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#26

RE: Adventskalender 2022

in Adventskalender 2022 03.12.2022 07:57
von Uschi | 47.009 Beiträge | 49468 Punkte



Advent
von Hilde Fürstenberg

Im Tale sind die Blumen nun verblüht
Und auf den Bergen liegt der erste Schnee.
Des Sommers Licht und Wärme sind verglüht,
In Eis verwandelt ist der blaue See.

Wie würde mir mein Herz in Einsamkeit
Und in des Winters Kälte angstvoll gehen,
Könnt ich in aller tiefen Dunkelheit
Nicht doch ein Licht in diesen Tagen sehn.

Es leuchtet fern und sanft aus einem Land,
Das einstens voll von solchen Lichtern war,
Da ging ich fröhlich an der Mutter Hand
Und trug in Zöpfen noch mein braunes Haar.

Verändert hat die Welt sich hundertmal
In Auf und Ab - doch sieh, mein Lichtlein brennt!
Durch aller Jahre Mühen, Freud und Qual
Leuchtet es hell und schön: Es ist Advent!


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#27

RE: Adventskalender 2022

in Adventskalender 2022 03.12.2022 20:28
von Uschi | 47.009 Beiträge | 49468 Punkte

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Bild entfernt (keine Rechte)

Advent
Leise fällt der erste Schnee
zugefroren ist der See,
früh beginnt es ein zu dunkeln,
helle Sterne am Himmel funkeln.

Die Weihnachtsstimmung fängt nun an,
mit Kerzen, Licht und Marzipan.
Der Duft der Plätzchen aus der Küche,
verbreiten herrliche Gerüche.

Du liebe, gute Adventszeit,
wir sind für Wehnachten bereit.
Wir lassen unsere Sorgen sein,
und freuen uns aufs Christkindlein.
Autor: Doris Jäger

Bild entfernt (keine Rechte)

Auf dem Weihnachtsmarkt
Ein Weihnachtsmarkt ist wunderschön,
dort kannst du gut spazieren geh`n.
Auf Tischen stehen viele Kerzen
in Form von Sternen oder Herzen.
Lebkuchenduft ist überall,
von fern ertönt ein froher Schall.
Die Bläser spielen schöne Lieder,
Spatzen schütteln ihr Gefieder.
Du kannst Geschenke hier entdecken
und an der Zuckerwatte schlecken.
Vom heißen Tee wird dir ganz warm,
nach Hause geh`n wir Arm in Arm.


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#28

RE: Adventskalender 2022

in Adventskalender 2022 04.12.2022 05:44
von Uschi | 47.009 Beiträge | 49468 Punkte

2. Advent und es schneit und schneit und schneit!

Bild entfernt (keine Rechte)

Da kommt mir unweigerlich das Gedicht von Friedrich Güll in den Sinn, das früher in jedem Lesebuch der Grundschulen stand.

Der erste Schnee

Ei, du liebe, liebe Zeit,
ei, wie hat´s geschneit, geschneit!
Rings herum, wie ich mich dreh´ ,
nichts als Schnee und lauter Schnee.
Wald und Wiesen, Hof und Hecken,
alles steckt in weißen Decken.
Und im Garten jeder Baum,
jedes Bäumchen voller Flaum!
Auf dem Sims, dem Blumenbrett
liegt er wie ein Federbett.
Auf den Dächern um und um
nichts als Baumwoll´ rings herum.

Und der Schlot vom Nachbarhaus,
wie possierlich sieht er aus:
Hat ein weißes Müllerkäppchen,
hat ein weißes Müllerjöppchen!
Meint man nicht, wenn er so raucht,
dass er just sein Pfeifchen schmaucht?

Und im Hof der Pumpenstock
hat gar einen Zottelrock
und die ellenlange Nase
geht schier vor bis an die Straße.
Und gar draußen vor dem Haus!
Wär´ nur erst die Schule aus!

Aber dann, wenn´ s noch so stürmt,
wird ein Schneemann aufgetürmt,
dick und rund und rund und dick,
steht er da im Augenblick.
Auf dem Kopf als Hut ´nen Tiegel
und im Arm den langen Prügel
und die Füße tief im Schnee
und wir rings herum, juhe!

Ei, ihr lieben, lieben Leut´,
was ist heut´ das eine Freud´!

Geschrieben wurde es Mitte des 19.Jahrhunderts. Manche der Wörter in diesem Gedicht sind heute nicht mehr in Gebrauch.

Wer weiß heute noch, was „possierlich“ ist oder was „schmaucht“ bedeutet? Was ist ein Pumpenstock? Was bedeutet „schier“?

Trotzdem gibt es beim Lesen des Gedichtes keine Verständnisprobleme. Es spiegelt wunderbar wider wie Schnee Vertrautes verändert. Und die Freude der Kinder über den ersten Schnee versteht auch heute noch jeder.

Also nix wie raus und einen Schneemann gebaut!

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zuletzt bearbeitet 04.12.2022 05:46 | nach oben springen

#29

RE: Adventskalender 2022

in Adventskalender 2022 04.12.2022 11:44
von Hessemädle | 4.177 Beiträge | 10222 Punkte

Dezember

Er ist der letzte von zwölf Brüdern.
Des Jahres Pforte schließt er zu.
Was du gewonnen hast an Gütern
Und was verloren, zähle du!
Doch wäge strenger und besonnen,
Und schließ genaue Rechnung ab,
Was du an Weisheit hast gewonnen,
Und was an Torheit sich ergab.

Heinrich Hoffmann
1809-1894


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#30

RE: Adventskalender 2022

in Adventskalender 2022 04.12.2022 17:09
von Uschi | 47.009 Beiträge | 49468 Punkte

Ihr Kinder, stellt die Schuh'oder eure Socken hinaus,
Bild entfernt (keine Rechte)

Denn heute kommt der Nikolaus.
Und wart ihr immer gut und brav,
Dann lohnt's euch Nikolaus im Schlaf.
Er bringt euch Äpfel, Feigen, Nüss'
Und gutes Backwerk, zuckersüß.
Doch für das böse, schlimme Kind
Legt er die Rute hin geschwind.
Autor: unbekannt


Nun habe ich mal genau geschaut
wie denn der Nikolaus wirklich kommt
ob er immer noch mit seinem Schlitten
vorgefahren kommt
oder ob es gar mit einem Schneemobil vorgefahren kommt

Bild entfernt (keine Rechte)

ja und was macht er wenn es keine Schnee hat
also bei uns hat es in diesem Dezember noch nicht geschneit

ja ganz richtig den Nikolaus ist ein ganz moderner geworden
er kommt mit dem Motorrad

Bild entfernt (keine Rechte)


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#31

RE: Adventskalender 2022

in Adventskalender 2022 04.12.2022 18:22
von BlattimWind | 4.578 Beiträge | 8561 Punkte

Zitat von Uschi im Beitrag #30

Denn heute kommt der Nikolaus.


@Uschi
Dein Nikolausi ist dieses Jahr ein wenig früh dran, wenn er heute, am 4. Dezember schon die geputzten Schuhe aufsucht...
Das macht sicher das Motorrad - ist halt viel schneller als so'n altmodischer Schlitten...


Die Fähigkeit, im Frieden mit anderen Menschen und mit der Welt zu leben, hängt sehr weitgehend von der Fähigkeit ab, im Frieden mit sich selbst zu leben. [Thich Nhat Hanh]
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#32

RE: Adventskalender 2022

in Adventskalender 2022 04.12.2022 18:52
von Uschi | 47.009 Beiträge | 49468 Punkte

@BlattimWind
ich habe am 29.11.also fast am Anfang geschrieben das ich immer einen
halben Tag früher mache
bin weil ich Morgens keine Zeit für viel suchen und basteln ect habe
das hast du bestimmt übersehen.

