das wäre doch auch mal was zum anschauen
so ein Kohlemeiler
wir habe auch schon so einen Meiler bewundert allerdings in Sachsen Anhalt
Ferienregion Münstertal Staufen
hier also im Schwarzwald gibt es auch noch eine Köhlerei
Im Rauch lebt der letzte Köhler weiter
Wenn der Kohlenmeiler brennt, dann setzt Familie Riesterer in Münstertal nicht nur die jahrhundertealte Köhlertradition im Südschwarzwald fort. Dann ist ihnen auch der vor fünf Jahren verstorbene Vater ganz nah.
Einmal im Jahr ist es, als lebe Siegfried Riesterer noch. Denn jedes Jahr an Ostern setzt seine Familie den Kohlenmeiler in Münstertal im Südschwarzwald in Brand. Ganz so, wie es der Vater 34 Jahre lang mehrmals im Jahr getan hat. Wenn die Kleider nach Holzkohle riechen und der der bläulich-weiße Rauch des Kohlenmeilers durchs abgelegene Gabeltal zieht, dann ist Siegfried Riesterer seiner Familie besonders nah.
Dabei sah es fast so aus, als hätte mit ihm auch das traditionsreiche Handwerk des Köhlers im Münstertal sein Ende gefunden. Etwa zwei Wochen dauert es, bis im Kohlenmeiler aus 30 Ster Buchenholz hochwertige Grillkohle entsteht. In dieser Zeit muss der Meiler überwacht, gehegt und gepflegt werden, rund um die Uhr. „Das schaffen wir nicht. Wir sind doch alle berufstätig“, das war nach dem Tod des Vaters die einhellige Meinung im Familienkreis, der aus Mario Riesterer, seinem Zwillingsbruder Michael, Schwester Andrea und Schwager Uwe Franz und natürlich Mutter Kriemhild besteht. Es sind ja nur zwei Wochen, vielleicht könnte es ja doch gehen, meldete sich eine leise Stimme, mal im einen, mal im anderen. Wenn man ein verlängertes Wochenende dazu nimmt, feste Zeiten abspricht und alle mithelfen. Und tatsächlich: Schon wenige Monate nach Siegfried Riesterers Tod brannte der Meiler wieder, das gemeinsame Werk der Brüder Mario und Michael, von Schwager Uwe Franz und Mutter Kriemhild Riesterer. „Es war wichtig, dass wir es gleich gemacht haben, hätten wir gewartet, wäre es sicher nichts geworden mit der Fortsetzung der Familientradition“, sagt Mario Riesterer rückblickend, während er den nunmehr vierten Kohlenmeiler überwacht und kontrolliert, ob Löcher im Meiler entstanden sind.
Über eine kleine Holzleiter steigt Mario Riesterer die etwa drei Meter hinauf auf den Meiler. Jetzt steht er mitten im Rauch, oben auf dem brennenden Meiler. Hat der Köhler ein Loch entdeckt, steigt er vom Meiler hinunter, holt Erde, schaufelt Erde aufs Loch und klopft sie fest. „Der Meiler darf nicht zu viel Luft bekommen und brennen, sondern nur glimmen“, sagt er.
Im Sommer und Herbst hat Familie Riesterer die meterlangen Holzscheite für den Meiler gesägt, gespalten und den Meiler aufgestapelt, damit das Holz trocknen kann. Die Köhler nutzen jedes Jahr die gleiche Meilerplatte, die in Münstertal ist sogar überdacht. Rund um den Zündschacht, den Quandel, der aus drei Holzstangen besteht, die mit einem Eisenring verbunden sind, stapeln sie das Holz kegelförmig. Etwa drei Meter hoch wird der Meiler am Schluss sein. Wenn er angezündet wird, nimmt der Zündschacht die Glut auf, die den Meiler in Betrieb setzt. Anschließend wird der Meiler mit einer Schicht Tannenreisig abgedeckt und mit der Lösche, dem Bodensatz aus Kohlenstaub und Erde, des vorherigen Meilers abgedichtet. Diese etwa zehn bis fünfzehn Zentimeter dicke Erdschicht spielt beim gesamten Verkohlungsprozess eine wichtige Rolle. Sie muss so fest und dicht sein, dass Wind und Wetter dem Meiler nicht zusetzen können, deshalb wird sie laufend kontrolliert.https://www.muenstertal-staufen.de/Magis...enmeiler-glimmt