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#1

Was die Rufe der Narren in der Region bedeuten

in Fasching, Karneval 22.01.2016 11:40
von Uschi | 47.006 Beiträge | 49461 Punkte

Was die Schlachtrufe der Narren in der Region bedeuten

ich versuche mal so nach und nach sie hier zu sammeln
Natürlich bin ich auf eure Mithilfe angewiesen
und es wäre super schön wenn Ihr da auch mit machen würdet
denn all die Narrenrufe wer wie wo das ,kann ich nicht alleine

Zitat

„Hio“, „Helau“ und „Hü-hott“:
eine Einführung aus der Augsburger Allgemeine

Nur noch wenige Tage, dann starten in der Region wieder die Faschingsumzüge. Dann heißt es wieder lautstark „Hio“ und „Helau“. Doch was bedeuten die Rufe? „Hio“ ist der bei uns wohl am meisten verbreitete Ruf - vor allem in Burgau, Haldenwang, Kötz und früher auch in Offingen und Jettingen. Was er bedeutet, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen. „Hio“ sei bereits im Zuge mit dem Fasnachtsanschreien, aus Armut und in Notzeiten geboren, von Kindern gerufen worden sein - verbunden mit Sprüchen wie „Lustig ist die Fasenacht“, erklärt Irmgard Gruber-Egle vom Historischen Verein Burgau. Auch für das „Helau“ gibt es keine nachweisbare Definition. Als Ausruf des Jauchzens könne es von „Halleluja“ abgeleitet sein, sagt Eugen Müller, Ehrenpräsident des Regionalverbandes Bayerisch-Schwäbischer Fastnachtsvereine (BSF). Doch auch dies sei nicht belegt. Egal ob „Hio“ oder „Helau“ Eines haben die Rufe in jedem Fall gemeinsam: „Sie drücken die Freude und die Begeisterung aus und sollen mitreißen, womit auch die letzten Faschingsmuffel aufgeweckt werden“, bemerkt Müller schmunzelnd.

In der Regel bestehen die Schlachtrufe im Fasching aus zwei Teilen: Der erste ist der Name des Ortes oder der Faschingsgesellschaft – immerhin soll man ja wissen wo man herkommt – dem ein lautstarkes „Hio“, „Helau“, „Hurra“, oder „Juhu“ folgt. Neben „Güssen – Helau“ beim Leipheimer Haufen oder „CCH – Helau Hurra“ in Harthausen gibt es dabei allerlei Kurioses: „Allewi allewa alle wi wa wa, Burgavia Burgavia ra ra ra“ heißt der Schlachtruf der Faschingsgesellschaft Burgavia aus Burgau. Der Ruf sei aus der Gründungszeit aus guter Laune heraus entstanden.

Ebendiese soll auch der der Knoronia ausdrücken: „Kammel nauf ond Kammel na, alles schreit Knoronia, hio no mal so, no mal so, hio.“ Auch er stamme aus den Anfangszeiten - unter „Knorro“ Martin Göppel, wie Knoronia-Präsidentin Monuika Riß erzählt. Ähnlich bei der Burkhardia in Jettingen: Dort geht es allerdings „die Mindel nauf ond na“ und alles schreit „Burkhardia“. Und Natürlich: „Narrate Juhu“. „Narrate, weil die Narra narrat sind und Juhu, weil sie sich über den Fasching freuen“, sagt Burkhardia-Präsident Peter Potsch.

Das hat nichts mit Polen zu tun

Die Faschingsfreunde Freihalden dagegen halten sich mit „Pollackia Hio“ etwas kürzer, wobei der Begriff „Pollackia“ absolut nichts mit Polen zu tun hat. Unter den Zuwanderern die im 17. Jahrhundert Freihalden wieder bevölkerten, befand sich ein Mann, namens Gregor Bolakh. Aus diesem bei uns recht ungewöhnlichen Name übertrugen die Nachbargemeinden auf die Freihalder den Spitznamen „Pollakken“ oder auch „Pollacken“. Interessantes gibt es auch aus Gundremmingen: Dort rufen die Kindergartenkinder heute noch „Gundram, Gundram, ram tam tam“ wenn sie am Gumpigen Donnerstag den Bürgermeister überfallen. Der Ruf stammt aus der Zeit, als die Gundremminger Vereine noch einen Faschingsumzug veranstalteten und erinnert an den germanischen Sippenführer und Gründer der Siedlung namens Guntram, was „der Kampf-Rabe“ bedeutet.

