Osterlachen
Ostern ist ein freudiges Fest; "des solln wir alle froh sein", heißt es im uralten Osterlied "Christ ist erstanden". Nach den Tagen des Leids und der Trauer durchbricht die Botschaft die Osternacht alles Klagen und Weinen. Christus ist von den Toten auferstanden – das ist wirklich ein Grund, fröhlich zu sein!
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Um diese Osterfreude auch in die Liturgie einzuflechten, hat sich bereits im Mittelalter das Osterlachen, der sogenannte risus paschalis entwickelt. In der Predigt wurde ein Scherz oder ein Witz eingebaut, der die Zuhörerinnen und Zuhörer erheitern sollte.
Dadurch erhielt die Fröhlichkeit einen sehr konkreten Ausdruck
im Lachen der Gottesdienstbesucher.
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In der Zeit der Reformation wurde das Osterlachen immer weiter zurückgedrängt, es entsprach nicht dem nüchternen Liturgieverständnis der Reformatoren. Im 17. Jahrhundert wurde dieser Brauch sogar verboten und ist nach und nach endgültig aus der Liturgie verschwunden. Vereinzelt erlebt er in den vergangenen Jahren eine Renaissance, wenn Priester am Ende der Osternachtsliturgie oder im Gottesdienst am Ostersonntag einen (frommen) Witz erzählen. Das ist nicht nur das Anknüpfen an ein sehr altes Brauchtum, es zeigt auch sehr deutlich, dass die Osterfreude nicht nur rein innerlich sein darf, sondern sich auch nach außen hin ausdrücken darf.