Kleine Kinder kommen hier eh nicht
und Erwachsene verstehen es schon
noch dazu kommt das da wo du wohnst es auch wieder anderst gemacht wird
bei uns war so das wir die Stiefel oder Socken am 5. abends vor die Türe brachten.
Der Stiefel war dann am anderen Morgen gefüllt.Also kein Nikolaus zu sehen
Als ich dann hier wohnte und die Kinder da waren kamen 3-4 Knecht Ruprecht
und 1 Nikolaus Mann also da bin sogar ich erschrocken.aber da sie ja
in vielen Wohnungen sein wollten fingen sie schon am 3. bis 6. an.
Die vielen habe ich dann am anderen Jahr abbestellt,da hatten die Kinder ja mehr Angst als
das es Spass machte.
Also Nikolaus ist immer auch eine Überraschung
Bild entfernt (keine Rechte)



zuletzt bearbeitet 04.12.2022 19:12 | nach oben springen

#33

RE: Adventskalender 2022

in Adventskalender 2022 05.12.2022 08:18
von Uschi | 47.009 Beiträge | 49468 Punkte

Aus dem Fenster schau ich raus,
Suche nach dem Nikolaus.
Ist das seine Zipfelmütze?
Nein, das ist die Kirchturmspitze!
Sieht das wie sein Rucksack aus?
Nein, es ist der Baum vorm Haus!
Dort sein Bart so lang und weiß …
Ist ein Zapfen ganz aus Eis!
Sieh doch nur die Stiefel an!
Sie gehörn dem Nachbarsmann!
Doch da winkt mir einer zu!
Nikolaus, ja das bist du!

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#34

RE: Adventskalender 2022

in Adventskalender 2022 05.12.2022 16:32
von Uschi | 47.009 Beiträge | 49468 Punkte

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Sankt Nikolaus
Am 6. Dezember kommt Sankt Nikolaus
zu jedem Christenkind ins Haus.
Er füllt auch gerne Stiefel an,
mit Süßigkeiten, wenn er kann.

Zur Christnacht fährt er mit dem Schlitten
und bringt, worum die Kinder bitten,
zu Kindern in die Welt hinaus,
als Weihnachtsmann und Santa Claus.

Wo’s Christkind nicht beschenken darf,
dorthin bringt Santa Claus im Schlaf
Geschenke durch den Kamin.
Dort hängen Kinder Socken hin

für Father Christmas und Papa Noel.
Väterchen Frost ist nicht so schnell.
Er kommt erst in der Neujahrsnacht
mit seiner liebevollen Fracht.

Sankt Nikolaus hat viele Namen,
doch er bleibt stets in seinem Rahmen,
er bringt den Kindern schöne Sachen,
die ihnen große Freude machen.
Autor: Vera-Regina aus Österreich
------------------------------------




Von drauß vom Walde komm ich her.
ich muß Euch sagen es weihnachtet sehr!
Allüberall auf den Tannenspitzen
sah ich goldene Lichtlein blitzen.
und droben aus dem Himmelstor
sah mit großen Augen das Christkind hervor.
und wie ich so strolcht durch den finsteren Tann,
da rief's mich mit heller Stimme an:
Knecht Rupprecht, rief es alter Gesell,
hebe die Beine und spute dich schnell
Die Kerzen fangen zu brennen an,
das Himmelstor ist aufgetan.
Alt und Junge sollen nun
von der Jagd des Lebens einmal ruhn.
und morgen flieg ich hinab zur Erden,
denn es soll wieder Weihnachten werden!
Ich sprach: O lieber Herre Christ,
Meine Reise fast zu Ende ist.
Ich soll nur noch in diese Stadt,
Wo's eitel gute Kinder hat.
Hast denn das Säcklein auch bei dir?
Ich sprach: Das Säcklein, das ist hier,

Bild entfernt (keine Rechte)

Denn Äpfel, Nuß und Mandelkern
essen fromme Kinder gern.
Hast denn die Rute auch bei dir?
Ich sprach: die Rute die ist hier.
Doch für die Kinder, nur die schlechten,
die trifft sie auf den Teil, den rechten.
Christkindlein sprach: So ist es recht.
So geh mit Gott, mein treuer Knecht!
von Theodor Storm



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zuletzt bearbeitet 05.12.2022 16:35 | nach oben springen

#35

RE: Adventskalender 2022

in Adventskalender 2022 06.12.2022 07:45
von Uschi | 47.009 Beiträge | 49468 Punkte

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Liebesgedicht zum Nikolaus
von Carmen Hässler
Heut ist der Tag des Nikolaus
Tatst Du auch Deine Schuhe raus?

Schlich bei Dir ums Haus, Dich nicht aufzuwecken
Doch konnt ich sie leider nirgends entdecken

In Deine Schuhe, diese großen
Hätt ich so gern was hineingegossen

Doch wären sie eh nicht groß genug
Für all das was ich bei mir trug

Drum schütt ich verbal nun über Dir aus
Was ich abladen wollte, vor Deinem Haus:

Mein liebendes Herz möcht’ ich Dir schenken,
dazu noch mein inniges An-Dich-Denken

Ein Päckchen mit meinem ganzen Vertrauen
Und ein großes Paket voll Du-kannst-auf-mich-bauen

Eine Flasche Verständnis möchte ich Dir geben
Und ein Behältnis voll glückliches Leben

Den Wunsch dass sich Deine Träume erfüllen
Den wollt ich in goldene Folie hüllen

Und Eine Schachtel voller wildem Verlangen
Wäre an Deinem Türgriff gehangen.

Die Kiste Erinnerungen wiegt schon recht schwer
Der Dank dafür mindestens ebenso sehr.

Um mein Gefühl hab ich eine Schleife gebunden
Mit der Aufschrift so schön, dass wir uns gefunden!

Hübsch verpackt hätt ich die Hoffnung auf ne Zukunft mit Dir
In ein Regenbogen-Glitzer-Papier

Obendrauf das Geschenk mit der Zärtlichkeit drin
Und dem Versprechen, dass ich jederzeit für Dich da bin

Alles Schöne der Welt wollt ich vor Deine Tür legen
Glück, Freude, Gesundheit, von Deinem Engel den Segen

Ein Schmuckkästchen, mit dem Wertvollsten was jetzt noch bliebe:
Von mir nur für Dich – meine ganze Liebe.


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#36

RE: Adventskalender 2022

in Adventskalender 2022 06.12.2022 17:41
von Uschi | 47.009 Beiträge | 49468 Punkte

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so nun kann sich der Nikolaus wieder erholen

seine Rentiere sind auch versorgtBild entfernt (keine Rechte)

und hoffentlich hat er keines der Kinder vergessen

Bild entfernt (keine Rechte)


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#37

RE: Adventskalender 2022

in Adventskalender 2022 07.12.2022 08:39
von Uschi | 47.009 Beiträge | 49468 Punkte

Bis Weihnachten ist's nicht mehr weit
von Rolf Krenzer


Dicke rote Kerzen, Tannenzweigduft,
und ein Hauch von Heimlichkeiten liegt jetzt in der Luft.
Und das Herz wird weit. Macht euch jetzt bereit:
Bis Weihnachten, bis Weihnachten ist's nicht mehr weit.
Schneidern, Hämmern, Basteln überall im Haus.
Man begegnet hin und wieder schon dem Nikolaus.
Ja, ihr wißt Bescheid! Macht euch jetzt bereit:
Bis Weihnachten, bis Weihnachten ist's nicht mehr weit.
Lieb verpackte Päckchen überall versteckt,
und die frisch geback'nen Plätzchen wurden schon entdeckt.
Heute hat's geschneit! Macht euch jetzt bereit:
Bis Weihnachten, bis Weihnachten ist's nicht mehr weit.
Menschen finden wieder füreinander Zeit.
Und es klingen alte Lieder durch die Dunkelheit.
Bald ist es soweit. Macht euch jetzt bereit:
Bis Weihnachten, bis Weihnachten ist's nicht mehr weit.

