Fisch steckt Besitzer mit Tuberkulose an
Aulendorf sz Ein Mann wendet sich wegen rätselhafter Knötchen an Hand und Ellenbogen zunächst an die Uniklinik, anschließend an einen Spezialisten in Aulendorf – der eine überraschende Ursache für die Infektion entdeckt.
Am staatlichen Tierärztlichen Untersuchungsamt – Diagnostikzentrum in Aulendorf (Stua-DZ) untersuchen knapp 90 Mitarbeiter mehr als 700 000 Proben im Jahr. Sie testen Milch, Blut oder auch Gewebe, um herauszufinden, wie gesund oder krank die Tiere sind, oder woran sie gestorben sind. Vor allem Proben von Tieren aus der Landwirtschaft, die im Rahmen staatlicher Tiergesundheitsprogramme standardmäßig untersucht werden
Auch Fischgesundheit hat das Diagnostikzentrum im Blick. Was gab es 2017 Neues in diesem Bereich?
Da hatten wir einen exotischen Fall. Zu uns kam ein Mann, der sehr schmerzhafte Knötchen an Hand und Ellenbogen hatte. An der Uniklinik hatte man bei ihm Haut-Tuberkulose diagnostiziert. Er bat uns, die Infektionsursache zu finden, denn im Raum standen als Quellen sein Forellenteich oder sein Aquarium. Die Forellen konnten wir schnell freisprechen, aber der Zitronensalmler, ein Zierfisch, hatte seine gelbe Farbe verloren – ein Zeichen dafür, dass er krank war. Der Fisch zeigte Veränderungen zum Beispiel auf der Leber. Das haben wir untersucht und Wassermykobakterien gefunden, Fischtuberkulose also. Beim Menschen lösen die Bakterien eine Haut-Tuberkulose aus, die heilbar aber langwierig ist. Der Mann hatte eine Fingerverletzung als er das Aquarium gereinigt hat. In einem solchen Fall ist es ratsam, Handschuhe zu tragen, denn Mykobakterien sind in Aquarien nicht selten. hier