Christi Himmelfahrt
FEIERTAG: Christi Himmelfahrt - Vatertag,
Seit 370 ist bezeugt, dass das Fest der Himmelfahrt Christi gefeiert wird. Gemäß den biblischen Berichten ist das Datum auf vierzig Tage nach Ostern festgelegt, also auf den Donnerstag nach dem 5. Sonntag nach Ostern bzw. zehn Tage vor Pfingsten. Christi Himmelfahrt gehört damit, wie Ostern und Pfingsten, zu den beweglichen Festen.
Der mittelalterliche Mensch – im Bemühen, das Gelehrte ein- und ansichtig zu machen, damit es „begriffen" werden konnte -, verdeutlichte die Himmelfahrt realistisch: In der Kirche wurde eine Christusfigur in das Gewölbe hinaufgezogen. Sobald sie den Blicken entschwunden war, regnete es aus dem Gewölbehimmel Blumen, Heiligenbildchen und zum Teil auch brennendes Werg, das die Feuerzungen des heiligen Geistes darstellte.
Für viele Menschen der Gegenwart, die den Kontakt zum christlichen Glaubens verloren haben, reduziert sich der Himmelfahrtstag auf seine Rolle als „Vatertag"*.
Aber auch dieser wurzelt vielleicht zum Teil in religiösem Brauchtum.
Seit alters waren auch am Himmelfahrtstag Flurumgänge und -umritte üblich.
Strittig ist die Begründung für dieses Tun: Die einen halten sie für einen germanischen Rechtsbrauch,
wonach jeder Grundeigentümer einmal im Jahr seinen Besitz umschreiten musste,
um den Besitzanspruch aufrechtzuerhalten.
Andere ergänzen oder ersetzen diese Erklärung: Es handle sich um die Imitation des Gangs
der elf Jünger zum Ölberg zum Zweck ihrer Aussendung (vgl. Mt 28, 16f), der sog. Apostelprozession,
oder es sei die Erinnerung an die vom Papst Leo III. (795 – 816) am Montag, Dienstag und Mittwoch vor Christi Himmelfahrt eingerichteten Bittprozessionen.
Worin auch immer Grund oder Anlass der Flurumgänge gelegen haben mögen:
Schon im Mittelalter hatten sie oft den religiösen Sinn verloren und waren mancherorts zu quasireligiösen Touren verkommen bei denen der Alkohol eine erheblich größere Rolle spielte als das Weihwasser.
Aus diesen – von der Reformation geächteten und der katholischen Kirche bekämpften – Sauftouren
entwickelten sich im 19. Jahrhundert „Herrenpartien" oder „Schinkentouren", die – nach Einführung des „Muttertages" 1908 bzw. 1914 problemlos zum Gegenstück, dem „Vatertag" wurden, - ein Tag, der in den USA seit 1916 bzw. begangen wird.
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