Bild entfernt (keine Rechte)


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#38

RE: Adventskalender 2022

in Adventskalender 2022 07.12.2022 17:04
von Uschi | 47.009 Beiträge | 49468 Punkte

Bild entfernt (keine Rechte)

huch was macht den der grüne Grinch hier Bild entfernt (keine Rechte)
will er uns das Weihnachtsfest vermiesen ?

man sagt

Eine grüne Kreatur, Grinch genannt, steht mit Weihnachten auf Kriegsfuß und will den Bewohnern von Whoville das Fest gründlich verderben. Er lebt einsam in seiner Höhle und hasst alles, was Freude macht. Doch die achtjährige Cindy Lou kommt hinter sein dunkles Geheimnis. Sie möchte das Weihnachtsfest retten und dem Grinch dabei helfen, Weihnachten schätzen zu lernen. Doch bis es dazu kommt, steht ein großes Abenteuer bevor.

Bild entfernt (keine Rechte)

Der Grinch: Ausstrahlung an Weihnachten im Fernsehen

Aktuell stehen diese Termine fest:
SUPER RTL zeigt "Der Grinch" am 09.12.2022 um 20.15 Uhr und am 10.12.2022 um 22.00 Uhr.
Bei VOX läuft "Der Grinch" am 24.12.2022 um 16:05 Uhr und am 25.12.2022 um 06:55 Uhr.
Wer den Film streamen möchte, wird aktuell bei Netflix fündig.
Bei Amazon Prime, Sky und iTunes kann der Film gegen eine Gebühr ausgeliehen werden.



zuletzt bearbeitet 07.12.2022 17:08 | nach oben springen

#39

RE: Adventskalender 2022

in Adventskalender 2022 08.12.2022 08:47
von Uschi | 47.009 Beiträge | 49468 Punkte

jedes Jahr an Weihnachten
werde ich ganz besonders an meine Oma erinnert
denn meine Oma hat Hilda geheißen

ein Stück Erinnerung die aber nicht mehr weh macht
einfach schön zurück an die Begegnungen mit Ihr zu denken


Bild entfernt (keine Rechte)

Hildabrötchen:
• 300 g Weizenmehl (Type 550)
• 125 g Zucker
• 1 Ei
• 150 g Butter, kalt
• 200 g Himbeergelee
• 1 Eiweiß
• 3 EL Hagelzucker
du brauchst einen Ausstecher
Wellenausstecher, rund (ca. 10 cm Durchmesser)
Zubereitung
1.
Für die Hildabrötchen das Weizenmehl durchsieben und zusammen mit dem Zucker, dem Ei und der kalten Butter zu einem festen Teig verkneten. Aus dem Teig zwei Kugeln formen, in Frischhaltefolie einwickeln und für 30 Minuten in den Kühlschrank legen.
2.
Die erste Teigkugel auf einer mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche 3 mm dick ausrollen. Den Teig einem runden Wellenausstecher ausstechen. Die runden Keksteige auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben.
3.
Den zweiten Teig ebenfalls auf einer mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche 3 mm dick ausrollen und rund ausstechen, sodass die gleiche Menge an Keksen entsteht. Mit einem deutlich kleineren runden Ausstecher in jeden Keks mittig ein Loch ausstechen. Die Kekse auf dem Backblech vorsichtig mit etwas Wasser einpinseln und den zweiten Keks oben aufsetzen.
4.
Die Marmelade mit 3 EL heißem Wasser glattrühren und ggf. durch ein Sieb streichen, um kleine Kerne zu separieren. Die Marmelade in das ausgestochene Loch der Kekse geben.
5.
Die Hildabrötchen in einem vorgeheizten Backofen bei 165 °C für 12-15 Minuten leicht goldbraun backen.
6.
Das Eiweiß mit vier EL Wasser schlagen und die noch heißen Hildabrötchen damit einpinseln. Sofort mit dem Hagelzucker bestreuen. Hierbei darauf achten, dass möglichst wenig Hagelzucker auf der Marmelade landet. Marmelade oder Konfitüre zwischen zwei Teighälften schmeckt natürlich grundsätzlich.



zuletzt bearbeitet 08.12.2022 08:49 | nach oben springen

#40

RE: Adventskalender 2022

in Adventskalender 2022 08.12.2022 11:02
von Anita | 138 Beiträge | 475 Punkte

Vielen Dank für deine tägliche Mühe♥️
Sehr schön, dass du das Rezept mit eingestellt hast. Ich speichere es mir ab und werde den Teig ausprobieren. Mein gestriger Backerfolg von Hildaplätzchen war nicht besonders schmackhaft. Irgendwie war das viele Eigelb daran schuld.


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#41

RE: Adventskalender 2022

in Adventskalender 2022 08.12.2022 17:33
von Uschi | 47.009 Beiträge | 49468 Punkte

Adventsmärchen für Wichtelfans – Weihnachtswichtel.


In der Adventszeit sind sie heimlich unterwegs. Aufgepasst und psst!
Bild entfernt (keine Rechte)Bild entfernt (keine Rechte)
Bild entfernt (keine Rechte) Hinten im Hellerwald bei der großen Distelwiese lebten die Waldwichtel Joki, Jon und Jakob. Gemeinsam mit ihrer Freundin Tilla, der kleinen Hexe, führten sie ein aufregendes Waldleben. Dennoch wollten sie zu gerne auch einmal die kleine Stadt am Rande des Waldes besuchen. Schön sollte es dort in den Menschenhäusern sein. Besonders zur Weihnachtszeit.
„Wir wollen auch Weihnachten haben“, sagten sie.
Viel wussten die vier Waldfreunde nicht über dieses ‚Weihnachten‘. Nur dass es im Winter stattfand, dass es Kerzenlicht gab, Musik, Naschereien und dass sich die Menschenkinder sehr darauf freuten. Und noch vieles hörten sie in jenen Tagen. Da waren Männer, die ‚Weihnachts‘-Bäume fällten, Kinder, die Tannenzapfen für die ‚Weihnachts‘-Krippe sammelten, und die Waldtiere freuten sich auf ihre ‚Weihnachts‘-Fütterung.
Eines Tages dann lernten sie, dass es auch Weihnachtswichtel gab. Die hatten die Aufgabe, Kindern zur Weihnachtszeit heimlich eine Freude zu bereiten.
Joki, Jon und Jakob freuten sich riesenwichtelmäßig darüber.
„Juchhu, wir sind nicht nur Waldwichtel. Nein, Weihnachtswichtel sind wir auch“, jubelten sie und beschlossen, nun endlich in die Stadt zu ziehen. „Es ist unsere Aufgabe, Weihnachtswichtel zu sein.“
„Und ich?“, fragte Tilla. „Gibt es auch Weihnachtshexen?“
„Ganz bestimmt“, sagte Jon großzügig. „Oder wie sonst, glaubst du, sollen die Waldwichtel in die Städte kommen? Du musst uns auf deinem Hexenbesen zu den Kindern fliegen.“
„Au fein!“ Tilla freute sich, und am nächsten Tag machten sich die vier Freunde auf den Weg in die kleine Stadt.
Ja, und was dann passierte, ist eine Geschichte für sich. Komisch war nur, dass sich in jenen Tagen viele Bewohner der Stadt mächtig wunderten, weil urplötzlich und klammheimlich kleine Überraschungspäckchen, Bild entfernt (keine Rechte)die ein bisschen nach Wald rochen, vor ihren Haustüren lagen.
© Elke Bräunling



zuletzt bearbeitet 08.12.2022 17:45 | nach oben springen

#42

RE: Adventskalender 2022

in Adventskalender 2022 09.12.2022 07:59
von Uschi | 47.009 Beiträge | 49468 Punkte

