Ostersingen
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Der Brauch des Ostersingens ist heutzutage nur noch in wenigen Regionen Deutschlands und Österreichs verbreitet. Vor allem bei den Sorben und in Siebenbürgen ist diese Tradition noch anzutreffen. Dabei versammeln sich die Menschen meistens am Abend des Karsamstags und ziehen durch die Straße, wobei sie den Anwohnern Osterlieder singend die Frohe Botschaft von der Auferstehung Jesu verkünden. Mancherorts ist damit auch ein Einkehrbrauch verbunden: An den Häusern, an denen die Sänger ihren Dienst getan haben, werden sie in die Stube gebeten und bewirtet.
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Wann sich dieses Brauchtum entwickelt hat, liegt im Dunkeln. Vielleicht ist es ein Überbleibsel aus der Zeit der Gegenreformation, in der vor allem mit einer solch niederschwelligen Verkündigung des christlichen Glaubens versucht wurde, die Bevölkerung wieder zum Katholizismus zu bekehren. Ein Lied, das bei diesen Umzügen gesungen wurde, trägt den Titel "Drei heilige Frauen gingen früh". In beinahe 20 Strophen beschreibt das Lied das Geschehen, das sich am Ostertag zugetragen hat; es bringt den Grabgang der Frauen, das Vorfinden des leeren Grabes und die Begegnung mit dem auferstandenen Herrn ins Wort.
Ein Pendant besitzt das Ostersingen übrigens in der Adventszeit: Hier sind es die Klöpfelnächte, in denen eine Schar von Sängern von Haus zu Haus zieht und den Bewohnern die Botschaft von der nahenden Weihnacht und der Geburt des Erlösers verkündet.
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