Dann gibt es natürlich auch die Narrenzünfte der schwäbisch-alemannischen Fasnacht mit ihren nicht weniger eigentümlichen Namen und Rufen. Ein „Hio“ oder „Helau“ gibt es bei ihnen nicht, und es sind Narren- und keine Schlachtrufe. Man ziehe ja nicht in die Schlacht oder es werde jemand geschlachtet. So heißt es, dass in Haldenwang durch die Nähe der Barone, viele der Bewohner in deren Lohn und Brot standen und dadurch relativer Wohlstand herrschte. Dadurch sei in der umliegenden Bevölkerung gewisser Neid entstanden: „Wenn dia im Schloss doba an Furz deand, nau sprengat dia dau donda“ - nicht nur der Neckname der Haldenwanger, sondern auch der Name der Narrenzunft „Haldawang’r Furzafang’r habe darin seinen Ursprung, wie Zunftmeister Uli Deisenhofer erzählt. Der Name der Narrenzunft Feuerpudel Reisensburg wiederum beruht auf einer alten Sage: Im weiten Ried nördlich von Günzburg habe es den „feurigen Pudel“ gegeben, der aufpasste, dass die Bauern von Reisensburg und Riedhausen ihre Grenzpfosten an der Stelle ließen, wo sie hingehörten, erklärt Zunftmeister Michael Baumeister.



Eins ist sicher: Die Narren sind los und ihre Rufe werden in den kommenden Wochen wieder durch die
Straßen hallen.
...



zuletzt bearbeitet 22.01.2016 13:14 | nach oben springen

#2

RE: Was die Rufe der Narren in der Region bedeuten

in Fasching, Karneval 22.01.2016 13:18
von Uschi | 47.006 Beiträge | 49461 Punkte

Jede Zunft hat ihren eigenen Narrenruf.

Die Narrenrufe der schwäbisch-alemannischen Fastnacht sind jüngeren Datums

und analog zu den traditionellen Schlachtrufen (Alaaf, Helau, Ahoi,...) der Karnevalsmetropolen entstanden. Traditionell grüßen die Narren mit einem Juchzen (Jauchzen) was sie als spontanen Ausdruck der Freude verlauten lassen und was sich schriftlich etwa als "Ju-Hu-Hu-Hu" dokumentieren ließe.

Es sind mit der Zeit ganz individuelle Rufe entstanden, die innerhalb der organisierten Fasnacht seit dem Zweiten Weltkrieg bisweilen sogar zum Identifikationsmerkmal geworden sind.

Der bekannteste Ruf der schwäbisch-alemannischen Fasnet, den sich Maskierte und Zivilisten zurufen, ist „Narri-Narro“.

Gut ist das es einen Umzug Zettel gibt denn wehe , Wehe, wenn ein junges Mädchen der Hexe oder dem Narr nicht antworten kann. Dann gibt's Konfetti oder Sägemehl in die Haare. Oder die Schuhbändel sind weg. Oder die Hexen nehmen ein Mädchen ein Stück mit. Sehr zur Freude aller , weil dann die Mädchen so schön kreischen. Aber keine Angst es geschieht ihnen nichts


warum sie so gerufen werden wissen wohl die wenigsten
aber ich finde es nett zu wissen was gerufen wird

Ich habe da mal einige bei mir in der Homepage gespeichet
die könnt Ihr hier anschauen

http://www.fischer-oberschwaben.de/Fasching/616.html


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#3

RE: Was die Rufe der Narren in der Region bedeuten

in Fasching, Karneval 27.01.2016 00:03
von Gelöschtes Mitglied
avatar

Bei uns heißt es: "Hoooori, hooooori, hoooooori isch die Katz!"