Man nennt sie: Die stille, die staade Zeit,

doch überall macht sich große Hektik breit.
Überall herrscht geschäftiges Treiben
und keiner hat Zeit - um zu verweilen.
In den Strassen, in den Gassen
überall sieht man die Menschen hasten.
Die Stuben werden festlich geschmückt,
was vorallem die Kinder entzückt.
Die Weihnachtskrippe wird hervor geholt,
schnell wird aus dem Wald noch frisches Moos geholt,
und in der Luft liegt ein Hauch von Tanneduft.
Eifrig werden Plätzchen gebacken,
ach, es fehlen noch so viele Sachen.
Doch bei all der Geschäftigkeit
vergisst man leider ganz die
Besinnlichkeit

von Monika Moser
--------------
na das will ich nun nicht Hoffen
bei all der Geschäftigkeit
ist bestimmt noch Platz für besinnliche Stunden

Bild entfernt (keine Rechte)


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#43

RE: Adventskalender 2022

in Adventskalender 2022 09.12.2022 16:52
von Uschi | 47.009 Beiträge | 49468 Punkte

Der kleine Bär und der Weihnachtswichtel


Adventsmärchen für Kinder und jung gebliebene Erwachsene
oder zum Ezählen für die Kinder oder gar die Enkelkinder


Einen Weihnachtsmarkt hat der kleine Bär noch nie kennen gelernt.
Aber kann er das, was ihm der fremde Wichtel über die Menschen auf dem Weihnachtsmarkt erklärt, wirklich für bare Münze nehmen?
„Was immer das auch ist“, sagte der kleine Bär. „Es gefällt mir!“
Er saß am Fuße der Burgruine und schaute hinunter zum Marktplatz der kleinen Stadt. Der war bunt geschmückt mit einer Lichtertanne, bunten Buden und einem Karussell mit weißen Pferden. Vor dem Rathaus standen festlich gekleidete Männer mit Blasinstrumenten, daneben hatte sich der Drehorgelmann aufgestellt. Abwechselnd schickten sie Musik über den Platz in die Stadt und zur Burg in den Wald hinauf.
Schön war das! Der kleine Bär wusste nicht, wohin er zuerst schauen und lauschen sollte. So viel los war dort unten! Von allen Seiten kamen Menschen. Sie lachten, unterhielten sich und hatten Spaß mit den Buden, dem Karussell und der Musik. Sie aßen und tranken und sangen Lieder. Und überall glitzerte und schimmerte es.
Der kleine Bär staunte. „Was ist das?“, brummte er. „Was feiern die Menschen?“
„Das ist ein Weihnachtsmarkt“, antwortete eine Quäkstimme neben ihm. „Es ist Advent und die Menschen freuen sich.“Bild entfernt (keine Rechte)
„Freust du dich auch?“ Der kleine Bär sah den fremden kleinen Kerl erstaunt an. Witzig sah der aus in seinem erdbraunen Gewand, der Mütze mit dem kleinen Glöckchen und dem Rucksack, den er auf dem Rücken trug.
„Aber klar doch!“ Das Männlein richtete sich auf und war auf einmal fast so groß wie der kleine Bär. „Ich bin ein Kind dieser Zeit, äh, ich meine, ich bin ein Zwerg dieser Zeit. Weil ich nämlich ein …“ Er klopfte sich stolz auf die Brust. „…ein Weihnachtszwerg, äh, ein Weihnachtswichtel bin.“
„Ach so.“ Der kleine Bär, der sich darunter nichts vorstellen konnte, nickte. „Und was macht ein Weihnachtswichtel?“
„Wichteln. He he“, kicherte der Wichtel. „Den Menschen Freude bereiten. Dafür sorgen, dass sie sich freuen. Weihnachtsfreude bringe ich ihnen.“
Wieder nickte der kleine Bär. „Prima!“, sagte er dann. „Ich will auch Weihnachtsfreude bringen. Jawohl. Ich bin ein Weihnachtsbär und gehe jetzt dort hinunter und feiere auch dieses bunte Fest und ich werde ..“
„Sie werden sich vor dir fürchten, kleiner Bär“, unterbrach ihn der Wichtel.
„Heute auch?“ Die Angst der Menschen hätte der kleine Bär doch beinahe vergessen. „Aber Schmusebären lieben sie“, knurrte er. „Ich bin auch sehr lieb.“
„Hoho! Das weiß nur keiner!“, lachte der Wichtel.
„Dann sag du es ihnen!“ Flehentlich sah der kleine Bär den Wichtel an. „Nur ein einziges winziges Mal möchte ich dieses Weihnachten feiern. Nimm mich mit! Bitte!“ Er überlegte kurz, dann fuhr er fort: „Sag den Menschen, ich sei ein Schmusebär.“
„Hm!“ Der Weihnachtswichtel sah den kleinen Bären prüfend an. Dann kramte er in seinem Rucksack, kicherte und sagte: „Ich könnte dich in einen weihnachtlichen Schneebären verwandeln. Das funktioniert nur, wenn du still hältst. Weihnachtsschneebären bewegen sich nämlich nicht.“
„Das tun Plüschbären auch nicht“, brummte der kleine Bär.
„Du musst auch lächeln. Lieb lächeln“, fuhr der Wichtel fort und lächelte.
Der kleine Bär zögerte. Doch er wollte wirklich zu gerne bei den Menschen sein. Und bei diesem bunten Fest.
„Einverstanden. Ich werde mich nicht bewegen und ich werde lieb lächeln. Und nun lass uns gehen!“
„Aber ja doch, aber klar doch.“ Wieder kicherte der Wichtel und es klang, fand der kleine Bär, irgendwie sehr übermütig.
Daran erinnerte er sich auch wenig später, als er, mit Schneepuder bestreut, Adventsschmuck um den Hals und einem Adventskranz auf dem Kopf reglos auf dem glitzerhellen Weihnachtsmarkt neben einer Würstchenbude saß und lieb lächelte und lächelte und … und sich dabei fest vornahm, künftig dieses ‚Weihnachten’ lieber mit seinen Freunden im Wald zu feiern.
© Elke Bräunling

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#44

RE: Adventskalender 2022

in Adventskalender 2022 10.12.2022 08:31
von Uschi | 47.009 Beiträge | 49468 Punkte

Ich wünsche mir ein Schaukelpferd

Bild entfernt (keine Rechte)

Ich wünsche mir ein Schaukelpferd,
Eine Festung und Soldaten
Und eine Rüstung und ein Schwert,
Wie sie die Ritter hatten.

Drei Märchenbücher wünsch' ich mir
Und Farben auch zum Malen
Und Bilderbogen und Papier
Und Gold- und Silberschalen.

Und weisse Tiere auch von Holz
Und farbige von Pappe,
Und einen Helm mit Federn stolz
Und eine Flechtemappe.

Ein Domino, ein Lottospiel,
Ein Kasperletheater,
Auch einen neuen Pinselstiel
Vergiss nicht, lieber Vater!

Bild entfernt (keine Rechte)

Auch einen grossen Tannenbaum,
Dran hundert Lichter glänzen,
Mit Marzipan und Zuckerschaum
Und Schokoladenkränzen.

