Scheibenschlagen
ich weis das Im Schwarzwald so auch
zum Beispiel im Bernauer Hochtal Scheiben geschlagen werden
Feuer lodern, Funken sprühen, glimmende Scheiben fliegen von den Hängen des Bernauer Hochtals. „Schiibi, Schiibo! Wem söll die Schiibe goh? Sie söll „der Liebsten“ goh! Goht sie it, no gilt sie it. Schiibi, Schiibo!“
Weit holt der Rufer aus, widmet seine Scheibe einer geliebten Person, schlägt sie kraftvoll über einen Holzbock ins Tal. Verglühend ziehen die Holzscheiben ihre Spuren in den winterlichen Abendhimmel. Der Schwarzwälder Lichtbrauch, der den Winter verabschiedet, ist im Schwarzwald weit verbreitet.
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Scheibenschlagen
Das Scheibenschlagen (Schiibeschlohge) im Schwarzwald hat wie die dazugehörigen Scheibenfeuer (Schiibefüür) lange Tradition zum Beginn der Fastenzeit und damit zum Ende des Karneval.
Der Brauch des Scheibenschlagens lässt sich im schwäbisch-allemannischen, im oberöstereichischem und mindestens im schweizerischen Kultur- und Sprachraum schon aus vorchristlicher Zeit belegen.
Grundsätzlich geht es bei der Tradition des Scheibenschlagens um das Schlagen bzw. Schleudern von im Scheibenfeuer entzündeten, glühenden Holzscheiben hinab ins Tal - und auch hier soll der Winter und dessen dunkle und finstere Geister vertrieben werden.
Häufig wird das stets abendliche Scheibenschlagen auch mit Fackelzügen eröffnet, und aus den Fackelresten entzündet man auch im Schwarzwald zunächst ein gut sichtbares Scheibenfeuer.
Die Scheibenschläger, meist die jungen kräftigen Burschen des Ortes, versuchen dann die gut glühenden Holzscheiben, die in der Mitte ein Loch zum Durchstecken eines kräftigen (biegsamen Haselnuss-)Steckens haben, möglichst in schönem Bogen ins Tal hinab zu „schlagen“.
Oft ist es üblich und Tradition im Schwarzwald, vor dem Schlag einer Scheibe einen Wunsch, einen Vers, oder manchmal auch eine Verwünschung auszusprechen, oder die einzelnen geschlagenen Scheiben bestimmten Personen zu widmen.
Die Zuschauer des traditionellen Scheibenschlagens im Schwarzwald, früher also die Dorfbevölkerung, betrachteten das Schauspiel des Scheibenschlagens aus dem Tal heraus – durch die Flugbahn der hellglühenden Holzscheiben wirkten diese aus der Entfernung wie Sternschnuppen. Praktisch übrigens für Schwarzwald-Besucher, die eine Ferienwohnung in Bernau im Schwarzwald gefunden haben, denn in Bernau ist zum Scheibenschlagen in jedem Jahr der ganze Ort aus dem Häuschen, und jeder der zehn Ortsteile hat zudem ein eigenes Scheibenfeuer. Ob nun aus dem Scheibenschlagen und den Wünschen und Verwünschungen die Gewohnheit kommt, dass sich Betrachter solcher „Sternschnuppen“ etwas wünschen, ist hier nicht zu klären.
Sicher ist, dass das Scheibenschlagen als alte Tradition im Schwarzwald jährlich immer mehr Besucher im Schwarzwald anzieht.
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