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#4

„Hall die Gail“

in Fasching, Karneval 27.01.2016 16:51
von Elwetritsche | 481 Beiträge | 486 Punkte

Flörsheim am Main

Flerschemer Fassenacht

Jedes Jahr am Fastnachtssonntag beginnt um 13.31 Uhr der Flörsheimer Fastnachtsumzug oder „Fassenachtszuuch“ (zum Teil mit über 3500 Teilnehmern und um die 160 Zugnummern). Regelmäßig übersteigt die Zahl der Gäste die der Einwohner. Im Jahr 2007 berichtete der Hessische Rundfunk sogar von 80.000 Besuchern.

Der Fastnachts- oder Narrenruf „Hall die Gail“ entstammt der Zeit, als im Fastnachtszug noch viele Wagen mit Pferdegespannen fuhren. Er war die Aufforderung an einen Zugwagenlenker inne zu halten bzw. die vor der ausgelassenen Menschenmenge scheuenden Pferde im Zaum zu halten. So übersetzt sich „Hall die Gail“ mit „Halte die Pferde/Gäule!“

http://www.halldiegail.de/FCV_1000.PHP?Fu=004.HTM


Liebe Grüße
Elwe

9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.
Die andere summt die Melodie von Tetris.


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#5

RE: „Hall die Gail“

in Fasching, Karneval 27.01.2016 17:03
von Uschi | 47.006 Beiträge | 49461 Punkte

des finde ich super

Der oo, der trinkt gern Ebbelwoi,
Der anner trinkt gern Bier.
De Lui spielt gern Harmonika,
Die Lina gern Klavier.

De Mischel ißt gern Lewwerworscht,
De Heine gern Gemieß.
Die Kät wäscht sich e dutzendmol,
De Jakob nie die Fieß.

Wie sie auch sonst verschieden sind,
Darin sind alle eins:
Daß jeder kommt zum Maskenball
Des KARNEVAL-VEREINS!


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#6

RE: „Hall die Gail“

in Fasching, Karneval 27.01.2016 18:37
von Hessemädle | 4.175 Beiträge | 10218 Punkte

Bei uns in Griesheim ruft ein jeder "Hie Schlott"


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#7

RE: „Hall die Gail“

in Fasching, Karneval 05.02.2016 08:24
von Elwetritsche | 481 Beiträge | 486 Punkte

Heute auf hessenschau.de gefunden.

Zitat
Äla, Hä-Hopp und Schurri - Wo rufen die Narren was?

In Frankfurt oder der Fastnachtshochburg Seligenstadt kann man mit dem klassischen "Helau" nichts falsch machen. Anderswo in Hessen schon. Da heißt es "Dibborsch Äla" oder "Föllsch Foll Hinein". Was rufen die Narren wo? Und was hat das alles zu bedeuten? Ein Überblick.

Neben dem klassischen "Helau" gibt es in einigen Regionen Hessens ganz eigene Narrenrufe. In manchen Städten konkurrieren sogar mehrere nebeneinander. Eine Auswahl:

Darmstadt - "Hä - Hopp!"

Die meisten Karnevalsvereine in Darmstadt rufen kurz und knapp: "Hä - Hopp". Seinen Ursprung soll der Ruf im Jahr 1790 haben. Damals stellte der Landgraf von Hessen-Darmstadt ein Reiter-Regiment auf, das später in Darmstadt stationiert war. Mit dem Ruf "Hä - Hopp" trieben die Reiter ihre Pferde an.

Dieburg - "Dibborsch - Äla!"

Den Ruf "Dibborsch (Dieburg) Äla" gibt es seit 1935. Zuvor war es in Dieburg üblich, dreimal "Hoch!" zu rufen. Bei "Äla" handelt es sich nach Angaben des Dieburger Karnevalvereins um einen Ruf, mit dem früher Gänse angelockt wurden. Er wird auch in einem alten Dieburger Fastnachtslied thematisiert: "Die Äla, die Äla, die Äla unn die Gänsercher, die häwwe lange Schwänzercher ...". Mit ihrem Ruf "Äla" wollten sich die Dieburger offenbar auch von dem weit verbreiteten "Helau" abgrenzen.

