. Wer neunerlei Speisen aß, brauchte nicht Schaden zu erleiden, wer aber neunerlei Holz in den Händen hielt, konnte plötzlich alle Hexen sehen. In den Brunnen warf man einen Brand gegen die Hexen. Dem Vieh legte man gefährliche Gegenstände wie Messer in die Krippe, damit es nicht verhext wurde. Es bekam doppeltes Futter, und die Bäuerin blies ihm ins Nasenloch, machte das Kreuzzeichen darüber und stellte einen Besen vor die Stalltür. Später wurde der Stall auch ausgeräuchert.

Aber auch gute Kräfte vermutete man in dieser Zeit, die zugleich die Wende des Jahres bedeutete und somit einen neuen Anfang in sich barg. So schmückte man die Häuser mit grünen Zweigen. Fichten- und Tannenzweige galten als Sinnbild des Lebens. Auch der Eibe, dem Buchsbaum, der Mistel und der Stechpalme wurden besondere Kräfte zugesprochen.

Nach dem reichlichen Weihnachtsessen mußte man ein Restchen vom Essen sowie ein kleines Geldstück auf dem Tisch liegen lassen, um im kommenden Jahr mit Essen und Geld versorgt zu sein. Auch schüttete man die Überreste des Weihnachtsmals über die Bäume und Felder -der guten Ernte wegen- und gab dem Vieh davon. Die Kühe bekamen um Mitternacht Heringsmilch, damit sie im nächsten Jahr reichlich Milch geben sollten. Obstbäume umwand man mit Stroh und schüttelte sie kräftig, um ihre Fruchtbarkeit zu steigern.

Christkindls Weihnachtsstern 017Auch Wunder vermutete man in der Weihnachtszeit. So glaubte man in der Christnacht unsichtbar und unverwundbar werden zu können. Um Mitternacht, meinte man, begännen die Tiere zu sprechen und Zukünftiges zu prophezeien. Aber wer sie hörte, der müsse sterben. Verstünde man es, in dieser Stunde den Teufel in einem Zauberkreis zu beschwören, so könne man viel Geld gewinnen. Eine in dieser Nacht gepflückte Christwurz soll Kräfte gegen Pest und Süchte haben.

Auch vorausdeuten ließe sich manches, so meinte man, gerade in der Weihnachtszeit. Was man in den Rauhnächten träumt, soll sich im nächsten Jahr erfüllen. Träumt einer von blauen Zwetschgen, so stirbt ein naher Verwandter oder Freund. Das Wetter glaubt man mit Hilfe von aufgeschnittenen Zwiebeln oder Nußschalen prophezeien zu können. Sogar heute wird noch viel zitiert: "Grüne Weihnachten, weiße Ostern."

Am interessantesten aber erschien von jeher das 'Liebesorakel'. Gerade an Weihnachten glaubten die Mädchen, etwas über ihren Zukünftigen erfahren zu können. So kehrten sie am Heiligen Abend ihre Stuben aus, trugen den Kehricht in den Hof, setzten sich darauf und warteten bis der erste Hahn krähte. Aus der Richtung, aus der er sich hören ließ, mußte der Bräutigam kommen. Auch ließ man Wasser gefrieren und ersah aus den Eisgestalten den zukünftigen Ehegatten.

Im Fichtelgebirge und im Frankenwald stellten sich die Mädchen am Christabend im Kreis um eine Gänserich auf. Das Mädchen, das vom Gänserich zuerst gezupft wurde, sollte im nächsten Jahr Braut werden. Wenn ein Mädchen in der Christnacht zum Hühnerstall schleicht und dreimal anklopft, solle sie auf die Antwort achten:

Schreit der Hahn,
dann bekomm' ich einen Mann;

fängt die Henne das Gackern an,
denn muß ich warten auf den Mann.

Der Aberglaube am 1. Dezember geht auf den Untergang von Sodom und Gomorrha zurück. Diese Stadt soll an diesem Tag in Schutt und Asche gesunken sein und deshalb soll man an diesem Tag alles zu Ende führen was man anfängt und man darf keine Fehler machen, sonst hat es schlimme Vorbedeutung.

Copyright 2001 Christkindl`s Weihnachtsseiten
Inhalte mit freundlicher Erlaubnis des Graf-Zeppelin-Gymnasiums in Friedrichshafen; aus der Jahresarbeit 'Rund um Weihnachten' von Simone Heiß, Kathrin Wetzel und Annette Grimm.

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zuletzt bearbeitet 12.12.2017 06:27 | nach oben springen

#2

RE: Aberglauben in der Weihnachtszeit

in Weihnachtszeit 12.12.2017 13:59
von Jyria | 7.236 Beiträge | 6802 Punkte

Ich bin absolut nicht abergläubisch. ;)
Meine Oma hat immer gesagt....An Weihnachten und Silvester darf man keine Wäsche aufhängen....das bringt Unglück.



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#3

RE: Aberglauben in der Weihnachtszeit

in Weihnachtszeit 12.12.2017 14:10
von Uschi | 47.006 Beiträge | 49461 Punkte

@Jyria
damit bin ich aufgewachsen und werde es auch nie tun
die einzige Ausnahme ist Kindswäsche und Krankenwäsche wegen der Hygiene
das war auch damals schon erlaubt


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#4

RE: Aberglauben in der Weihnachtszeit

in Weihnachtszeit 12.12.2017 17:50
von Mai | 4.252 Beiträge | 11345 Punkte

Zitat
damit bin ich aufgewachsen und werde es auch nie tun


Ja ich auch und obwohl ich weiß, dass es ein Aberglaube ist, werde ich es auch nie tun.

Ach. Früher hat es ja ganz viele "Angstmache" gegeben. Über dieses Thema habe ich extra ausführlich mit meinen Schützlingen und auch mit meinem eigenen Kind gesprochen. Ich habe mir damals alle möglichen Informationen zusammen getragen, ein Skriptum erstellt, um den Kindern zu erklären woher das alles kommt. Mit solchen Ängsten aufzuwachsen ist nicht wirklich schön.

Meine Mutter hat uns immer gewarnt, wenn man zu Silvester nach 12.00 Uhr noch Wäsche hängen hat, dann würde ein Kind sterben. Einfach schrecklich kann ich nur dazu sagen. Ich glaube, aus diesem Grund mag ich Silvester nicht so recht. Ein Handtuch kann man ja mal rasch auf der Leine im Badezimmer vergessen haben und dann war man nicht vor Ort.


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#5

RE: Aberglauben in der Weihnachtszeit

in Weihnachtszeit 12.12.2017 18:07
von Uschi | 47.006 Beiträge | 49461 Punkte

@Mai
meine Oma hat das sehr genau genommen
und früher hat man auch nicht soviel Wäsche zum wechseln gehabt.
Da gabs noch die Sonntagshose und die Arbeitshose
und wenn man Glück hatte noch eine für jeden Tag.
Genauso war es mit den Hemden und Blusen.
Heute langt meist ein 3 Türigerschrank nicht mehr aus weil alles voll gestopft ist,


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#6

RE: Aberglauben in der Weihnachtszeit

in Weihnachtszeit 13.12.2017 10:11
von Mai | 4.252 Beiträge | 11345 Punkte

Tja liebe Uschi. Wir haben einen dreitürigen Schrank und der muss Platz für zwei haben. Ich hätte zwar gern mehr Platz, aber was nicht ist, ist nicht und es klappt auch so. Man lernt rasch, sich nur das zu kaufen, was man wirklich benötigt.


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