Bild entfernt (keine Rechte)

Doch dünkt dies alles euch zu viel,
Und wollt ihr daraus wählen,
So könnte wohl der Pinselstiel
Und auch die Mappe fehlen.

Ein Zelt und sechs Kanonen dann
Und einen neuen Wagen
Und ein Geschirr mit Schellen dran,
Beim Pferdespiel zu tragen.

Ein Perspektiv, ein Zootrop,
Eine magische Laterne,
Ein Brennglas, ein Kaleidoskop -
Dies alles hätt' ich gerne.

Als Hänschen so gesprochen hat,
Sieht man die Eltern lachen:
Was willst du, kleiner Nimmersatt,
Mit all den vielen Sachen?

Wer so viel wünscht, der Vater sprichts:
Bekommt auch nicht ein Achtel -
Der kriegt ein ganz klein wenig Nichts
In einer Dreierschachtel!
Autor: Heinrich Seidel


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#45

RE: Adventskalender 2022

in Adventskalender 2022 10.12.2022 17:48
von Uschi | 47.009 Beiträge | 49468 Punkte

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am 11.12.22 ist der 3.AdventBild entfernt (keine Rechte)

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Herbstliches Lebkuchenmärchen – Ist die Herbstzeit auch schon Lebkuchenzeit?
Wieder einmal zog der Lebkuchengeist übers Land. Er war zufrieden. Alle waren wohl mit Lebkuchen versorgt. Die Läden, die Bäckereien, die Cafés, Kioske, Gaststätten und die großen Supermärkte.
Lebkuchen. Überall konnte man sie kaufen. Sie waren nicht zu übersehen.Bild entfernt (keine Rechte)

Auch dafür hatte der Lebkuchengeist gesorgt. Es war wichtig, dass die Menschen seine Lebkuchen auch gut und sofort entdeckten, wenn sie unterwegs waren zum Einkaufen oder Kaffeetrinken. Großen Lebkuchenappetit sollten sie haben, wenn sie sahen, wie die feinen Leckereien in den Läden auf sie warteten. Und sie sollten sie kaufen und essen. Gleich und sofort.
Wie sehr freute sich der Lebkuchengeist darauf, die ersten Lobrufe zu hören!
„Endlich wieder Lebkuchen!“, würden die Menschen rufen. Und „Ich habe mich so sehr nach frischen Lebkuchen gesehnt“ und „Lebkuchenzeit ist die schönste Zeit im Jahr.“
Ja, genau diese Worte wollte er hören. Sie bargen Lebenskraft für ihn und sein buntes Lebkuchenvolk. Er brauchte sie, um für neuen Nachschub sorgen zu können. Und deshalb spitzte er auch jetzt im Herbst schon sehr die Ohren. Wann würde der erste Mensch seine Freude über die ersten, feinen, leckeren, süßen, besten Lebkuchen auf der Welt äußern?Bild entfernt (keine Rechte)


Der Lebkuchengeist lauschte und lauschte, aber er hörte … nichts. Gar nichts.
Da war niemand, der sich über ihn und seine Kuchengeschenke freute. Auch in den Häusern der Menschen konnte der aufgeregte Geist nirgendwo die bunten Packungen mit den würzigen Kuchen entdecken. Was war da los? Ja, was war geschehen? Sehr aufgeregt war er auf einmal und er wunderte sich sehr.
„Du musst dich nicht wundern“, sagte die Weihnachtsfee. „Die Menschen sind noch nicht auf Weihnachten eingestellt. Sie haben noch keinen Appetit auf Lebkuchen.“
„In meiner Zeit isst man Apfelkuchen und Birnenplunder, Hagebuttenschnitten, Quittentorte, Maronenkuchen und Herbstkekse“, wandte der Herbst ein. „Und das ist gut so. Du bist zu früh, Lebkuchengeist. So einfach ist das.“
So einfach?
Der Lebkuchengeist wollte aufbrausen, doch gerade noch rechtzeitig besann er sich darauf, dass ärgerliche Gedanken der Süße seiner Lebkuchen schadeten.
„Oookay!“, sagte er daher mit einem sehr langen ‚Ooo‘. „Ich werde warten. Aber nicht mehr lange. Einstweilen wünsche ich euch einen guten Appetit mit euren Herbstkuchen und -torten. Auf bald!“
Und damit ihm die Wartezeit nicht zu lange wurde, bediente er sich an der großen Kuchentheke und probierte all die vielen, leckeren Kuchen, die die Menschen im Herbst gerne aßen. Damit war er erst einmal beschäftigt.
© Elke Bräunling


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#46

RE: Adventskalender 2022

in Adventskalender 2022 11.12.2022 05:00
von Uschi | 47.009 Beiträge | 49468 Punkte

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Die weiße Weihnachtsrose
Wenn über Wege tief beschneit
Der Schlitten lustig rennt,
Im Spätjahr in der Dämmerzeit,
Die Wochen im Advent,
Wenn aus dem Schnee das junge Reh
Sich Kräuter sucht und Moose,
Blüht unverdorrt im Frost noch fort
Die weiße Weihnachtsrose.

Kein Blümchen sonst auf weiter Flur;
In ihrem Dornenkleid
Nur sie, die niedre Distel nur
Trotzt allem Winterleid;
Das macht, sie will erwarten still,
Bis sich die Sonne wendet,
Damit sie weiß, daß Schnee und Eis
Auch diesmal wieder endet.

Doch ist's geschehn, nimmt fühlbar kaum
Der Nächte Dunkel ab,
Dann sinkt mit einem Hoffnungstraum
Auch sie zurück ins Grab.

Nun schläft sie gern, sie hat von fern
Des Frühlings Gruß vernommen,
Und o wie bald wird glanzumwallt
Er sie zu wecken kommen!
Autor: Hermann Lingg


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#47

RE: Adventskalender 2022

in Adventskalender 2022 11.12.2022 19:10
von Uschi | 47.009 Beiträge | 49468 Punkte

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Das beste Weihnachtsgeschenk: das Jesuskind
In unsrem Herzen hat die Freude Platz genommen,
denn nun ist die Weihnacht nah herbeigekommen,
wo wir Kinder so viele wunderschöne Gaben
unter dem geschmückten Tannenbaume haben.

Besonders wird das Weihnachtsfest gelingen,
wenn wir auch andren Leuten Freude bringen
mit liebvollen Geschenken, an denen sie ermessen:
Sie sind ja gar nicht einsam, nicht vergessen.

Doch die beste aller Gaben, wie ich finde,
hat Gott geschenkt uns in dem Jesuskinde.
Drum werden wir auch singen und frohlocken
voll Dank beim Jubelklang der Weihnachtsglocken.
Autor: Dieter Faulseit

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#48

RE: Adventskalender 2022

in Adventskalender 2022 12.12.2022 08:35
von Uschi | 47.009 Beiträge | 49468 Punkte

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Die Adventskerzen sind,
ein Zeichen der Hoffnung und des Lichts,
wo sind bessere Zeiten schon bald in Sicht,
drum zünden wir sie nacheinander an,
mit ihnen der Funken Besinnlichkeit auf uns sprang.

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Vier Adventssonntage gehen einher,
sich das zu merken ist nicht schwer,
für jeden Sonntag folgt eine Kerze,
die vierte bleibt bei uns im Herze,
jeder zum vierten Advent noch singt,
damit Weihnachten endlich beginnt.

Bild entfernt (keine Rechte)

Wenn die vierte Adventskerze brennt,
die Zeit nun unaufhaltsam rennt,
Weihnachten folgt nun auf dem Fuße,
tun wir für all die Sünden nun Buße,
ehe ein Neujahrsfest,
uns in eine freudige Zukunft entlässt.