Fulda - "Föllsch Foll - Hinein!"

Lange Zeit richtete sich der Schlachtruf in Fulda nach dem Ruf, den der jeweilige Prinz vorgab, wie Jan Frühauf von der Fuldaer Karnevalgesellschaft erklärt. Damit war 1983 Schluss. In jenem Jahr etablierte sich der Ruf "Föllsch Foll - Hinein" und das Durcheinander hatte ein Ende. Die Bedeutung: "Fuldisches Fulda - Hinein". Der Spruch soll laut Frühauf einerseits eine große Verbundenheit mit Fulda deutlich machen und gleichzeitig mit dem "Hinein" eine fröhliche Zustimmung signalisieren. Etwa: "Da machen wir mit, da wollen wir hin". Daneben gibt es in den einzelnen Stadtteilen und Vereinen eigene Schlachtrufe.

Fritzlar - "Alle - Wille!"

"Alle Wille" leitet sich ab von "Alleweil kommen sie" und etablierte sich bei einem der ersten Fritzlarer Rosenmontagsumzüge in den 50er Jahren. Wie Heike Braun vom Verein "Die Eddernarren" erklärt, warteten die Narren damals ungeduldig auf den verspäteten Zug. Als er endlich eintraf, riefen sie: "Alleweil kommen sie!". Der Fritzlarer Narrenruf war geboren. Nachbardörfer haben übrigens wieder eigene Rufe.

Offenbach - "Hallau!"

Warum in Offenbach irgendwann aus "Helau" "Hallau" wurde, weiß selbst der Offenbacher Karnevalverein nicht ganz genau. Gerüchten zufolge hat ein Prinz unter Alkoholeinfluss das "Helau" nicht mehr so ganz hinbekommen - und die Gefolgschaft übernahm den missglückten Ruf. Klaus Kohlweyer, Vorsitzender des Offenbacher Karnevalvereins, glaubt hingegen, dass "Hallau" dem Offenbacher Zungenschlag schlichtweg leichter fällt.

Eine Sonderregelung gibt es übrigens auch im Stadtteil Bürgel. Dort rufen die Narren "Gud' Stuss - Ahoi". Der Stadtteil liegt direkt am Main. Den Erzählungen nach wurde das "Ahoi" von den Mainfischern übernommen.

Volkmarsen - "Schurri!"

In Volkmarsen (Waldeck-Frankenberg) rufen die Narren "Schurri". Wie die Volkmarser Karnevalsgesellschaft erklärt, handelt es sich bei dem Ruf wortwörtlich um einen Schlachtruf. "Schurri Schurri" bedeute so viel wie "Ran an den Feind" und soll einst der Schlachtruf von in der Region stationierten Soldaten gewesen sein. Heute verbreitet "Schurri" nicht mehr Angst und Schrecken, sondern wird - im Gegenteil - als "Herzlich Willkommen" interpretiert.

Und was bedeutet jetzt eigentlich Helau?

Eindeutig geklärt ist das nicht, wie Uwe Forstmann vom Großen Rat der Karnevalvereine Frankfurt erklärt. Die einen glauben, dass "Helau" seinen Ursprung in einem Hirtenruf hat. Es könnte sich aber auch vom kirchlichen "Halleluja" ableiten oder sich auf "Hölle auf" beziehen? Schließlich sollten mit der Fastnacht früher böse Geister und mit ihnen der Winter vertrieben werden.


Liebe Grüße
Elwe

9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.
Die andere summt die Melodie von Tetris.


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#8

RE: „Hall die Gail“

in Fasching, Karneval 01.03.2019 19:52
von Gelöschtes Mitglied
avatar

Und wer kennt das auch: "Hoooori, hooooori, hoooooori isch die Katz!"


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