Gelobt sei Gott. Wer ihm vertraut, der wird erleben, wie Vertrauen trägt.
Gelobt sei Gott, der seine große Macht in einer Nacht in einer Krippe abgelegt.
Gelobt sei Gott, der ja das Licht der Welt, der Leben gibt und Hoffnung schenkt.
Gelobt sei Gott, der uns erhält und trägt und seine Ewigkeit in unsre Herzen senkt.
Gott tut uns gut. Er gibt uns Mut, den Blick zu ihm zu kehren.
Gott hat uns lieb. Er trug einst jeden Hieb, um Demut uns zu lehren.
Gott gibt uns Kraft. Er hat es ja geschafft, den Tod zu überwinden.
Gott hält uns fest. Der, der ihn machen lässt, wird in der Tiefe Hoffnung finden.
Euch allen eine gesegnete und frohe und frohmachende Weihnacht.
An letzterem sind wir alle beteiligt.
Hier noch eine kleine Geschichte, die ich vor einigen Jahren schrieb:
Miron, das junge Eselchen, wunderte sich: sein Herr gab ihn einfach an diese zwei Männer heraus, die nur meinten, “Der Herr braucht es” Sonst gab sein Herr doch auch nicht so ohne weiteres etwas heraus?! Wer war denn dieser Herr? Etwas mürrisch, wie das bei Eseln eben nunmal so ist, aber dennoch auch etwas neugierig, folgte es den beiden Männern. Unwillkürlich fiel ihm die Geschichte ein, die seine Mutter immer von seinem Großonkel Elim erzählte. Der wohnte in Bethlehem und gehörte einem Wirt. Damals war in sonst verschlafenen Bethlehem sehr viel Betrieb, weil der Kaiser eine Steuerschätzung ausgerufen hatte. Uns so kam es, daß ein verspätetes Pärchen im Stall, bei Elim, Mirons Großonkel, untergebracht war. Unglaublich, normalerweise wohnen Menschen gar nicht in einem Stall! Aber es kam noch toller, in der Nacht bekam die Frau ein Kind. Elim wurde noch mürrischer, als Esel sonst schon sind, seine Nachtruhe ist wohl dahin mit solch einem kleinen Schreihals. Aber das Kind weinte nicht, es schien so verständig, es lächelte. Und als Elim genauer hinsah, da wurde er plötzlich so froh im Herzen, er empfand eine solche Freude, wie er noch nie erlebt hatte und wußte nicht, warum. Selbst der griesgrämige Ochse, sein Stallgenosse, schaute freundlich. Und dann kamen noch die Hirten, diese alten Raufbolde, und waren ganz anders… Mit diesem Kind mußte es etwas besonderes auf sich haben… Später verschwand die kleine Familie bei Nacht und Nebel aus Bethlehem, man sagte wohl, nach Ägypten seien sie gegangen. Das kleine Kind mußte doch jetzt ein erwachsener Mann sein?! Aber wieso fiel Miron diese Geschichte ausgerechnet jetzt ein?
Inzwischen waren die zwei Männer mit dem Eselchen bei ihrem Herrn angelangt. Es waren noch viele Männer dort, wieviel, wußte Miron nicht, denn Esel können nur bis drei zählen, alles andere ist “viele”. Aber was war das? Plötzlich verspürte Miron eine Freude in seinem Eselsherzen – und konnte sich nicht erklären, warum. Diese Freude war anders und größer, als wenn er eine saftige Möhre bekam. Ob es diese Freude war, die seinem Großonkel widerfahren war, die seither legendär in seiner Familie ist und von der all seine Vorfahren ihre grauen Häuptern ungläubig schüttelten? Er, Miron, der Kleine, durfte erleben, daß es diese Freude tatsächlich gibt!
Uns allen wünsche ich diese Freude.
Gert