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#49

RE: Adventskalender 2022

in Adventskalender 2022 12.12.2022 17:03
von Uschi | 47.009 Beiträge | 49468 Punkte

Der Tannenbaum Bild entfernt (keine Rechte)

Draußen im Walde stand ein niedlicher kleiner Tannenbaum. Er hatte einen guten Platz; Sonne konnte er bekommen, Luft war genug da, und rings umher wuchsen viele größere Kameraden, sowohl Tannen, als Fichten. Der kleine Tannenbaum wünschte aber so sehnlich, größer zu werden! Er achtete nicht der warmen Sonne und der frischen Luft, er kümmerte sich nicht um die Bauernkinder, die da umhergingen und plauderten, wenn sie herausgekommen waren, um Erdbeeren und Himbeeren zu sammeln. Oft kamen sie mit einem ganzen Topf voll oder hatten Erdbeeren auf einen Strohhalm gereiht; dann setzten sie sich neben den kleinen Tannenbaum und sagten: "Nein! wie niedlich klein ist der!" Das mochte der Baum gar nicht hören.
Im folgenden Jahre war er um ein langes Glied größer, und das Jahr darauf war er um noch eins länger; denn an den Tannenbäumen kann man immer an den vielen Gliedern, die sie haben, sehen, wie viele Jahre sie gewachsen sind.
"O, wäre ich doch so ein großer Baum, wie die andern!" seufzte das kleine Bäumchen; "dann könnte ich meine Zweige so weit umher ausbreiten und mit der Krone in die weite Welt hinausblicken! Die Vögel würden dann Nester in meinen Zweigen bauen, und wenn der Wind wehte, könnte ich so vornehm nicken, gerade wie die andern dort!"
Er hatte gar keine Freude am Sonnenschein, an den Vögeln und an den rothen Wolken, die Morgens und Abends über ihn hinsegelten.
War es dann Winter, und der Schnee lag funkelnd weiß rings umher, so kam häufig ein Hase angesprungen und setzte gerade über den kleinen Baum weg - o, das war ihm so ärgerlich! - Aber zwei Winter vergingen, und im dritten war das Bäumchen so groß, daß der Hase um dasselbe herumlaufen mußte. O, wachsen, wachsen, groß und alt werden: das ist doch das einzig Schöne in dieser Welt, dachte der Baum.
Im Herbste kamen immer Holzhauer und fällten einige der größten Bäume; das geschah jedes Jahr, und der junge Tannenbaum, der nun ganz gut gewachsen war, schauderte dabei; denn die großen, prächtigen Bäume fielen mit Knacken und Krachen zur Erde, die Zweige wurden ihnen abgehauen; die Bäume sahen ganz nackt, lang und schmal aus; sie waren fast nicht mehr zu erkennen. Aber dann wurden sie auf Wagen gelegt, und Pferde zogen sie davon, aus dem Walde hinaus.
Wo sollten sie hin? Was stand ihnen bevor?
Im Frühjahr, als die Schwalben und Störche kamen, fragte der Baum sie: "Wißt Ihr nicht, wohin sie geführt wurden? Seid Ihr ihnen nicht begegnet?"
Die Schwalben wußten nichts, aber der Storch sah nachdenklich aus, nickte mit dem Kopfe und sagte: "Ja, ich glaube wohl! Mir begegneten viele neue Schiffe, als ich aus Aegypten flog; auf den Schiffen waren prächtige Mastbäume; ich darf annehmen, daß sie es waren; sie hatten Tannengeruch; ich kann vielmals grüßen; die prangen, die prangen!"
"O, wäre ich doch auch groß genug, um über das Meer hinfahren zu können! Wie ist das eigentlich, dieses Meer, und wie sieht es aus?"
"Ja, das zu erklären, ist zu weitläufig," sagte der Storch, und damit ging er fort.
"Freue Dich Deiner Jugend!" sagten die Sonnenstrahlen; "freue Dich Deines frischen Wachsthums, des jungen Lebens, das in Dir ist!"
Und der Wind küßte den Baum, und der Thau weinte Thränen über ihn; aber das verstand der Tannenbaum nicht.
Wenn es gegen die Weihnachtszeit ging, wurden ganz junge Bäume gefällt, Bäume, die oft nicht einmal so groß oder gleichen Alters mit diesem Tannenbaum waren, der weder Ruhe noch Rast hatte, sondern immer davon wollte. Diese jungen Bäume, und es waren gerade die allerschönsten, behielten immer alle ihre Zweige; sie wurden auf Wagen gelegt, und Pferde zogen sie davon, aus dem Walde hinaus.
"Wohin sollen die?" fragte der Tannenbaum. "Sie sind nicht größer, als ich, vielmehr war einer da, der war viel kleiner! Weshalb behalten sie alle ihre Zweige? Wo fahren sie hin?"
"Das wissen wir! das wissen wir!" zwitscherten die Sperlinge. "Unten in der Stadt haben wir in die Fenster gesehen! Wir wissen, wohin sie fahren! O, sie gelangen zur größten Pracht und Herrlichkeit, die man nur denken kann! Wir haben in die Fenster gesehen und haben wahrgenommen, daß sie mitten in der warmen Stube aufgepflanzt und mit den schönsten Sachen, vergoldeten Aepfeln, Honigkuchen, Spielzeug und vielen Hunderten von Lichtern geschmückt werden."
"Und dann - ?" fragte der Tannenbaum und bebte in allen Zweigen. "Und dann? Was geschieht dann?"
"Ja, mehr haben wir nicht gesehen! Das war unvergleichlich."
"Ob ich wohl auch bestimmt bin, diesen strahlenden Weg zu betreten?" jubelte der Tannenbaum. "Das ist noch besser, als über das Meer zu ziehen! Wie leide ich an Sehnsucht! Wäre es doch Weihnachten! Nun bin ich groß und ausgewachsen, wie die andern, die im vorigen Jahre weggeführt wurden! - O, wäre ich erst auf dem Wagen! Wäre ich doch in der warmen Stube mit aller Pracht und Herrlichkeit! Und dann -? Ja dann kommt noch etwas Besseres, noch weit Schöneres, weshalb würden sie mich sonst so schmücken! Es muß noch etwas Größeres, noch etwas Herrlicheres kommen -! Aber was? O, ich leide! ich sehne mich! ich weiß selbst nicht, wie mir ist!"
"Freue Dich unser!" sagten die Luft und das Sonnenlicht; "freue Dich Deiner frischen Jugend im Freien!"
Aber er freute sich durchaus nicht und wuchs und wuchs; Winter und Sommer stand er grün, dunkelgrün stand er da; die Leute, die ihn sahen, sagten: "Das ist ein schöner Baum!" Und zur Weihnachtszeit wurde er vor Allen zuerst gefällt. Die Art hieb tief durch das Mark; der Baum fiel mit einem Seufzer zu Boden; er fühlte einen Schmerz, eine Ohnmacht; er konnte gar nicht an irgend ein Glück denken, er war betrübt, von der Heimath scheiden zu müssen, von dem Flecke, auf dem er emporgeschossen war; er wußte ja, daß er die lieben alten Kameraden, die kleinen Büsche und Blumen rings umher, nie mehr sehen würde, ja vielleicht nicht einmal die Vögel. Die Abreise war durchaus nicht angenehm.
Der Baum kam erst wieder zu sich selbst, als er, im Hofe mit andern Bäumen abgepackt, einen Mann sagen hörte: "Dieser hier ist prächtig! Wir brauchen nur diesen!"
