Die Ursprünge des Osterfestes
Die älteste Bezeichnung für Ostern "Eostro" geht auf das 8. Jahrhundert zurück und lässt sich mit "Morgenröte" übersetzen. Eostro leitet sich vom indogermanischen Wortstamm "ausos" ab, das im Griechischen zu "eos" – Sonne – und im Lateinischen zu "aurora" – Morgenröte – wurde.
Die weit verbreitete Annahme, Ostern beziehe sich auf die germanische Frühlingsgöttin Ostara, ist nicht bewiesen. Vielmehr steht dahinter die landläufige Vorstellung, Ostern müsse eine heidnische Entsprechung haben und sich auf eine solche Figur zurückführen lassen.
So ist zu bezweifeln, dass das germanische Frühlingsfest Ostarum, welches vor der Christianisierung der germanischen Volksstämme gefeiert wurde und in dessen Zentrum die Frühlingsgöttin stand, zur Erklärung von Ostern tauglich ist.
Religiöse Wurzeln
Vorläufer des christlichen Osterfestes ist das jüdische Pessach oder Passah. Die Juden feiern an diesem Tag, dass Gott sein Volk aus der ägyptischen Sklaverei geführt hat. Vor dem Auszug aus Ägypten befahl Gott seinem Volk, jede Familie solle ein Lamm schlachten und mit dem Blut des Tieres die Pfosten des Hauses bestreichen.
In Exodus 12,2 f heißt es: "Am Zehnten dieses Monats (Nisan) ... der die Reihe eurer Monate eröffnen soll ... soll jeder ein Lamm für seine Familie holen, ein Lamm für jedes Haus." Denn in dieser Nacht sollten die Erstgeborenen in allen Häusern getötet werden, die nicht mit Lämmerblut bestrichen waren.
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Der Zorn Gottes traf die Erstgeborenen der ägyptischen Familien. Pessach bedeutet übersetzt "vorübergehen an". In Erinnerung daran wurde entsprechend den jüdischen Gesetzen in jeder Familie zu Pessach ein Lamm geschlachtet.
Auch Jesus wuchs in dieser Tradition auf, als er während seiner letzten Pessachfeier mit seinen Jüngern das Brot brach und den Wein segnete. Indem er sprach "dies ist mein Leib ... und dies ist mein Blut ..." nahm er seinen Tod am Kreuz vorweg und machte sich selbst zum Lamm Gottes. Damit erhob er als Zeichen seiner Liebe das Abendmahl zur christlichen Gedächtnisfeier.
Zwischen der Botschaft des jüdischen Pessach und des christlichen Ostern lassen sich noch weitere Parallelen finden. So wie Gott seinem Volk Israel die Freiheit wieder schenkte, als er es aus dem "ägyptischen Sklavenhaus" führte, befreite Jesus durch seine Auferstehung die Menschen von Tod und Sünde.
Pessach wird im christlichen Glauben mit Ostern gleichgesetzt und noch heute erinnern die Christen im Gottesdienst der Osternacht an den Auszug der Juden aus Ägypten.