Nun kamen zwei Diener in vollem Putz und trugen den Tannenbaum in einen großen, schönen Saal. Rings herum an den Wänden hingen Bilder, und neben dem großen Kachelofen standen große chinesische Vasen mit Löwen auf den Deckeln; da gab es Schaukelstühle, seidene Sophas, große Tische voller Bilderbücher, und Spielzeug für hundertmal hundert Thaler - wenigstens sagten das die Kinder. Und der Tannenbaum wurde in ein großes mit Sand gefülltes Faß gestellt; aber Niemand konnte sehen, daß es ein Faß war, denn es wurde rund herum mit grünem Zeug behängt und stand auf einem großen bunten Teppich. O, wie der Baum bebte! Was wird nun wohl vorgehen? Sowohl die Diener, als die Fräulein schmückten ihn. An einen Zweig hängten sie kleine Netze, ausgeschnitten aus farbigem Papier; jedes Netz war mit Zuckerwerk gefüllt; vergoldete Aepfel und Wallnüsse hingen herab, als wären sie festgewachsen, und über hundert rothe, blaue und weiße Lichterchen wurden in den Zweigen festgesteckt. Puppen, die leibhaftig wie Menschen aussahen - der Baum hatte früher nie solche gesehen - schwebten im Grünen, und hoch oben auf der Spitze wurde ein Stern von Flittergold befestigt; das war prächtig, ganz außerordentlich prächtig.
"Heut Abend," sagten Alle, "heut Abend wird es strahlen!"
"O!" dachte der Baum, "wäre es doch Abend! Würden nur die Lichter bald angezündet! Und was dann wohl geschieht? Ob da wohl Bäume aus dem Walde kommen, mich zu sehen? Ob die Sperlinge gegen die Fensterscheiben fliegen? Ob ich hier festwachse und Winter und Sommer geschmückt stehen werde?"
Ja, er rieth nicht übel! Aber er hatte ordentlich Borkenschmerzen vor lauter Sehnsucht, und Borkenschmerzen sind für einen Baum eben so schlimm, wie Kopfschmerzen für uns Andere.
Nun wurden die Lichter angezündet. Welcher Glanz! Welche Pracht! Der Baum bebte dabei in allen Zweigen so, daß eins der Lichter das Grüne anbrannte; es sengte ordentlich.
"Gott bewahre uns!" schrieen die Fräulein und löschten es hastig aus.
Nun durfte der Baum nicht einmal beben. O, das war ein Grauen! Ihm war so bange, etwas von seinem Schmuck zu verlieren; er war ganz betäubt von all dem Glanze. - Und nun gingen beide Flügelthüren auf - und eine Menge Kinder stürzten herein, als wollten sie den ganzen Baum umwerfen; die ältern Leute kamen bedächtig nach. Die Kleinen standen ganz stumm - aber nur einen Augenblick, dann jubelten sie wieder, daß es nur so schallte; sie tanzten um den Baum herum, und ein Geschenk nach dem andern wurde abgepflückt.
"Was machen sie?" dachte der Baum. "Was soll geschehen?" Und die Lichter brannten bis dicht an die Zweige herunter, und jenachdem sie niederbrannten, wurden sie ausgelöscht, und dann erhielten die Kinder die Erlaubniß, den Baum zu plündern. O, sie stürzten auf ihn ein, daß es in allen Zweigen knackte; wäre er nicht mit der Spitze und mit dem Goldsterne an der Decke befestigt gewesen, so wäre er umgestürzt.
Die Kinder tanzten mit ihrem prächtigen Spielzeug herum, Niemand sah nach dem Baume, ausgenommen das alte Kindermädchen, welches kam und zwischen die Zweige blickte, aber nur, um zu sehen, ob nicht noch eine Feige oder ein Apfel vergessen worden wäre.
"Eine Geschichte, eine Geschichte!" riefen die Kinder und zogen einen kleinen dicken Mann zu dem Baume hin; und er setzte sich gerade unter denselben, "denn da sind wir im Grünen," sagte er, "und der Baum kann besondern Nutzen davon haben, zuzuhören! Aber ich erzähle nur Eine Geschichte. Wollt Ihr die von Ivede-Avede oder die von Klumpe-Dumpe hören, der die Treppen herunterfiel und doch zu Ehren kam und die Prinzessin erhielt?"
"Ivede-Avede!" schrieen Einige, "Klumpe-Dumpe!" schrieen Andere; das war ein Rufen und Schreien! Nur der Tannenbaum schwieg ganz stille und dachte: "Komme ich gar nicht mit, werde ich nichts dabei zu thun haben?" Er war ja mit gewesen, hatte ja geleistet, was er sollte.
Und der Mann erzählte von "Klumpe-Dumpe," welcher die Treppen herunterfiel und doch zu Ehren kam und die Prinzessin erhielt. Und die Kinder klatschten in die Hände und riefen: "Erzähle! erzähle!" Sie wollten auch die Geschichte von Ivede- Avede hören, aber sie bekamen nur die von Klumpe-Dumpe. Der Tannenbaum stand ganz stumm und gedankenvoll; nie hatten die Vögel im Walde dergleichen erzählt. "Klumpe-Dumpe fiel die Treppen herunter und bekam doch die Prinzessin! Ja, ja, so geht es in der Welt zu!" dachte der Tannenbaum und glaubte, daß es wahr sei, weil es ein so netter Mann war, der es erzählte. "Ja, ja! wer kann es wissen! Vielleicht falle ich auch die Treppe herunter und bekomme eine Prinzessin." Und er freute sich darauf, den nächsten Tag wieder mit Lichtern und Spielzeug, Gold und Früchten angeputzt zu werden.
"Morgen werde ich nicht zittern!" dachte er. "Ich will mich recht aller meiner Herrlichkeit freuen. Morgen werde ich wieder die Geschichte von Klumpe-Dumpe und vielleicht auch die von Ivede-Avede hören." Und der Baum stand die ganze Nacht still und gedankenvoll.
Am Morgen kamen der Diener und das Mädchen herein.
"Nun beginnt der Schmuck aufs Neue!" dachte der Baum. Aber sie schleppten ihn zum Zimmer hinaus, die Treppe hinan, auf den Boden, und hier, in einem dunkeln Winkel, wo kein Tageslicht hinschien, stellten sie ihn hin. "Was soll das bedeuten?" dachte der Baum. "Was soll ich hier wohl machen? Was mag ich hier wohl hören sollen?" Und er lehnte sich an die Mauer und dachte und dachte. - - Und er hatte Zeit genug, denn es vergingen Tage und Nächte: Niemand kam herauf; und als endlich Jemand kam, so geschah es, um einige große Kasten in den Winkel zu stellen. Nun stand der Baum ganz versteckt; man mußte glauben, daß er völlig vergessen war.
"Jetzt ist es Winter draußen!" dachte der Baum. "Die Erde ist hart und mit Schnee bedeckt, die Menschen können mich nicht pflanzen; deshalb soll ich wohl bis zum Frühjahr hier in Schutz stehen! Wie wohlbedacht das ist! Wie die Menschen doch so gut sind! - Wäre es hier nur nicht so dunkel und so erschrecklich einsam! - Nicht einmal ein kleiner Hase! - Das war doch so niedlich da draußen im Walde, wenn der Schnee lag und der Hase sprang vorbei; ja, selbst als er über mich hinwegsprang; aber damals konnte ich es nicht leiden. Hier oben ist es doch schrecklich einsam!"
"Pip, pip!" sagte da eine kleine Maus und huschte hervor; und dann kam noch eine kleine. Sie beschnüffelten den Tannenbaum und dann schlüpften sie zwischen seine Zweige.
"Es ist eine gräuliche Kälte!" sagten die kleinen Mäuse. "Sonst ist es hier gut sein! Nicht wahr, Du alter Tannenbaum?"
"Ich bin gar nicht alt!" sagte der Tannenbaum; "es gibt viele, die weit älter sind, als ich!"
"Wo kommst Du her?" fragten die Mäuse, "und was weißt Du?" Sie waren so gewaltig neugierig. "Erzähle uns doch von dem schönsten Ort auf Erden! Bist Du dort gewesen? Bist Du in der Speisekammer gewesen, wo Käse auf den Brettern liegen und Schinken unter der Decke hängen, wo man auf Talglicht tanzt, mager hineingeht und fett heraus kommt?"
"Das kenne ich nicht!" sagte der Baum. "Aber den Wald kenne ich, wo die Sonne scheint und wo die Vögel singen!" Und dann erzählte er Alles aus seiner Jugend, und die kleinen Mäuse hatten früher dergleichen nie gehört und sie horchten auf und sagten: "Nein, wie viel Du gesehen hast! Wie glücklich Du gewesen bist!"
"Ich?" sagte der Tannenbaum und dachte über das, was er selbst erzählte, nach. "Ja, es waren im Grunde ganz fröhliche Zeiten!" - Aber dann erzählte er vom Weihnachtsabend, wo er mit Kuchen und Lichtern geschmückt war.
"O!" sagten die kleinen Mäuse, "wie glücklich Du gewesen bist, Du alter Tannenbaum!"
"Ich bin gar nicht alt!" sagte der Baum. "Erst diesen Winter bin ich vom Walde gekommen! Ich bin nur so im Wachsthum zurückgeblieben."
"Wie schön Du erzählst!" sagten die kleinen Mäuse. Und in der nächsten Nacht kamen sie mit vier andern kleinen Mäusen, die den Baum erzählen hören sollten, und je mehr er erzählte, desto deutlicher erinnerte er sich selbst an Alles und dachte: "Es waren doch ganz fröhliche Zeiten! Aber sie können wieder kommen; Klumpe-Dumpe fiel die Treppen herunter und erhielt doch die Prinzessin; vielleicht kann ich auch eine Prinzessin bekommen!" Und dann dachte der Tannenbaum an eine kleine, niedliche Birke, die draußen im Walde wuchs; das war für den Tannenbaum eine wirkliche, schöne Prinzessin.
"Wer ist Klumpe-Dumpe?" fragten die kleinen Mäuse. Und dann erzählte der Tannenbaum das ganze Märchen; er konnte sich jedes einzelnen Wortes entsinnen; und die kleinen Mäuse waren nahe daran, aus reiner Freude bis in die Spitze des Baumes zu springen. In der folgenden Nacht kamen weit mehr Mäuse, und am Sonntage sogar zwei Ratten; aber die meinten, die Geschichte sei nicht hübsch, und das betrübte die kleinen Mäuse, denn nun hielten sie auch weniger davon.
"Wissen Sie nur die eine Geschichte?" fragten die Ratten.
"Nur die eine!" sagte der Baum; "die hörte ich an meinem glücklichsten Abend; damals dachte ich nicht daran, wie glücklich ich war."
"Das ist eine höchst jämmerliche Geschichte! Wissen Sie keine von Speck und Talglicht? Keine Speisekammer-Geschichte?"
"Nein!" sagte der Baum.
"Dann danken wir dafür!" erwiederten die Ratten und gingen zu den Ihrigen zurück.
Die kleinen Mäuse blieben zuletzt auch weg, und da seufzte der Baum: "Es war doch ganz hübsch, als sie um mich herum saßen, die beweglichen kleinen Mäuse, und zuhörten, wie ich erzählte! Nun ist auch das vorbei! - Aber ich werde daran denken, mich zu freuen, wenn ich wieder hervorgenommen werde!"
Aber wann geschah das? - Ja! es war eines Morgens, da kamen Leute und wirthschafteten auf dem Boden; die Kasten wurden weggesetzt, der Baum wurde hervorgezogen; sie warfen ihn freilich ziemlich hart gegen den Fußboden, aber ein Diener schleppte ihn sogleich nach der Treppe hin, wo der Tag leuchtete.
"Nun beginnt das Leben wieder!" dachte der Baum; er fühlte die frische Luft, die ersten Sonnenstrahlen und - nun war er draußen im Hofe. Alles ging so geschwind; der Baum vergaß völlig, sich selbst zu betrachten; da war so Vieles rings umher zu sehen. Der Hof stieß an einen Garten, und Alles blühte darin; die Rosen hingen so frisch und duftend über das kleine Gitter heraus, die Lindenbäume blühten, und die Schwalben flogen umher und sagten: "Quirre-virre-vit, mein Mann ist kommen!" Aber es war nicht der Tannenbaum, den sie meinten.
"Nun werde ich leben!" jubelte dieser und breitete seine Zweige weit aus: aber ach, die waren alle vertrocknet und gelb; und er lag da im Winkel zwischen Unkraut und Nesseln. Der Stern von Goldpapier saß noch oben in der Spitze und glänzte im hellen Sonnenschein.
Im Hofe selbst spielten ein paar der muntern Kinder, die zur Weihnachtszeit den Baum umtanzt hatten und so froh über ihn gewesen waren. Eins der kleinsten lief hin und riß den Goldstern ab.
"Sieh, was da noch an dem häßlichen, alten Tannenbaum sitzt!" sagte es und trat auf die Zweige, sodaß sie unter seinen Stiefeln knackten.
Und der Baum sah auf all die Blumenpracht und Frische im Garten; er betrachtete sich selbst und wünschte, daß er in seinem dunkeln Winkel auf dem Boden geblieben wäre; er gedachte seiner frischen Jugend im Walde, des lustigen Weihnachtsabends und der kleinen Mäuse, die so munter die Geschichte von Klumpe- Dumpe angehört hatten.
"Vorbei! vorbei!" sagte der alte Baum. "Hätte ich mich doch gefreut, als ich es noch konnte! Vorbei! vorbei!"
Und der Knecht kam und hieb den Baum in kleine Stücke; ein ganzes Bündel lag da; hell flackerte es auf unter dem großen Braukessel; und er seufzte so tief, und jeder Seufzer war einem kleinen Schusse gleich; deshalb liefen die Kinder, die da spielten, herbei und setzten sich vor das Feuer, blickten in dasselbe hinein und riefen: "Piff! Piff!" Aber bei jedem Knalle, der ein tiefer Seufzer war, dachte der Baum an einen Sommertag im Walde, oder eine Winternacht da draußen, wenn die Sterne funkelten; er dachte an den Weihnachtsabend und an Klumpe-Dumpe, das einzige Märchen, welches er gehört hatte und zu erzählen wußte, und dann war der Baum verbrannt.
Die Knaben spielten im Garten, und der kleinste hatte den Goldstern auf der Brust, den der Baum an seinem glücklichsten Abend getragen; nun war der vorbei, und mit dem Baume war es vorbei und mit der Geschichte auch; vorbei, vorbei - und so geht es mit allen Geschichten!

Hans Christian Andersen (1805-1875)


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#50

RE: Adventskalender 2022

in Adventskalender 2022 13.12.2022 08:09
von Uschi | 47.009 Beiträge | 49468 Punkte

Weihnachtszeit – besinnliche Zeit:

Licht der Weihnacht
Weihnachten das Fest der seligen Träume
herrscht ringsumher in allen Christenherzen.
Seht nur die hell erstrahlten Tannenbäume,Bild entfernt (keine Rechte)
das Licht der Liebe strahlt aus allen Lichterkerzen.
Das Licht, das Christus einst zur Welt gebracht,
im Stall zu Bethlehem in stiller, heiliger Nacht.
Als Zeichen uns für Hoffnung, Glück und Friede,
damit es in uns weilt, mit aller seiner Liebe.
Diana Denk


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